Jetzt fange ich einfach an

Man mus sich die Zeit freischaufeln in seinem Tagesablauf. Auch mit seinem eigenen Geist, denn der Geist ist ja eigentlich ganz nett, er will uns ja Gutes tun. Wenn wir morgens aufwachen und wir haben den Wecker eine halbe Stunde früher gestellt, dann kommt der Liebevolle in uns und sagt: „Ja, noch eine Viertelstunde, du kannst ja noch eine Viertelstunde später meditieren. Ist Meditation nur um 6:00 Uhr morgens möglich? Die geht auch noch um 6:15 Uhr.“ Und um 6:15 Uhr: „Ja, abends geht es doch auch.“ Und abends: „Ja, jetzt brauche ich ein bisschen, muss ich früher ins Bett gehen, weil der Tag war lang. Ich kann ja morgen anfangen.“ Und da muss man halt einfach sagen: „Jetzt fange ich halt einfach an. Ob du willst oder nicht, ich mache es einfach.“ Kali steht auch dafür, dass wir auch eine gewisse Konsequenz haben müssen und durchaus manches im Leben umstellen. Und wer bis jetzt raucht und Fleisch isst und regelmäßig drei Glas Bier trinkt und einen Beruf hat, wo regelmäßiges Betrügen nötig ist, um zu überleben, da muss ich euch warnen, wenn ihr den spirituellen Weg ernsthaft geht, irgendwas werdet ihr ändern müssen. Wie weit ihr geht, ist natürlich jedem selbst überlassen, aber das ist eine zweite Bedeutung von Kali. Eine dritte Bedeutung von Kali ist auch, letztlich die Konfrontation mit dem, was in uns so alles angelegt ist und nicht nur schön ist. Manchen Menschen geht es so, sie denken: „Wenn die anderen freundlich wären, dann ginge es mir gut. Und alles Elend in meinem Leben liegt nur an den anderen.“ Wenn wir jetzt auf den spirituellen Weg kommen, dann werden wir feststellen, es liegt nicht nur an den anderen, sondern auch an uns. Ein typisches Beispiel, was ich dort gebrauche: Angenommen, jemand ist unfreundlich, dann ärgern wir uns über den Menschen und wir wissen, warum wir uns ärgern, weil der andere unfreundlich ist. Wenn wir auf dem spirituellen Weg sind, dann lernen wir, es ist ein Zeichen geistiger Stärke, auch wenn ein anderer unfreundlich ist, uns nicht zu ärgern, großmütig zu sein. Also ärgern wir uns nicht nur über den anderen Menschen, sondern wir ärgern uns auch über uns selbst, dass wir uns ärgern. Und als gute Aspiranten wissen wir auch, dass ein Aspirant liebevoll auch mit sich selbst umgehen sollte. Also ärgern wir uns erstens über den anderen Menschen, zweitens ärgern wir uns, dass wir uns ärgern, und drittens ärgern wir uns über uns selbst, dass wir nicht freundlich zu uns selbst sind. So macht der spirituelle Weg das Leben nicht einfacher, sondern fügt manchmal zusätzliche Komplexitätsgrade zum Leben dazu. Und sich dieser Sachen bewusst zu werden und praktisch seinen eigenen Schattenseiten ins Auge zu schauen, auch dafür steht Kali.

Fortsetzung folgt –

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Kali kann uns herausreisen aus unserem normalen und bequemen Alltag

