Wir sind gerade in einer besonders wichtigen Zeit des Jahres. Vor kurzem, vor einer Woche, war die Tag-Nachtgleiche, seit einigen Tagen sind die Nächte länger als die Tage. Auf der einen Seite mögen wir das bedauern, auch wenn wir jetzt gerade noch einige schöne, sonnige Tage haben und vielleicht bleibt es ja noch eine Weile. Aber es wird schon so langsam kälter, die Bäume färben sich langsam gelb und rot, was zunächst mal ganz schön ist, aber in ein paar Wochen oder zwei Monaten sind mindestens die Laubbäume laublos. Und diese Zeit ist vom Spirituellen her besonders wichtig. Relativ viele Menschen fangen in dieser Zeit mit Yoga an oder beginnen eine neue Stufe auf der Yogapraxis und so ist es gerade schön, dass jetzt viele Teilnehmer sind, die eine Yogalehrerausbildung machen. Einige, die jetzt gerade eine Yogalehrerausbildung begonnen haben, die dreijährige, und eine ganze Menge anderer, die jetzt gerade ihrer Praxis neue Impulse geben oder viele Einführungsteilnehmer, die ja gerade mit Yoga überhaupt erst beginnen. Das ist so eine Zeit, wo die Natur mehr nach innen geht, die Bäume bringen ihre Säfte nach innen, die Pflanzen bringen ihre Kraft in die Wurzeln hinunter, die Blätter fallen ab und manche Tiere gehen in den Winterschlaf. Äußere Aktivitäten verlangsamen sich etwas und da ist es eine gute Zeit, dass man als Mensch etwas mehr auch nach innen geht, dass man etwas mehr meditiert, dass man sich etwas mehr Zeit nimmt, Zugang zu finden zu dem, was im Inneren ist, vielleicht im Inneren Kraft findet und diese natürliche Ruhe des Geistes, die sich einstellen kann, dafür nutzt, nach innen zu gehen. Viele Menschen fallen ja im Winter in die so genannte Winterdepression und eine Theorie, warum das passiert, ist natürlich, dass man nicht ausreichend raus geht, die Menschen heute halten sich zu lange drinnen auf und irgendwas gibt es mit Vitamin D und Melatonin und all diese Prozesse. Man muss zwanzig Minuten am Tag rausgehen, egal, wie kalt und bewölkt und schneeig es draußen ist. Ein Aspekt, aber es gibt auch einen anderen.
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Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Am Ende singen wir „Om Tryambakam“, jeder steht auf. Vorher denkt ihr, „oh, ich kann mich nicht mehr bewegen“, das ist die Illusion. Wir sind alle Esel, wir denken, wir haben so viel Karma, so viel Dinge, die wir tun müssen, „ich kann nicht aufstehen und meditieren, weil, ich muss so viel tun“. Das ist die Illusion und Ganesha erinnert euch immer an diese Illusion. So sagen wir, Ganesha ist der, der alle Hindernisse wegnimmt. Er nimmt die echten Hindernisse weg und auch die, die geschaffen werden durch Illusion. Aber es ist ja eigentlich unser Geist, der all diese Hindernisse kreiert. Und außerdem hebt er seine Hand hoch, zeigt uns die Handfläche. Dieses Mudra heißt: „Abhaya, mache dir keine Sorgen, habe keine Angst.“ Das ist diese Energie, die von Ganesha zu uns kommt. Das ist die Symbolik.
Das letzte Mal hat Sukadev gesagt, „ungefähr zwanzig Minuten“, da habe ich nur sechzehn Minuten erzählt.
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Seht ihr, er hält in der Hand das Ladhu. Normalerweise hält er eine Axt, er kann dein Karma zerhacken. Er hält so einen kleinen Stock in der anderen. Wenn ihr wollt, dass das Pferd sich bewegt, dann haut ihr es mit diesem kleinen Stock. Er möchte nämlich, dass ihr euch bewegt. Manchmal hält er so einen Galgenstrick, ein Schlinge. Das ist, wenn ihr wollt, dass ihr ein Pferd ziehen könnt, dann legt ihr das um den Hals von dem Pferd. So die Geschichte ist, dass ein Mann durch den Wald spazierte und der war so eine Art Geschäftsmann. Er hatte eine ganz lange Leine mit Eseln, die er hinter sich herzog. Also, er ist von einer Stadt zur anderen gelaufen, hat was eingekauft, die Esel haben das getragen und irgendwann hat er das dann verkauft, was die Esel für ihn getragen haben. Manchmal musste er durch den Wald gehen und sogar im Wald schlafen in der Nacht. Eines Nachts, als er dann angehalten hat und die Esel losmachen wollte, war die Kordel von einem Esel abgefallen. Aber er brauchte ja diese Kordel, um diesen Esel festzubinden in der Nacht, sonst wäre er ja weggelaufen. Dann hat er sich Sorgen gemacht: „Was soll ich tun?“ Aber glücklicherweise war da ein Yogi in der Nähe, der war gerade am meditieren. Er sah wie ein sehr weiser Mann aus. Da hat der Geschäftsmann gedacht: „Ich gehe mal zu diesem Yogi und frage den, was ich tun kann.“ Und da hat der Yogi gesagt: „Nimm doch einfach deine Hand und lege sie um den Hals von dem Esel herum. Und ich sage dann ein paar Gebete und dann mache dir mal keine Sorgen, der Esel, der wird schon dableiben.“ Und dann hat er den Esel abgeladen und hat seine Hand um den Hals des Esels gelegt. Dann hat er sein Abendessen eingenommen und ist eingeschlafen. Am Morgen ist er aufgewacht, der Esel war immer noch da, also war er sehr froh. Dann hat er sein Frühstück gemacht, hat die Esel alle beladen und hat sich aufgemacht, wieder loszuziehen. Aber dieser eine Esel, der wollte einfach nicht gehen. Ihr wisst ja, die Esel, die sind sehr widerspenstig. Also hat er ihn gezogen und gezogen und der Esel hat sich nicht bewegt. Also ist der Mann zurück zum Yogi gelaufen und hat gesagt: „Was soll ich denn tun, der Esel bewegt sich nicht?“ Hat der Yogi gesagt: „Du bist noch ein größerer Esel als der Esel. Du hast so gemacht mit deiner Hand um den Hals des Esels, nun mache die Bewegung zur anderen Richtung und dann wird er gehen.“ Versteht ihr das? Als er die Hand so um den Esel geschlungen hatte, bewegt hat, um den Hals des Esels, hat der Esel gedacht, er würde festgebunden. Weil er festgebunden war, konnte er nicht gehen, so musst du einfach nur die Hand nehmen und die in die andere Richtung bewegen. Und jetzt denkt er, dass er losgebunden ist. Also, festgebunden sind wir irgendwie alle. Wir sind unter der Illusion, dass wir alle festgebunden sind, dabei sind wir doch vollkommen frei. Ganesha sagt auch: „Ihr seid unter der Illusion oder ihr leidet unter der Illusion, dass ihr festgebunden seid.“
