Wer bin ich? das ist eine der Urfragen der Menschheit, eine der Ursprünge der Philosophie und der Spiritualität. Sukadev geht in diesem mp3 Vortrag dieser Frage nach anhand mehrerer Geschichten aus den Upanishaden. Dabei spielen auch die Götter, Engel, die Rishis, Gurus und Aspiranten eine Rolle. Lausche diesem Vortrag, lass dich hineinführen in die archaische Welt der Upanishaden: Die Weisheit aus alten Zeiten ist auch heute noch relevant.
Wer oder was ist Kali? Kali ist eine der mysteriösesten Gestalten der Götterwelt des Hinduismus. Kali wird genannt „die schwarze Göttin“. Kali symbolisiert das Ursprüngliche, das Radikale. Kali steht für das Ungestüme. Und Kali steht auch dafür, dass hinter allem letztlich die Göttin ist. Sukadev spricht in diesem Podcast über die verschiedenen Hindu Göttinnen, also Durga, Kali, Lakshmi und Saraswati, und was sie bedeuten. Kali ist da ein besonderer Schwerpunkt. Dieser Vortrag steht auch in Zusammenhang mit Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter, der Devi bzw. Shakti.
Heute mal ein Artikel von Swami Sivananda zum Thema Prasad. Prasad ist die Speise, die man Gott darbringt und die anschließend an die Anwesenden verteilt wird. In Indien gehört Prasad praktisch zu allen Ritualen dazu. Hier also der Artikel von Swami Sivananda zum Thema Prasad: Prasad – seine Herrlichkeit und Heiligkeit Prasad gibt Frieden. Durch Prasad bietet man Gott geweihte Speisen an. Während Kirtansingen, Gottesverehrung, Puja, Havan und Arati bietet der Gläubige Gott süßen Reis, Früchte, Jaggery, Kokosnüsse und andere Sachen je nach ihrem Vermögen an. Nachdem man dies Gott angeboten hat, teilt man es unter den Bewohnern des Hauses oder den Bhaktas im Tempel auf. Wasser, Blumen, Reis usw. werden Gott im Gottesdienst angeboten. Dies zeigt an, dass Gott auch mit dem geringsten Opfer zufrieden ist. Denn was erwünscht ist, ist das Herz des Gläubigen. Der Herr sagt in der Gita: „Patram Pushpam Phalam Toyam Yo Me Bhaktya Prayacchati; Tadaham Bhaktyupahritamasnami Prayatatmanah – – wer immer ein Blatt, eine Blume oder nur Wasser mit Hingabe gibt, es opfert mit einem liebenden Herz, das nehme ich an.“ Es ist nicht nötig, dass man Gold, Silber und kostbare Gewänder opfert. Der Gläubige opfert entsprechend seiner Fähigkeiten und seiner Position im Leben, und zeigt dadurch an, dass der ganze Wohlstand dieser Erde dem Herrn gehört. Ein Reicher opfert Gott kostbare Dinge. Er speist die Armen und dient den Kranken, er sieht Gott in seinen Mitmenschen. Bei einer Puja verwendet man Bael-Blätter (indisches Basilikum), Blumen, Tulasi (indisches Basilikum), Vibhuti (heilige Asche) und dies alles wird als Opfergabe von Gott gegeben. Vibhuti ist die Opfergabe Shivas. Es wird auf der Stirn aufgetragen. Eine kleine Menge kann verzehrt werden. Kumkuma (Safran, farbiges Pulver) ist das Opfer von Devi oder Shakti. Es wird im Augenbrauenzentrum (Ajna Chakra oder Bhrumadhya) aufgetragen. Tulasi (Tulsi oder indisches Basilikum) ist die Opfergabe von Vishnu, Rama oder Krishna. Es wird verzehrt. Diese Opfergaben werden mit mystischen Kräften aufgeladen durch das Singen von Mantras während der Puja oder Havan. Die innere Hingabe des Verehrers, der Gott Speise darbringt, hat eine große Wirkung. Wenn ein glühender Verehrer Gottes dem Herrn irgend etwas mit großer Hingabe opfert und verzehrt wird, würde dies eine bedeutende Veränderung sogar im Geiste von Atheisten bewirken.
