Dann findet ihr auch noch Shiva als dieses abstrakte Symbol, dort dieses schwarze ist der Shiva Lingam. Shiva Lingam symbolisiert – manche sagen – die Einheit von männlich und weiblich. Das ist eine Deutung, Lingam und Yoni, Vereinigung von Mann und Frau, von männlich und weiblich. Aber es gibt auch eine andere Deutung. Es ist wie eine Deutung auch, für die zweifache Aufgabe des Menschen. Eben zum einen wollen wir uns… Wir sind verankert im Irdischen, dafür steht die Horizontale. Und wir wollen streben nach dem Höchsten, dafür steht die Vertikale. Unser Bewusstsein ist danach ausgerichtet. Eine Aufgabe des Menschen. Die zweite ist, wir wollen uns zum Kanal machen, so dass göttliches Licht in uns hineinströmen kann und in diese Welt hineinströmen kann. So dass wir zum Kanal werden, damit wir diese göttliche Energie in die Welt hineinbringen. Natürlich, zum einen kann man sagen, da können wir bessere Kanäle sein und weniger gute Kanäle. Manchmal sind Kanäle auch verstopft. Ich weiß nicht, Subrahmanya, ob in letzter Zeit hier im Haus öfters Kanäle verstopft waren, so ab und zu mal müssen wir die Handwerker rufen. Und so können auch manchmal in uns Kanäle verstopft werden und dann rufen wir auch die Handwerker. Wir machen Asanas, wir machen Pranayama, wir wiederholen Mantras, das öffnet die Kanäle. Aber auch, wir bitten um diese Offenheit auf einer Ebene. Auf einer anderen Ebene gilt aber auch, wir sind Kanäle auch so, wie wir sind. Und auch so, wie wir sind, sind wir schon gute Kanäle. Denn von einer höheren Warte aus kann man ja auch sagen, alles ist letztlich ein Werk Gottes. Und wer könnte sagen, dass das Werk Gottes schlecht sei? Da wir auch Teil des Werkes Gottes sind, wer würde sagen, dass wir schlecht seien? Also müssen wir auch irgendwie gut sein. In uns ist aber angelegt, dass wir uns entwickeln wollen. So sind wir so gut, wie wir sind, es ist aber auch gut, sich weiter zu entwickeln. Und so sind wir auch so, wie wir sind, letztlich Kanäle. Und jeder kann seine eigenen besonderen Fähigkeiten und Möglichkeiten in das hineinbringen, was er gerade tut. Das sieht man ja auch z.B. hier im Ashram, da gibt es bestimmte Aufgabengebiete, aber wer da ein Aufgabengebiet ausfüllt, der prägt das auch. Da gibt es dann solche, z.B. Teamleiter, die sind kommunikativer, die reden die ganze Zeit mit ihren Mitarbeitern. Und dann gibt es solche, die sind vielleicht mehr computerorientiert. Gut, die reden auch, aber vielleicht ein bisschen weniger, verschicken stattdessen jede Menge Emails. Und dann gibt es andere, die wollen einfach irgendwas tun und machen das. Die einen sind vielleicht künstlerischer, kreativer und wollen immer alles gleich umgestalten und die nächsten sind systematischer. Es geht darum, alles zu systematisieren und zu ordnen. Manche wollen dann gleich ein anderes Aufgabengebiet haben, wenn sie mal was geordnet haben. Bis zu einem gewissen Grad habe ich eine gewisse Neigung dazu.
Fortsetzung folgt –
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Ø Kirtan – Mantra-Singen: Mit Videos und mp3 Audios, alles kostenlos