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Die Sache ist, auch wenn niemand uns glaubt. Ganz oft denken wir: „Ich weiß doch selbst, dass ich ehrlich bin, ich muss das niemandem beweisen.“ Aber sogar Krishna, schaut, durch wie viel Mühsal er gehen musste, um zu zeigen, dass er ehrlich war. Stellt euch vor, ich bin ein Lehrer. Und wenn die Leute glauben, dass ich nicht ehrlich bin, was immer ich denen erzähle, die werden mir das nicht glauben. Deswegen sagen wir, wir müssen nicht nur ehrlich sein, wir müssen auch so wirken, als seien wir ehrlich. Nicht nur so wirken, also auch ehrlich sein. Es ist eine sehr lange Geschichte, aber weil ihr jetzt die Geschichte gehört habt, müsst ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr den Mond anschaut. Das ist jetzt die Gegenmedizin. Wenn ihr jetzt den Mond an Ganeshas Geburtstag anschaut, dann müsst ihr euch keine Sorgen machen. Man nennt Ganesha auch Ekadanta. Ekadanta bedeutet Einzahn, in Wirklichkeit ein Stoßzahn. Manche Leute sagen, weil er seinen Stoßzahn gegen den Mond geschleudert hat. Die andere Geschichte ist, weil es heißt, dass er tatsächlich die Mahabharata geschrieben hat. Der Weise Vyasa hatte jemanden gebraucht, der die Mahabharata aufgeschrieben hat. So hat er Ganesha gefragt: „Würdest du das bitte aufschreiben?“ Und Ganesha hat gesagt: „Ok, ich schreibe das auf, aber du musst einfach immer weitersprechen. Hör nicht auf zu sprechen, weil, in dem Moment, wo du aufhörst, dann werde ich aufhören, zu schreiben. Wenn du aufhörst und wenn ich dann aufhöre, dann ist die Geschichte gelaufen.“ Also, Vyasa hat gesagt: „Ok, du musst aber alles, was ich sage, verstehen, während du es schreibst. Und wenn du es nicht verstehst, dann musst du darüber nachdenken, bevor du es aufschreibst.“ Also haben sie sich beide darauf geeinigt. Auf diese Weise, wann immer Vyasa müde wurde – er hat da ja nonstop erzählt, manchmal ist er müde geworden – dann hat er was gesagt, was so ein bisschen verwirrend war und dann hat Ganesha nachgedacht und dann konnte Vyasa für ein paar Minuten, vielleicht sogar für ein paar Stunden, aufhören zu reden. Er konnte eine kleine Pause machen, eine Tasse Tee trinken. Und dann irgendwann hat Ganesha verstanden, was Vyasa sagen wollte, und dann konnten die weitermachen. Aber während Ganesha schrieb, er hatte so einen Stift und auf einmal ging der Stift kaputt. Kennt ihr diese Federn, mit denen man geschrieben hat? Man taucht sie in Tinte und dann schreibt man damit. Und als diese Feder dann gebrochen ist und er hätte aufhören müssen, zu schreiben, hat er seinen Stoßzahn ausgebrochen und hat dann mit dem Stoßzahn geschrieben. Also gibt es zwei Geschichten, warum Ganesha nur einen Stoßzahn besitzt.
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Jeder kannte ja Krishna und wusste, dass Krishna einfach göttlich ist. Und in dem Moment haben sie aufgehört, daran zu glauben. Und da gab es einen Mann, der hat in demselben Land gelebt wie Krishna. Sein Name war Satachid. Er war ein großer Verehrer der Sonne. Er hat dauernd die Sonne angebetet und die Sonne hat ihm ein wunderschönes Juwel geschenkt. Und wenn er dieses Juwel trug, dann hat jeder gedacht, dass dieser Mann die Sonne selbst sei. Das war ein ganz spezielles Juwel. Dieses Juwel produzierte acht Goldbarren jeden Tag. So, wer immer dieses Juwel besitzt, der wird sehr, sehr reich sein. Also Krishna ist zu diesem Satachid gegangen und hat gesagt: „Warum gibst du dieses Juwel nicht einfach an die Menschen? Wir können dieses Juwel in die öffentliche Schatzkammer legen und dann haben wir immer Geld, um irgendetwas Wichtiges anzuschaffen. Wir können schöne Schulen bauen, gute Krankenhäuser, jeder kann medizinische Versorgung bekommen und dann müssen wir uns keine Sorgen mehr machen.“ Aber Satachid war überhaupt nicht damit einverstanden. Der hat gesagt: „Nein, nein, das gehört mir.“ Und er war auch ein bisschen ärgerlich mit Krishna. Eines Tages hat Satachids Bruder dieses Juwel geborgt und ist damit in den Wald gegangen. Und er hat dieses glänzende Juwel getragen und ein Löwe hat das gesehen. Der Löwe hat das gesehen, hat ihn umgebracht und das Juwel an sich genommen. Und dann ist er weggerannt mit dem Juwel im Mund. Dann hat ein Bär diesen Löwen gesehen. Der Bär hieß Jambovan, er hat den Löwen umgebracht und das Juwel an sich genommen. Das ist eine sehr komplizierte Geschichte. Der Bär hat es zu seiner Höhle mitgenommen, die Bären kennen nicht den Wert von Juwelen. Er dachte: „Ach, das ist aber ein nettes, glänzendes Spielzeug für meinen Sohn.“ Dann hat er es dem Sohn gegeben und der Sohn hat damit gespielt. In der Zwischenzeit, als der Bruder nicht zurückgekommen ist, der Bruder, der das Juwel getragen hatte. Also, das Juwel war verschwunden und niemand wusste, wo es war. Jeder hat gesagt: „Vielleicht hat Krishna das gestohlen.“ Und: „Ja, es muss Krishna gewesen sein, der es gestohlen hat.“ Da sind alle sehr ärgerlich mit Krishna geworden. Und dann hat Krishna gesagt: „Nein, ich war es wirklich nicht.“ Aber niemand hat ihm geglaubt, weil er ja den Mond angeschaut hatte an Ganeshas Geburtstag. Dann hat sich Krishna entschlossen, dass er das beweisen wollte, dass er nicht schuldig war. Also ist er den Fußspuren gefolgt und er folgte dem Bruder, aber dieser Bruder war tot. Das Juwel ist weg. Dann sieht er die Fußspuren von dem Löwen. Er folgt den Löwenspuren und findet den toten Löwen. Dann sieht er die Bärenspuren. Und irgendwann kommt er dann zu der Höhle des Bären. Und da hat er dann das kleine Bärenkind gefunden, das mit dem Juwel spielt. Aber der Babybär hat große Angst bekommen als er Krishna sah und fing an zu weinen. Der Vater Jambovan kam und er hat mir Krishna gekämpft. Und es heißt, dass der Kampf über achtundzwanzig Tage ging, also einen vollen Mondzirkel. Und irgendwann hat Jambovan festgestellt, mit wem er da überhaupt gekämpft hat, weil, er war ein großer Anhänger von Krishna. Dann hat er das Juwel an Krishna gegeben und Krishna konnte es mitnehmen. Und Satachid war so glücklich, dass er gesagt hat: „Ok, du kannst meine Tochter zur Frau haben.“