Heute, 10.8.2012, feiern wir Krishna Jayanti, den Geburtstag von Krishna, auch Janmashtami, Erscheinungstag, genannt. Krishna steht für Lebensfreude und die Kraft der Liebe. So ist dies ein Tag, an dem man seiner Freude Ausdruck geben kann, und besonders liebevoll mit seinen Mitmenschen umgeht. Es ist auch ein Tag, um Mantras zu singen, insbesondere natürlich Krishna […]
Parvati, wörtlich die helle, die lichtvolle, ist der weibliche Aspekt von Shiva. Parvati und Shiva gelten als das göttliche Paar. Die meisten der Schriften des Tantra sind geschrieben in Dialogform zwischen Parvati und Shiva. Manchmal stellt Shiva der Parvati Fragen und Parvati antwortet. Manchmal stellt Parvati dem Shiva Fragen und Shiva antwortet. Shiva und Parvati sind seit unendlichen Zeiten ein Paar und symbolisieren die Einheit der Polaritäten, also von männlich und weiblich, von Sonne und Mond, von Tag und Nacht, von Aktivität und Passivität.
Parvati steht dabei für das Weibliche, das Helle, das Aktive, das Schöne, den Mond.
Shiva steht für das Männliche, das dunkel-Geheimnisvolle, das Wilde, die Sonne – aber auch für den ruhenden Pol.
Der weibliche Pol von Shiva ist eigentlich Shakti, die kosmische Energie. Shakti verkörpert sich zunächst Sati – und wurde die erste Gemahlin von Shiva. Dann löste sich Sati wieder auf in einem Feuer. Und dann inkarnierte sich Shakti auf Wunsch der Devas, der Engel, wieder, dieses Mal als Parvati, als Tochter von Himavan, des Himalaya. Wie das geschehen ist, siehe im Blogbeitrag Parvati, Gemahlin von Shiva >>>
Jetzt folgt die Geschichte, wie Hatha Yoga in die Welt gekommen ist. Es ist eine Geschichte aus dem Tantra, eine Geschichte von Parvati und Shiva. Diese Geschichte um Parvati und Shiva wird hier als Live-Mitschnitt eines Vortrags von Sukadev wiedergegeben:
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, wie Parvati von Shiva Hatha YOga gelernt hat. Dies ist eine Geschichte, die aus dem weiten Kontext des Kundalini Yoga stammt.Die Geschichte will beschreiben: wie kam Hatha Yoga in diese Welt?
Zu Beginn des Kali Yuga waren Parvati und Shiva, das göttliche Paar, zusammen auf einer Insel im großen Ozean. Und die Parvati ging zu Shiva und sagte: „Oh Geliebter, demnächst beginnt das Kali Yuga, das dunkle Zeitalter. Die Menschen werden nicht mehr so praktizieren können wie vorher. Ihr Geist wird sehr grobstofflich sein und es wird ihnen schwerfallen, zu meditieren. Ihr Körper wird voller Krankheiten sein und sie werden sich mehr um die Gesundheit ihres Körpers kümmern als um anderes. Sie werden Schwierigkeiten haben, ihre Pflichten zu erfüllen, weil sie zu wenig Energie haben. Sie werden auch nicht den Enthusiasmus haben, sehr intensiv ihren Geist zu beherrschen. Im Gegenteil, ihnen wird die Herrschaft über den Geist ausgesprochen schwerfallen, ihr Geist wird voller Wünsche sein. Was, Oh Shiva, können Menschen im Kali Yuga machen, um trotzdem zügig zur Verwirklichung zu kommen?