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Aber Ganesha hat sich darum gar keine Sorgen gemacht, weil, Ganesha macht sich um nichts Sorgen, überhaupt nichts kann ihm irgendwas anhaben. Also griff er sich die Schlange, nimmt die Schlange und legt die Schlange um seinen Bauch wie so einen Gürtel. Es gibt einige Bilder von Ganesha, wo er diese Schlange um den Bauch trägt. Also, er nimmt all die Süßigkeiten, steckt die zurück in seinen Bauch und dann nimmt er die Schlange und schlingt sie um seinen Bauch wie einen Gürtel. Ihr lacht jetzt alle. Stellt euch vor, der Mond hat das auch gesehen und der hat auch angefangen, zu lachen. Also, Ganesha war nicht irgendwie besorgt, aber er war schon ein ganz kleines bisschen in Verlegenheit gebracht. Ein Elefant hat zwei Zähne, zwei Stoßzähne. Also, er bricht einen Stoßzahn ab und wirft den Stoßzahn gegen den Mond. Und er hat den Mond verflucht, dass der Mond dunkel werden sollte. Aber der Mond kann natürlich nicht dunkel werden, wir brauchen den Mond. Und das hat dem Mond ganz leid getan, er ist zu Ganesha gegangen und hat gesagt: „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich entschuldige mich. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.“ Aber Ganesha hat gesagt: „Nein, ich kann das nicht Hundertprozent zurücknehmen. Wenn du irgendwann Karma machst, dann musst du mit dem Karma auch selbst fertigwerden.“ Auch der Mond muss sein Karma abarbeiten. Und der Ganesha hat gesagt: „Naja, ok, dann mache ich das einfach ein bisschen leichter für dich. Du wirst einfach immer ein bisschen dunkler und dann irgendwann kannst du wieder zurückkommen. Aber das einzige, wenn irgendjemand an meinem Geburtstag dich anschaut, dann werden die verflucht.“ Und der Fluch geht nämlich so, dass, wenn du den Mond anschaust an Ganeshas Geburtstag, dann wird niemand irgendetwas glauben, was du sagst. Du kannst sagen, dass du eine ganz ehrliche Person bist, aber wenn du dann den Mond anschaust, dann wird dir niemand glauben. Natürlich gibt es einen Weg, um sich um alles herum zu mogeln. In Indien sagt man immer, das ist jetzt genauso, wie ich es dir sage, aber es gibt noch einen Weg, wie du dich da drum herum schlängeln kannst. Und es gibt auch einen Weg, sich um diesen Fluch herum zu mogeln. Also, die Geschichte geht so weiter, dass sogar Krishna… Ihr kennt ja alle Krishna? Also, sogar Krishna war vor diesem Fluch betroffen. Krishna hat den großen Fehler gemacht, dass er den Mond angeschaut hat an Ganeshas Geburtstag.
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Am Mittwoch ist Ganesha Jaturthi, das bedeutet, der vierte Tag des Mondzyklus. In Indien orientiert sich der Monat am Mond, deswegen reden wir vom Mondkalender. Und im Mondkalender gibt es zwei Teile, vom Neumond zum Vollmond und vom Vollmond zurück zum Neumond. Das wäre dann der vierte Tag dieses Zyklus. Und wir sagen, das ist Ganeshas Geburtstag. Kennt ihr alle Ganesha? Jeder liebt Ganesha. Wir haben ihn ja hier. Aber es gibt etwas an seinem Geburtstag, wo ihr aufpassen müsst. Man kann dann nicht den Mond anschauen. Wenn ihr am Mittwochabend den Mond anschaut, dann habt ihr große Probleme, weil, an Ganeshas Geburtstag gibt es einen Fluch, der auf dem Mond liegt. Die Geschichte geht so, eines Tages hat Ganesha seinen Geburtstag gefeiert. Und ihr wisst ja, Ganesha liebt diese runden Süßigkeiten sehr. Die nennen wir Ladhus. In Südindien nennt man sie Mudhakam. Und an seinem Geburtstag machen alle Leute diese Süßigkeiten für ihn. Und alle laden ihn zu sich ein und sagen: „Bitte, komm zu uns, um deinen Geburtstag zu feiern.“ Und so hatte er eine Menge Ladhu, Mudhakam, Eiscreme und Schokolade und alles Mögliche. Und irgendwann war es Zeit, nach Hause zu gehen. Und ihr wisst ja, Ganeshas Gefährt ist eine kleine Maus, er reitet auf einer kleinen Maus. Also, ihr müsst euch vorstellen, dieser riesige Elefant, der auf einer ganz kleinen Maus reitet. Sein Bauch war so voll von diesen ganzen Süßigkeiten, also ritt er ganz vorsichtig nach Hause und plötzlich tauchte eine Schlange vor der Maus auf. Und die Maus hatte einen furchtbaren Schreck bekommen, ist gehüpft, und Ganesha fiel runter. Und als er runtergefallen ist, da ist sein Magen plötzlich aufgeplatzt, sein Bauch, und all die Süßigkeiten kamen raus.
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„Ich bin noch, doch nicht ich bin, sondern Jesus ist in mir.“ Und so wie es heißt: „Aham Brahmasmi.“ Und wenn Jesus gesagt hat, „ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“, dann hat er eben nicht gemeint auf der physischen Ebene, noch nicht mal auf einer geistigen Ebene im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung, sondern im Sinne von Erkenntnis der wahren Natur. Und hier sind wir beim letzten Lebensabschnitt von Hanuman. In seinem letzten Lebensabschnitt wurde nämlich Hanuman zum Jnana–Yogalehrer, zum Vedanta-Lehrer, zum Lehrer der höchsten philosophischen Wahrheit. Und ich habe jetzt nicht alle Bilder von Hanuman mit heruntergebracht, es gibt ja im hinteren Treppenhaus so eine indische Göttergalerie, wo auch eine ganze Menge von Hanuman-Bildern da sind. Und da gibt es auch eben so eins, wo er so meditierend dasitzt und das ist von seinem letzten Lebensabschnitt. Und da soll er viele Jahre dort verbracht haben, meditierend. Und immer dann, wenn ein Schüler kam und ihn etwas gefragt hat, dann hat er dann geantwortet und die weisesten Antworten dort gegeben. Und das ist der letzte Abschnitt von Hanuman. Und das kann der Höhepunkt des erfüllten spirituellen Lebens sein, wo wir zu der tatsächlichen Erkenntnis kommen, „Aham Brahmasmi, ich bin Brahman“, zur tatsächlichen Verwirklichung der einen unendlichen und absoluten Ewigkeit, zur lebendigen Erfahrung von „Satchidananda Swarupoham, meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit“.