“ Dann sagte Shiva zu Parvati voller Enthusiasmus: „Oh Parvati, im Kali Yuga ist Hatha Yoga ganz besonders gut. Menschen werden voller Krankheiten sein. Hatha Yoga wird ihnen helfen, die Krankheiten loszuwerden, einen gesunden Körper zu haben. Menschen werden wenig Energie haben. Hatha Yoga wird ihnen viel Energie geben, sodass sie ihre Pflichten erfüllen können und weiter enthusiastisch spirituell streben können. Den Menschen wird es schwerfallen, ihren Geist zu beherrschen, sie werden voller Wünsche sein. Hatha Yoga wird die höheren Chakras öffnen, so wird der Geist auf höhere Ebenen kommen und nahezu anstrengungslos wird der Geist zur Ruhe kommen. Es gibt kaum etwas anderes, was Menschen so schnell gerade im Kali Yuga zu einer Ruhe des Geistes und einer Freude verhelfen kann als Hatha Yoga. Die Menschen werden grobstofflich sein und am Körper fasziniert. Daher wird Hatha Yoga mit dem Grobstofflichen, mit dem Körper beginnen. Und über diese Praxis des Hatha Yoga wird das Prana auf höhere Ebenen kommen, die höheren Chakras werden aktiv, die höheren Wünsche werden doch aktiver und sie kommen zu tiefer Meditation und zur Verwirklichung. Darum, Oh Parvati, ist Hatha Yoga für dieses Kali Yuga ganz besonders geeignet.“ Dann bat Parvati, dass Shiva ihr zeigen möge, wie dieses Hatha Yoga geht. Und Shiva zeigte der Parvati alle 8.400.000 Asanas. Darunter die zwölf Hauptgrundstellungen, die vierundachtzig Hauptasanas mit den dreihundert Variationen und den weiteren knapp 8.400.000 Asanas. Shiva zeigte der Parvati alle Mudras und alle Bandhas und alle Kriyas und Parvati schlief ein. Das war didaktisch nicht so geschickt gewesen. Als Shiva mit seiner Vorführung abgeschlossen hatte, dort entdeckte er, dass Parvati dabei eingeschlafen war. Jetzt gibt es verschiedene Versionen von der Geschichte. Aber Parvati, als sie merkte, sie war müde, hatte bemerkt, dass dort ein Fisch an der Insel war und der schaute die ganze Zeit dem Shiva zu. Und dieser Fisch war in einem früheren Leben ein großer Meister gewesen. Und er hatte sich in diesem Leben als Fisch inkarniert, sodass er die Vorführung von Shiva an Parvati mitbekommen konnte, sodass er den Yoga der Menschheit weitergeben konnte. So gab Parvati diesem Fisch menschliche Gestalt, nannte ihn Matsyendranath. Parvati beauftragte Matsyendranath, dass er dieses Hatha Yoga der Menschheit weitergeben würde. Und so gilt Shiva als der erste Guru des Hatha Yoga, Parvati, in manchen Traditionen, als die zweite, und Matsyendranath als der erste menschliche Guru. Nach Matsyendranath ist übrigens auch Matsyendrasana benannt, der Drehstiz.
(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)
Anmerkungen zu Parvati:
Parvati ist heute ein weitverbreiteter Name in Indien. In Südindien schreibt man auch Parvathi. Es gibt Schauspielerinnen, Politikerinnen, Beauty Queens mit dem Namen Parvati. In Indien ist es nämlich üblich, Kinder nach Göttern und Göttinnen zu benennen. So hofft man, den Segen Gottes und der Göttin herabzurufen. Und da Parvati ein besonders segensreicher Aspekt der göttlichen Mutter ist, erhalten insbesondere in Shaiva und Shakta Familien die Töchter den Namen Parvati.
Parvati gilt als freundlicher Aspekt von Durga. Durga ist die göttliche Mutter, reitend auf einem Tiger. Obgleich Durga als weiblicher Aspekt Shivas bezeichnet wird, gibt es sehr wenige Darstellungen von Durga und Shiva zusammen. Durga manifestiert sich auf zweierlei Art: Als Parvati – dann ist sie freundlich und segensreich. Und als Kali – dann ist sie furchterregend – aber auch segensreich. Sowohl Parvati als auch Kali werden meist zusammen mit Shiva zusammen dargestellt.