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Aber dann, mit sechzig fing er an, dort unglaublich aktiv zu werden und hat dann einen riesen Ashram dort entwickeln lassen. Also, was vielleicht die wenigsten sonstigen Menschen machen. Gut, ich glaube, Adenauer war schon recht alt als er Bundeskanzler war und irgendwo Nazi-Deutschland in eine Demokratie geführt hat, was dann irgendwo später dann noch vertieft und vielleicht verbessert wurde oder wie auch immer man es ausdrücken will. Aber Yoga selbst kann vieles dort bewirken, aber wir werden trotzdem irgendwann sterben und irgendwann vorher krank werden. Und sogar wenn Gott selbst auf die Welt kommt, passiert es. Auch der Rama hat irgendwann mal eine Erkältung gehabt. Auch der war irgendwann mal krank. Also, Gott selbst, wenn er sich verkörpert, wird auch mal krank. Gut, von Jesus ist mir jetzt nicht bekannt, dass in der Bibel steht, dass er krank war, aber der ist ja auch mit dreißig ans Kreuz genagelt worden. Dreiunddreißig? So genau weiß man das nicht. Er ist irgendwann zwischen sieben vor Christus und vier nach Christus geboren. Manche der Ereignisse, die in der Bibel beschrieben wurden, waren um sechs vor Christus und manche waren ein paar nach Christus und deshalb, irgendwas davon stimmt nicht. Also wird er zwischen sechsundzwanzig und achtunddreißig gewesen sein. Aber nehmen wir an, er war dreiunddreißig, das scheint hier die Mehrheit zu sein. Und so viel steht ja auch nicht über ihn in Evangelien drin. Aber dass er gelitten hat, das steht sehr wohl drin. Dass er sogar verzweifelt war und selbst Zweifel hatte und sagte, „lieber Vater, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen, aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“, oder „mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jesus selbst, Gottes Sohn selbst, erzählt das. Das ist letztlich das Großartige. Gott will uns eben zeigen, Vollkommenheit heißt nicht, dass wir deshalb nicht dem Physischen unterworfen sind. Und das ist vielleicht das größte Geschenk, was Gott einem machen kann, eben zu zeigen: „Selbst wenn ich mich inkarniere auf der Erde, selbst dann bin ich den Gesetzen des physischen Universums unterworfen. Ich kann sie zwar auch ändern, deshalb gibt es ja die ganzen Wundergeschichten von Jesus, aber andererseits bin ich auch diesen Gesetzen unterworfen.“ Und das soll für uns wie eine Warnung sein. Vollkommenheit heißt nicht ewige Gesundheit und ewiges physisches Leben, aber es heißt, die Erkenntnis der Wahrheit. So wie dann auch Paulus gesagt hat:
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Dann gab es eine andere Geschichte von Hanuman und Rama, das ist eine meiner Lieblingsepisoden. Irgendwo kam Hanuman zu Rama hin und hat irgendwo an eine Tür geklopft. Und Rama hat gar nicht gehört, wer das war. Und dann fragte er einfach: „Wer ist da?“ Und Hanuman antwortete jetzt nicht: „Ich bin es, Hanuman“. Und Rama fragte noch:
„Wer bist du? Wer ist da?“ Und dann antwortete Hanuman: „Auf der physischen Ebene bin ich dein Diener. Auf der geistigen Ebene bin ich ein Teil von dir. Auf der höchsten Ebene bin ich du.“ Das sind drei wichtige Ebenen des Seins. Und so können wir unseren spirituellen Weg auch begreifen. Identifizieren wir uns mit dem physischen Körper, dann können wir sagen: „Ja, ich bin Diener Gottes.“ Und wir können sagen: „Dein Wille geschehe.“ Und wir können sagen: „Oh Gott, bitte hilf mir, dass ich finde, was ich zu tun habe, was meine Aufgabe ist, was meine Pflicht.“ Wenn wir etwas tiefer gehen, dann stellen wir fest, die verschiedenen geistigen Fähigkeiten und alles, was wir haben, ist letztlich ein Teil Gottes. Wir sind nicht so getrennt. Das gehört auch irgendwo dazu, sich selbst anzunehmen, sich selbst wertzuschätzen, letztlich im Bewusstsein, „alles, was ich habe, stammt irgendwo auch von entweder Gott oder der Schöpfung oder von etwas Großartigem“. Also hier, das Herz, können wir sagen, oder auch die Liebe, wir sind Teil von einem größeren Ganzen, wir sind Teil Gottes. Damit können wir auch sagen, unser Körper ist Teil des Kosmos, unsere Emotionen Teil der kosmischen Emotion, unser Denken Teil des kosmischen Denkens. Etwas, woran wir immer denken können.
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Dann gibt es eine andere lustige Geschichte von Hanuman. Das wird jetzt etwas unchronologisch. Das war jetzt bevor diese Geschichte war, dort musste ja auch Rama mit seiner ganzen Armee nach Sri Lanka rüberkommen und die hatten nicht alle dieses Vertrauen, dass sie rüberspringen können. Das war eigentlich eine Horde von Affen und eine Horde von Bären – in den Mythen geht so etwas – und dann wurde überlegt, wie können die dort rüber – ich weiß nicht, ob es achtzig Kilometer oder so was sind – solange kann man auch nicht schwimmen. Und dort sagte Hanuman einfach: „Ich nehme Steine und da ritze ich den Namen von Rama rein und dann, Rama wird niemanden fallenlassen und so werden diese Steine oben auf dem Meer schwimmen.“ Und so nahm also Hanuman alle möglichen Steine, Felsbrocken, ritzte dort „Rama“ rein, das schwamm dann auf dem Meer und dann konnte ein Baumstamm darüber gelegt werden und so wurde langsam eine Brücke von Indien nach Sri Lanka gebaut. Der Rama, der eigenartigerweise selbst gar nicht so genau wusste, dass er eine Inkarnation Gottes war – das wusste nur der Hanuman – und der dachte: „Es ist doch komisch. Der ritzt jetzt so meinen Namen rein und dann schwebt dieser Stein oben oder schwimmt der Stein auf dem Meer.“ Da dachte er: „Das muss ich mal ausprobieren. Dann müsste ich ja auch einen Stein aufs Meer setzen können.“ Dann nahm er so einen großen Felsbrocken und setzte ihn auf die Oberfläche vom Meer. Und was passierte mit dem Stein? Er fiel runter. Also dachte er: „Nehme ich vielleicht einen kleineren Fels.“ Da nahm er einen kleineren Fels, legte ihn auf die Meeresoberfläche und, blub, blub, blub. Muss ich jetzt gerade mal an was denken. Irgendwie am letzten Mittwoch waren Shivakami und ich einmal um den Schieder See herumgefahren, mit Hund, und dann stand irgendwo, es ist kostenpflichtig, über den See zu fahren. Deshalb haben wir darauf verzichtet, mit dem Fahrrad über den See zu fahren. Aber es hätte mich fast gereizt, es mal auszuprobieren. So einen kleinen rebellischen Geist habe ich manchmal schon. Schließlich nahm der Rama so einen ganz kleinen Stein und er fiel trotzdem runter. Plötzlich hörte er hinter sich so ein schallendes Gelächter. Er drehte sich um und da war Hanuman. Und Rama war es peinlich. Auch lustig, Gott kann es auch peinlich sein, aber so sind halt Mythen. Und dann sagte Rama: „Wie ist das möglich? Du ritzt meinen Namen rein und der Stein schwimmt und ich lege den dort hin und der Stein fällt runter.“ Und dann sagte Hanuman: „Ist doch ganz einfach. Wenn du den Stein festhältst, dann gibt es kein Problem. Wenn dein Name reingeritzt ist, dann gibt es auch kein Problem. Aber wenn weder dein Name da ist noch du ihn festhältst, dann ist doch logisch, dass der Stein runterfallen muss.“ Und so ist es auch mit uns. Wenn wir große Hingabe an Gott haben, dann sind wir irgendwo, inmitten von allen Unwettern und Überschwemmungen des Alltags schwimmen wir oben. Wenn es uns mal nicht gelingt, uns so Gott hinzugeben, dass wir das Gefühl haben, Gott trägt uns, dann können wir mindestens ein Mantra wiederholen, bzw. einen Namen Gottes, und dann wird uns das tragen. Aber wenn wir weder diese Hingabe haben und das Gefühl, dass Gott uns trägt, noch ein Mantra, bzw. einen Namen Gottes wiederholen und dann kommt eine Überschwemmung, dann ist es nicht ganz so einfach.
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„Wenn du Gutes tust, werden andere dich vielleicht niederer Motive beschuldigen. Tue trotzdem Gutes!“ Wir brauchen uns nicht immer rechtfertigen, nur das Herz ist das, was zählt. Und Sita kann dort reinschauen, natürlich, andere können nicht reinschauen, aber es ist wichtig, unser eigenes Herz ist rein. Dann irgendwann später kam dann Rama mit einer ganzen Armee, um jetzt die Sita zu befreien. Und dort die Gegner haben dann irgendwelche Waffen eingesetzt, irgendwelche magischen Waffen und chemische Waffen, würde man fast sagen, so wie das klingt, und dann hat der Arzt vom Lager von Rama gesagt: „Ich brauche ein bestimmtes Kraut dafür und das gibt es nur an einem Berg im Himalaya.“ Und dann ist Hanuman dort hochgesprungen. Und dort kam er an und hat die Beschreibung vergessen, wie dieses Kraut aussah. Und dann hat Hanuman kurz entschlossen den ganzen Berg auf die Hand genommen. Das ist ja ein kreativer Lösungsvorschlag. Er hätte ja auch einfach hingehen können, „oh, ich armer Tropf und ich weiß es nicht“ und vor Schmerz und Trauer vergehen und zurückkommen: „Oh Rama, leider konnte ich es nicht. Ich bin halt dumm und vergesslich.“ Aber nein, er hat gedacht: „Gut, dann nehme ich halt den ganzen Berg mit.“ Dann sagte er, „Om Shri Ram Jay Ram Jay Jay Ram“, ist riesengroß geworden und konnte dann den Berg nehmen, ist dann runtergesprungen nach Sri Lanka und so konnte dann Ramas Bruder gerettet werden und eine ganze Menge anderer, die genau dieses Medikament brauchten.
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Und da heißt es eben auch, das Karma verlangt von uns nur Dinge, die wir auch machen können. Aber es verlangt manchmal sehr viel mehr, als wir denken, dass wir machen können. Jetzt können wir uns dagegen sperren und dann bleiben wir in unserem Mauseloch und verziehen uns, oder wir können eben aus unserem Mauseloch rausgehen und sagen: „Was auch immer möglich ist, das will ich möglich machen.“ Hanuman war dabei aber auch einer, der sehr kreative Lösungsmöglichkeiten hatte. Als er dann zu Sita hinkam und so sah die Sita ihn, sie hatte ihn noch nie vorher gesehen, und dann wusste sie nicht, wer das überhaupt ist. Und dann sagte er: „Ich bin ein Bote von Rama. Rama hat mich geschickt.“ Da hat sie gesagt: „Woher weiß ich das?“ Und dann sagte er: „Ich habe hier den Ring von Rama.“ Und da sagte sie: „Oh, Rama kann ihn aber auch verloren haben und du hast ihn aufgeschnappt oder du hast ihn irgendwo künstlich nachgemacht.“ Und dann nahm Hanuman seine Hände und mit seinen Klauen riss er seinen Brustkorb auf und da, wo normalerweise ein Herz war, dort war Rama. Die, die näher hier vorne sind, können das so sehen, das ist hier so sein Herz und da ist Rama. Es gibt auch manchmal etwas blutigere Bilder, wo sein Brustkorb aufgerissen ist und Blut herunter träufelt, aber in der Mitte Rama ist. Dieses Bild mag ich ein bisschen lieber. Wir können nämlich Gott in unserem Herzen tragen, ohne dass das mit Blut verbunden ist. Und das heißt auch, letztlich, es gibt nur einen einzigen Beweis, dass das, was wir tun, von Gott kommt, das ist unser Herz. Diejenigen, die heute Morgen hier waren, da habe ich ja diese paradoxen Gebote gelesen und da sagt er:
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Hanuman traf also Rama und wollte ihm dienen und dann ist dem Rama eines passiert, seine Frau ist entführt worden und die Frau ist entführt worden nach Sri Lanka von einem Dämonen namens Ravana. Und Rama sandte dann Hanuman, er möge doch bitte gucken, „wo ist die Sita?“ Da wusste noch niemand, dass sie auf Sri Lanka war. Außerdem hat er gesagt: „Komm nicht später zurück als dann und dann, aber nicht, ohne die Sita vorher gesehen zu haben.“ Lange Zeit lief Hanuman quer durch ganz Indien und sah keine Spur von Sita und dann hörte er plötzlich, Sita ist auf Sri Lanka. Es war aber nur noch kurze Zeit. Und jetzt, Sri Lanka liegt ja einige Kilometer oder einige Dutzend Kilometer von Indien weg. Wie kam er da jetzt hin? Es gab dort keinen Hafen, keine Schiffe, es soll ja in grauer Vorzeit gespielt haben. Also überlegte er und dann sagte er, „Om Shri Ramaya Namaha Ram Ram Ram“ und dann machte er einen großen Sprung und nahm dann Anjaneyasana ein. Wisst ihr, was Anjaneyasana ist? Anjaneyasana ist ja die Stellung von Anjaneya und Anjaneya ist Hanuman. Jedenfalls, die Stellung ist eine sehr ergodynamische Stellung, wo wenig Luftwiderstand ist und dann kann man einige Dutzend Kilometer eben fliegen. Das werde ich sie jetzt nicht bitten, vorzumachen, das ist dann Hanuman selbst vorbehalten. Und das soll eben auch zeigen, mit großem Vertrauen und Hingabe ist alles Mögliche möglich. Ob alles möglich ist, ist eine andere Sache, aber sehr viel blockieren wir, indem wir denken, „kann ich nicht, alles zu viel, ist nicht mein Ding“. Kennt ihr das? „Mag ich vielleicht auch noch nicht.“ Und auf diese Weise blockieren wir eine Menge an Möglichkeiten. Wahrscheinlich ist sehr viel mehr möglich, als wir denken. Und da steht also Hanuman für diese gesunde Hingabe und einfach die Bereitschaft, Dinge zu probieren.