Parvati und Shiva können auch miteinander verschmelzen. Dann entsteht Ardhanishwara – Gott der aus zwei Hälften besteht: Die eine Hälfte hat die Charakteristika von Shiva, mit dunkelblauer Haut, Schlange, Tigerfell, Trommel, Dreizack etc. Die andere Hälfte hat die Charakteristika von Parvati, mit hellrosa Haut, schöner Kleidung, Schmuck etc.
Obgleich viele Inderinnen den Namen Parvati bekommen und Shiva oft mit Parvati zusammen dargestellt wird, gibt es wenige Mantras und Kirtans, in denen Parvati erwähnt wird. Es gibt viel mehr Durga und Kali Mantras. Parvati ist eben meist hauptsächlich zusammen mit Shiva wichtig. Dagegen sind Durga und Kali in manchen Mythen wichtiger als Shiva – und werden auch alleine verehrt.
Hier noch eine Geschichte, wie Parvati zur Gemahlin von Shiva wurde – und Subrahmanya in die Welt kam:
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Was heißt überhaupt „Hari Om“? Warum singt man Hari Om? Hari Om besteht aus zwei Wörtern: Hari und Om. Hari ist ein Beiname von Vishnu. Hari heißt: Der der voller Liebe ist. Hari heißt: Derjenige, der die Herzen aller anzieht. Vishnu heißt „der der überall ist“. Hari heißt also: Gott ist überall. Gott ist die Liebe. Mögen wir die Liebe Gottes überall sehen. Om ist der kosmische Klang. Om ist der Klang des Absoluten. Om steht für Verbindung und Einheit. Hari Om heißt: Überall ist das Göttliche, überall ist Liebe, überall ist die Schönheit des Göttlichen.
Hari Om als Spiritueller Name
Hari Om wird auch als spiritueller Name verwendet und dann oft geschrieben Hariom. Es gibt sogar Hari Om als Swami-Name: Manche Swamis werden Hariomananda genannt – derjenige, des Freude in Hari und Om liegt.
Hari Om als Gruß
In Vaishnava-Vedanta Traditionen wird Hari Om auch als Gruß verwendet. Ähnlich wie „Grüß Gott“ oder Namaste begrüßen sich Menschen mit Hari Om. Zum Beispiel ist Hari Om ein gern genutzter Gruß im Sivananda Ashram Rishikesh. Überhaupt wird in vielen Ashrams in Rishikesh Hari Om als Gruß verwendet.
Hari Om als Abschluss eines Vortrags
Manchmal wird Hari Om oder auch Hari Om Tat Sat gesprochen zum Abschluss eines Vortrags. Ähnlich wie manchmal Pfarrer ihre Predigten abschließen mit Amen, schließen manche Yoga Meister und Yogalehrer ihre Vorträge ab mit Hari Om oder auch Hari Om Tat Sat. Das soll heißen: Möge das, was ich gesagt habe, der Wahrheit entsprechen und mit Liebe gefüllt sein. Om steht für Wahrheit, Hari für Liebe. Hari Om – Liebe und Wahrheit. Und möge das was ich gesagt habe, mit göttlichem Segen erfüllt sein.
Hari Om als Mantra
Hari Om gilt sogar als Moksha Mantra. Du kannst also Hari Om geistig rezitieren für die Meditation – und so das Höchste erfahren. Atme ein und wiederhole dabei Hari Om. Atme aus und wiederhole dabei Hari Om. Oder teile Hari Om in zwei Teile: Einatmen Hari, Ausatmen Om. Wenn du Hari wiederholst – fühle dich von Liebe und Freude erfüllt, fühle dich Gott ganz nahe. Wenn du Om wiederholst, fühle dich verbunden, weit, eins mit der Weltenseele. Hari OM – Liebe und Verbundenheit.
Hari Om als Teil vieler Kirtans
Hari Om ist Bestandteil vieler Kirtans. Hier in diesem Blog Beitrag hörst du Hari Om als Teil des Mantras Narayana Hari Om. Es gibt sogar Kirtans, also spirituelle Lieder, in denen nur Hari Om wieder und wieder gesungen wird.