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Selbst, wie man einen Beruf ergreift, ist auch wieder die Frage, wie setzen wir das um? Und auch das wiederum, man weiß also oft nicht genau, wie macht man das. Und so ähnlich war es auch bei Hanuman, und dort gilt als eines der Dinge, die man machen kann, wenn man es nicht genau weiß, was die Aufgabe ist. Was kann man machen? Zum einen kann man es ausprobieren, das ist sicher ein kluger Ansatz und im Sinne von Versuch und Irrtum. Wobei da auch wieder nicht klar ist, was ist eigentlich Irrtum? Nicht alles, was schief geht, war vorher ein Irrtum, sondern vieles war genau der richtige Weg dorthin.
Oder wir können um Führung bitten. Und das ist eben der zweite Aspekt von Hanuman, eben dieses Bhakti. Wir können sagen: „Oh Gott, ich weiß nicht, was ich tun soll, bitte sag du es mir.“ Und manchmal haben wir Glück und irgendwo von innen kommt eine Inspiration und wir wissen, was zu tun ist. Manchmal erscheinen von außen irgendwelche Aufgaben in unserem Leben, es bieten sich irgendwelche Möglichkeiten, Chancen oder wir spüren es vom Herzen und dann können wir um Führung bitten. Und das ist dann auch wieder etwas, das ist die zweite Phase von Hanuman und aus dieser Phase stammen ja die meisten der Bilder. Und in Hanumans Fall war das so, dass er offen war für alles, was dann an Aufgaben zu ihm gekommen ist. Einige von euch waren vielleicht vor ein paar Tagen hier als Ramanami war und da habe ich auch Geschichten von Hanuman erzählt und dann bitte ich um Vergebung, dass ich vielleicht die gleichen Geschichten noch mal erzähle, aber ich glaube, es ist auch schön, die gleichen Geschichten noch mal zu hören. Mindestens für mich ist es schön, sie wieder zu erzählen, und so hoffe ich, dass es auch für einige schön ist, sie zu hören. Wenn nicht, müsst ihr euch einfach ein paar Minuten gedulden, dann komme ich dann zu neuen Geschichten.
Fortsetzung folgt –
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Dann hat Hanuman einen zweiten Teil des Lebens gehabt, dann hat er nämlich Rama getroffen. Rama gilt als Inkarnation Gottes. Rama heißt wörtlich, derjenige, der sich freut. Rama gilt auch als Inkarnation der Rechtschaffenheit. Und so ist auch interessant, dass Hanuman jetzt voller Liebe Rama dienen will. Was auch heißt, auf gewisse Weise wollen wir ja ein rechtschaffenes Leben führen, auch wenn dieses Wort vielleicht altmodisch klingt. Man kann auch sagen, wir wollen ein verantwortungsbewusstes Leben führen, wir wollen ein Leben führen, das Gutes bewirkt für andere, wir wollen ein Leben führen, wo wir unsere Talente entwickeln können, wo wir unsere Talente leben können, wo wir unsere Talente zum Wohl von anderen einsetzen wollen, all das, was man mit dem altmodischen Ausdruck letztlich „rechtschaffenes Leben“ bezeichnen würde. Dafür steht dann eben auch Rama. Und Hanuman wollte dieses rechtschaffene Leben führen, er wusste aber nicht genau, wie er das führen soll. Und das geht uns ja auch manchmal so. Gerade in der heutigen Zeit, vielleicht noch mehr als früher, hat man ja sehr viel mehr Wahlfreiheiten. Früher, angenommen, man war der Sohn eines Bauern, was wurde man höchstwahrscheinlich? Auch ein Bauer. Vielleicht konnte man noch irgendwo Landstreicher werden. Wenn man Glück hatte, konnte man auch noch irgendwo Mönch werden, vielleicht auch noch Clown oder so etwas. Aber ich glaube, im Mittelalter, das waren so mehr oder weniger die Berufsalternativen, die man hatte, wenn man aus einer Bauernfamilie kam. Eventuell konnte man noch wegrennen, in die Stadt rein, und dann hoffen, dass in der zweiten oder dritten Generation jemand dort ein Bürgerrecht kriegt. Oder der Sohn eines Schreiners wurde Schreiner. Und die Tochter eines Schreiners wurde die Frau von einem Schreiner. Wobei in früheren Zeiten die Frauen dann tatsächlich auch beschäftigt waren im Geschäft. Die haben sich nicht nur einfach um Haus und Kinder gekümmert. Aber in früheren Zeiten war die Frauen dann durchaus auch beschäftigt im ganzen Handwerksbetrieb mit vielem. Also, diese Arbeitsteilung, Frau ist für Kinder und Haushalt zuständig, war ja eigentlich im 19./20. Jahrhundert eine bürgerliche Errungenschaft gewesen, eine dieser zum Teil fragwürdigen Errungenschaften, aber für manche auch als Errungenschaft angesehen. Wie auch immer, heute haben wir mehr Freiheiten. Da kann eine Frau sagen: „Ja, ich will vielleicht für Kinder und Haushalt zuständig sein.“ Sie kann aber auch sagen: „Und zusätzlich will ich Yoga unterrichten.“ Sie kann aber auch sagen: „Zusätzlich will ich ein Yogazentrum aufmachen.“ Sie kann aber auch sagen: „Aber vielleicht doch nicht alles zusätzlich.“ Und kann natürlich noch hundert und tausend und zehntausend andere Berufe ergreifen.
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Bei Hanuman, der als Sohn des Windes gilt, ist allerdings der Hatha-Yoga-Aspekt insbesondere ein massiver Pranayama-Aspekt und wo er dort über Pranayama sogar fliegen konnte. Das konnte er sogar schon als junges Kind. Also, das entspricht auch manchmal dem Gefühl, wenn wir nicht nur eine Viertelstunde Yoga üben und einmal die Woche eineinhalb Stunden, sondern angenommen, es gelingst einem irgendwie ein, zwei, drei Stunden zu praktizieren, dann gibt es eine Phase in der Praxis, wo man wie auf Wolken geht, als ob man schwebt und Sprünge machen kann und alles irgendwo möglich erscheint. Allerdings, wer jetzt meint, er müsste jetzt nur jeden Tag die Pranayama-Praxis auf sechs Stunden erhöhen und dann würde alles viel einfacher gehen. Eine ganze Weile klappt es, aber HanumansLeben hört damit auch nicht auf, sondern im Gegenteil, in seinem Leben, irgendwann ist er übermütig geworden. Irgendwie wollte er – ich weiß jetzt gar nicht – die Sonne wollte er, glaube ich, essen oder so ähnlich. Und das war dann doch nicht so ganz angebracht und so wurden ihm die Kräfte genommen und er hat die Erinnerung daran weitestgehend verloren und dann erschien er wieder wie ein ganz normaler Affe. Gut, ob das so weit gehen muss, weiß ich nicht, aber wir müssen auch eben aufpassen, wenn wir diese Pranaerweckung haben, wenn wir diese Krafterweckung haben, dass wir nicht übermütig werden, sondern am klügsten setzen wir es ein im selbstlosen Dienen für andere, im uneigennützigen Dienen für andere. Als ich angefangen habe mit meiner Yogapraxis, war ich gleich von Anfang an sehr begeistert von den Wirkungen des Hatha Yoga und vom Pranayama und ich habe das tatsächlich auf viele Stunden gesteigert. Und da wurde tatsächlich mein Geist auch besonders stark dabei und irgendwo hat es mir beim Studium geholfen und Verschiedenes gemacht und ich habe wenig geschlafen, immer noch irgendwo wie so ein Energievulkan war ich gewesen. Und als ich dann gefragt habe: „Was kann ich denn mit der Energie machen?“ Dann hieß es: „Karma Yoga.“ Dazu gehörte dann auch Kloputzen, dazu gehörte auch Staubsaugen, dazu gehörte dann auch Artikel für Yoga Journale schreiben und dazu gehörte noch eine ganze Menge anderes dazu. Gut, und das war dann eben gute Kanalisierung der Energie.
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Für viele der Yoga-Aspiranten heute ist der erste Bezug Hatha Yoga. Viele Menschen fangen heute an mit Yoga wegen Verspannungen, weil sie Energie brauchen, weil sie Kraft brauchen, weil sie Lebensfreude brauchen, weil sie irgendwo feststellen, ihr Kollege, der zehn Jahre älter ist, macht Yoga und sieht plötzlich zehn Jahre jünger aus. Shri Kartikeyan erzählt so die Geschichte… Shri Kartikeyan, so ein indischer Yogameister, der bis Anfang diesen Jahres durch die Welt gereist ist, über fünfundzwanzig Jahre lang, und er hat so gesagt, als er mal in Kalifornien war und dort hat ihn seine Gastgeberin einfach mitgenommen mal in die Hatha Yoga Stunde und vor der Stunde hat er einfach mal angefangen zu reden, er ist ja eigentlich ein sehr jovialer Mensch, der mit Menschen relativ schnell ins Gespräch kommt. Er hat sie einfach gefragt: „Warum machst du Yoga?“ Und dann hat sie gesagt, sie hätte schon seit vielen Jahren eine Kollegin und die würde in den letzten Monaten immer jünger aussehen, jeden Monat ein ganzes Jahr jünger. Und dann hat sie mal gefragt, was sie macht, und dann hat sie gesagt, sie macht Yoga. Dann hat sie gedacht: „Gut, das muss ich auch machen.“ Und dann hat der Shri Kartikeyan sie noch gefragt: „Und, hat es funktioniert?“ Und dann hat sie ihn dann gefragt: „Und für wie alt hältst du mich?“ Dann hat er irgendwas geschätzt und dann war sie tatsächlich ein paar Jahre älter, als er geschätzt hatte. Gott sei Dank. Aber ich glaube, diejenigen unter euch, die vielleicht nicht zu jung mit Yoga angefangen haben, die haben feststellen können, das passiert tatsächlich. Und diejenigen, die unterrichten, es ist auch immer etwas Schönes, wenn man Ältere unterrichtet, so siebzig-, achtzig-Jährige, wie dann das Prana, die Lebensenergie ins Gesicht zurückkehrt. Und auch wer jung ist und anfängt, merkt auch, er bekommt mehr Prana und alles Mögliche geht gut. Und wir haben hier ja auch so einige Seminare, ich gebe z.B. gerade ein Seminar über Gelassenheit entwickeln, das fällt leichter, wenn man mehr Energie hat und entspannter ist, dann fällt es leichter, gelassen zu sein. Oder wir haben ein eigentlich sehr ähnliches Seminar, das eine ganze Woche geht, mit einfühlsamer, gewaltfreier Kommunikation. Auch das fällt leichter, wenn man ein bisschen mehr Prana hat, dann kann man leichter auf seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse der anderen besser hören, sie besser wahrnehmen und sie besser berücksichtigen. Und so ist für viele Menschen das ein Beginn und Hatha Yoga hat einige Aspekte.
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Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Morgen ist also Hanuman Jayanthi, der Geburtstag von Hanuman. Hanuman, als Inkarnation von Shiva, als Verehrer von Rama und als eine der Archetypen des spirituellen Suchers. Auf eine gewisse Weise ist Hanuman auch etwas sehr Modernes. Hanuman hat nämlich drei verschiedene Lebensphasen und die erste der Lebensphasen, kann man sagen, symbolisiert die Kraft von Hatha Yoga und Pranayama. Die zweite der Lebensphasen symbolisiert Bhakti Yoga, Hingabe. Und die dritte symbolisiert Jnana Yoga, nämlich Weisheit, Erkenntnis. Und für sehr viele Menschen, die hier sitzen, ist vielleicht dieser Weg auch einer, den sie in ihrer spirituellen Entwicklung entweder so gegangen sind oder ähnlich gehen oder gehen werden.
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Parvati, wörtlich die helle, die lichtvolle, ist der weibliche Aspekt von Shiva. Parvati und Shiva gelten als das göttliche Paar. Die meisten der Schriften des Tantra sind geschrieben in Dialogform zwischen Parvati und Shiva. Manchmal stellt Shiva der Parvati Fragen und Parvati antwortet. Manchmal stellt Parvati dem Shiva Fragen und Shiva antwortet. Shiva und Parvati sind seit unendlichen Zeiten ein Paar und symbolisieren die Einheit der Polaritäten, also von männlich und weiblich, von Sonne und Mond, von Tag und Nacht, von Aktivität und Passivität.
Parvati steht dabei für das Weibliche, das Helle, das Aktive, das Schöne, den Mond.
Shiva steht für das Männliche, das dunkel-Geheimnisvolle, das Wilde, die Sonne – aber auch für den ruhenden Pol.
Der weibliche Pol von Shiva ist eigentlich Shakti, die kosmische Energie. Shakti verkörpert sich zunächst Sati – und wurde die erste Gemahlin von Shiva. Dann löste sich Sati wieder auf in einem Feuer. Und dann inkarnierte sich Shakti auf Wunsch der Devas, der Engel, wieder, dieses Mal als Parvati, als Tochter von Himavan, des Himalaya. Wie das geschehen ist, siehe im Blogbeitrag Parvati, Gemahlin von Shiva >>>
Jetzt folgt die Geschichte, wie Hatha Yoga in die Welt gekommen ist. Es ist eine Geschichte aus dem Tantra, eine Geschichte von Parvati und Shiva. Diese Geschichte um Parvati und Shiva wird hier als Live-Mitschnitt eines Vortrags von Sukadev wiedergegeben:
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, wie Parvati von Shiva Hatha YOga gelernt hat. Dies ist eine Geschichte, die aus dem weiten Kontext des Kundalini Yoga stammt.Die Geschichte will beschreiben: wie kam Hatha Yoga in diese Welt?
Zu Beginn des Kali Yuga waren Parvati und Shiva, das göttliche Paar, zusammen auf einer Insel im großen Ozean. Und die Parvati ging zu Shiva und sagte: „Oh Geliebter, demnächst beginnt das Kali Yuga, das dunkle Zeitalter. Die Menschen werden nicht mehr so praktizieren können wie vorher. Ihr Geist wird sehr grobstofflich sein und es wird ihnen schwerfallen, zu meditieren. Ihr Körper wird voller Krankheiten sein und sie werden sich mehr um die Gesundheit ihres Körpers kümmern als um anderes. Sie werden Schwierigkeiten haben, ihre Pflichten zu erfüllen, weil sie zu wenig Energie haben. Sie werden auch nicht den Enthusiasmus haben, sehr intensiv ihren Geist zu beherrschen. Im Gegenteil, ihnen wird die Herrschaft über den Geist ausgesprochen schwerfallen, ihr Geist wird voller Wünsche sein. Was, Oh Shiva, können Menschen im Kali Yuga machen, um trotzdem zügig zur Verwirklichung zu kommen?“ Dann sagte Shiva zu Parvati voller Enthusiasmus: „Oh Parvati, im Kali Yuga ist Hatha Yoga ganz besonders gut. Menschen werden voller Krankheiten sein. Hatha Yoga wird ihnen helfen, die Krankheiten loszuwerden, einen gesunden Körper zu haben. Menschen werden wenig Energie haben. Hatha Yoga wird ihnen viel Energie geben, sodass sie ihre Pflichten erfüllen können und weiter enthusiastisch spirituell streben können. Den Menschen wird es schwerfallen, ihren Geist zu beherrschen, sie werden voller Wünsche sein. Hatha Yoga wird die höheren Chakras öffnen, so wird der Geist auf höhere Ebenen kommen und nahezu anstrengungslos wird der Geist zur Ruhe kommen. Es gibt kaum etwas anderes, was Menschen so schnell gerade im Kali Yuga zu einer Ruhe des Geistes und einer Freude verhelfen kann als Hatha Yoga. Die Menschen werden grobstofflich sein und am Körper fasziniert. Daher wird Hatha Yoga mit dem Grobstofflichen, mit dem Körper beginnen. Und über diese Praxis des Hatha Yoga wird das Prana auf höhere Ebenen kommen, die höheren Chakras werden aktiv, die höheren Wünsche werden doch aktiver und sie kommen zu tiefer Meditation und zur Verwirklichung. Darum, Oh Parvati, ist Hatha Yoga für dieses Kali Yuga ganz besonders geeignet.“ Dann bat Parvati, dass Shiva ihr zeigen möge, wie dieses Hatha Yoga geht. Und Shiva zeigte der Parvati alle 8.400.000 Asanas. Darunter die zwölf Hauptgrundstellungen, die vierundachtzig Hauptasanas mit den dreihundert Variationen und den weiteren knapp 8.400.000 Asanas. Shiva zeigte der Parvati alle Mudras und alle Bandhas und alle Kriyas und Parvati schlief ein. Das war didaktisch nicht so geschickt gewesen. Als Shiva mit seiner Vorführung abgeschlossen hatte, dort entdeckte er, dass Parvati dabei eingeschlafen war. Jetzt gibt es verschiedene Versionen von der Geschichte. Aber Parvati, als sie merkte, sie war müde, hatte bemerkt, dass dort ein Fisch an der Insel war und der schaute die ganze Zeit dem Shiva zu. Und dieser Fisch war in einem früheren Leben ein großer Meister gewesen. Und er hatte sich in diesem Leben als Fisch inkarniert, sodass er die Vorführung von Shiva an Parvati mitbekommen konnte, sodass er den Yoga der Menschheit weitergeben konnte. So gab Parvati diesem Fisch menschliche Gestalt, nannte ihn Matsyendranath. Parvati beauftragte Matsyendranath, dass er dieses Hatha Yoga der Menschheit weitergeben würde. Und so gilt Shiva als der erste Guru des Hatha Yoga, Parvati, in manchen Traditionen, als die zweite, und Matsyendranath als der erste menschliche Guru. Nach Matsyendranath ist übrigens auch Matsyendrasana benannt, der Drehstiz.
(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)
Anmerkungen zu Parvati:
Parvati ist heute ein weitverbreiteter Name in Indien. In Südindien schreibt man auch Parvathi. Es gibt Schauspielerinnen, Politikerinnen, Beauty Queens mit dem Namen Parvati. In Indien ist es nämlich üblich, Kinder nach Göttern und Göttinnen zu benennen. So hofft man, den Segen Gottes und der Göttin herabzurufen. Und da Parvati ein besonders segensreicher Aspekt der göttlichen Mutter ist, erhalten insbesondere in Shaiva und Shakta Familien die Töchter den Namen Parvati.
Parvati gilt als freundlicher Aspekt von Durga. Durga ist die göttliche Mutter, reitend auf einem Tiger. Obgleich Durga als weiblicher Aspekt Shivas bezeichnet wird, gibt es sehr wenige Darstellungen von Durga und Shiva zusammen. Durga manifestiert sich auf zweierlei Art: Als Parvati – dann ist sie freundlich und segensreich. Und als Kali – dann ist sie furchterregend – aber auch segensreich. Sowohl Parvati als auch Kali werden meist zusammen mit Shiva zusammen dargestellt.
Parvati und Shiva können auch miteinander verschmelzen. Dann entsteht Ardhanishwara – Gott der aus zwei Hälften besteht: Die eine Hälfte hat die Charakteristika von Shiva, mit dunkelblauer Haut, Schlange, Tigerfell, Trommel, Dreizack etc. Die andere Hälfte hat die Charakteristika von Parvati, mit hellrosa Haut, schöner Kleidung, Schmuck etc.
Obgleich viele Inderinnen den Namen Parvati bekommen und Shiva oft mit Parvati zusammen dargestellt wird, gibt es wenige Mantras und Kirtans, in denen Parvati erwähnt wird. Es gibt viel mehr Durga und Kali Mantras. Parvati ist eben meist hauptsächlich zusammen mit Shiva wichtig. Dagegen sind Durga und Kali in manchen Mythen wichtiger als Shiva – und werden auch alleine verehrt.
Hier noch eine Geschichte, wie Parvati zur Gemahlin von Shiva wurde – und Subrahmanya in die Welt kam:
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