Wir sind es ja oft eher gewohnt, wir freuen uns, wenn Dinge gut gehen, und wir ärgern uns, wenn Dinge schlecht gehen. Aber wir können eben auch gerade lernen von den Dingen, die schief gehen, und wir können gerade dann lernen, wenn Dinge problematisch sind, wenn wir herausgerissen werden aus unserem normalen und bequemen Alltag. Eine zweite Bedeutung von Kali ist aber auch das, was man oft am Anfang des spirituellen Weges auch machen muss. Und natürlich, ich muss zugeben, für mich ist dieses Bild auch etwas zu brutal. Vielleicht nicht nur etwas zu brutal. Und ich meine, ein moderner Aspirant sollte freundlicher mit seinem Leben umgehen als die Kali. Dennoch heißt oft der Beginn des spirituellen Weges, das wir einiges auch ändern müssen und manchmal auch ein bisschen mit Vehemenz ändern müssen. Und für manche Menschen fällt das auch gar nicht so leicht. Es fängt schon an, wenn man auf dem spirituellen Weg ist, gilt es, auch liebgewordene Denkgewohnheiten etwas zu verändern, es gilt auch, Selbstbild vielleicht irgendwann zu lösen, es gilt auch, einen gesünderen Lebensstil und einen spirituelleren Lebensstil dort zu führen. Und dabei muss man manchmal auch ein bisschen radikal sein. Nicht zu radikal, aber es gehört auch etwas dazu, morgens eine Viertelstunde früher aufzustehen, um zehn Minuten zu meditieren. Das klingt einfach, zehn Minuten sollte man doch haben. Irgendwo höre ich so eine andere Hörsendung, da ist irgendwo WDR-Comedy und dann heißt das immer: „Kannst du mal in der Halbzeit darüber nachdenken, fünfzehn Minuten packst du schon.“ Kennt anscheinend keiner außer mir hier. Also, fünfzehn Minuten Meditation, das packen wir schon. Gut, und vielleicht muss es dann irgendwann mehr werden und irgendwann vielleicht, was die meisten spirituellen Aspiranten, die nicht in einem Ashram leben, langfristig machen, ist, irgendwo eine Stunde mit ihren spirituellen Praktiken zu verbringen, im engeren Sinne, und dann, den Rest des Tages, diese Einstellung hineinzubringen.

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Es gibt keinen Unterschied zwischen der Essenz von Gott, dem Guru und einem selbst

Auf der physischen Ebene bestehen wir alle aus Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und ein bisschen Stickstoff und ein paar Spurenelemente. Dann, die Gene von allen Menschen sind zu über neunundneunzig Prozent identisch. Weiß jemand genau, zu wie viel Prozent mit  Schimpansen identisch? Achtundneunzig Prozent. Und über siebzig Prozent mit der Blattlaus. Und mit der Banane sind wir zu sechzig Prozent verwandt. Gerade, wer vielleicht gelb herumläuft ist… Also, Bausteine des Lebens sind ähnlich und so in jedem alles irgendwo angelegt und wir sind Teil dieser göttlichen Schöpfung und alle anderen auch. Und das ist diese mittlere Ebene, auf der mittleren Ebene sind wir Teil von Gott, Teil der Schöpfung, wie auch immer wir es ausdrücken wollen. Damit verbunden mit allem, im Wissen, „alles ist in mir angelegt, alles ist in jedem anderen angelegt“. Und ich glaube, heute ist das Wissen durchaus verbreitet, dass wir wissen, wenn wir einen Verbrecher sehen, sollte man nicht vorschnell urteilen, denn wir wissen nicht, was in uns alles an Möglichkeiten drin steckt. Jetzt ist ja auch irgendwo wieder, jährt sich alles Mögliche vom Dritten Reich, irgendwo siebzig Jahre Reichskristallnacht bald und fünfundsiebzig Jahre von anderem oder fünfundsechzig Jahre von anderem. Also, es jährt sich immer irgendwas. Und da gab es so viele Verbrecher. Wer von uns wüsste, wie er reagieren würde in einer solchen Situation? Wir hoffen natürlich alle, wir würden unser Leben aufs Spiel setzen, um jemand anderes zu retten. Wer könnte das mit hundertprozentiger Sicherheit sagen? Was nicht heißt, dass man nicht da was tun soll gegen Verbrechen und was nicht heißt, dass nicht auch Verbrecher vielleicht weggesperrt gehören, aber Mitgefühl sollte man trotzdem haben und in jedem Fall keinen Hochmut, denn wir wissen, irgendwie ist alles in uns angelegt. So sagt es auch Patanjali. Und man sollte keinen Hochmut empfinden, denn die Samen von allen sind in uns verborgen. Gut, und auf der allerhöchsten Ebene, sagt Hanuman, „bin ich du“. Also, auf der höchsten Ebene des reinen Bewusstseins, dort können wir sagen: „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman.“ Und damit gibt es keinen Unterschied zwischen dem Individuum, Gott, Guru. Es gibt ja diesen einen Ausdruck in der Guru Parampara Stotram „Ishvaro Gururatmeti, Murtibhedavibhagine“. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Essenz von Gott, dem Guru und einem selbst. Letztlich ist alles die Verkörperung des Einen und des Unendlichen. Das darf man nicht missverstehen. Das soll nicht heißen, dass wir sagen:

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Kali ist der Beginn des spirituellen Weges

In Amerika gibt es so ein Zentrum, da wird Gorillas systematisch die Taubstummensprache beigebracht und die können dann anfangen, sich zu unterhalten. Und die unterhalten sich wie ein Mensch. Die stellen sich Fragen, die tauschen sich aus, auch untereinander, aber vor allen Dingen mit ihrem Pfleger. Und die fragen: „Wie geht es?“ Und die sagen, wie es einem geht. Sie sagen, was sie wollen, was sie nicht wollen. Sie sagen, wenn sie traurig sind. Sie sagen, wenn es ihnen gut geht, wenn sie ärgerlich sind. Sie fragen den Pfleger, wie es ihm geht. Und wenn es ihm nicht gut geht und er das sagt, dann nehmen sie den in den Arm. Die haben sogar einen Humor. So eine Sache, die mir lebhaft im Kopf ist: Irgend so ein Affe hat dort hin gezeigt und hat gesagt, „rote Couch“. Die war aber weiß. Dann hat der Pfleger irgendwo gesagt: „Nein, weiße Couch.“ Und der Affe hat sogar mit dem Kopf geschüttelt und hat gesagt: „Rote Couch.“ Und der Pfleger wusste jetzt nicht, eigentlich war das ein sehr verständiger Affe. Und dann ist der Affe etwas näher gekommen und hat gezeigt, da war ein kleiner roter Faden, und er hat gezeigt, „rote Couch“ und er hat dann vor Freude angefangen, hoch und runter zu springen und zu klatschen und fand das urkomisch und witzig. Allerdings wurde jetzt in der Hörsendung nicht gesagt, ob das der Affe mal gefragt hätte: „Was ist nach dem Tod?“ Vielleicht wird das auch irgendwann kommen. Das wäre jetzt interessant, wenn die Affen jetzt mehr noch untereinander über die Taubstummensprache anfangen, zu kommunizieren und es ihren Kindern beibringen, dann könnte daraus eine ganze Zivilisation werden. Dann ist die Frage, wo ist dann der Unterschied Mensch und Affe? Und dann stellt sich noch mehr die Frage, wieso kommt ein Mensch dazu, Tiere in Gefangenschaft zu halten, oder noch mehr, sie umzubringen und zu fressen, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls mit den Menschen, mindestens der Mensch stellt sich die Frage: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ Manchmal verdrängen wir diese Frage und manchmal muss dann Kali kommen, um sie uns wieder in Erinnerung zu rufen. Und so ist oft Kali der Beginn des spirituellen Weges. Und als solches können wir Kali auch wertschätzen.

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Mantra-Blog mit Podcast

Mantra Podcast

Liebst du Mantra-Singen? Dann schaue doch mal beim Mantra-Podcast vorbei. Du kannst Mantras anhören, du kannst sie kostenlos als mp3 Datei runterladen. Jede Woche gibt es 1-2 neue Mantras. Die Aufnahmen sind meist von Yoga Vidya Bad Meinberg, einige auch vom Sivananda Ashram Rishikesh. Lass dich inspirieren, singe mit, lerne neue Mantras. Hier geht es zum >>> Mantra-Podcast >>>

Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich

Manche Menschen kommen auf diesen Weg. Mein eigener spiritueller Weg wurde irgendwo durch eine solche Erfahrung begünstigt, allerdings weniger, was mir selbst passiert ist. Ich muss jetzt gerade daran denken, nächste Woche ist die Fünf-Jahres-Feier und dann haben die örtlichen Zeitungen das Bedürfnis, mich zu interviewen. Und die letzte hat mich dann ja auch – manche haben es vielleicht schon gelesen, da liegt ja auch so eine Zeitung aus. Normalerweise war ich bisher gewohnt, hier in Bad Meinberg fragen sie mich mehr: „Wie viele Übernachtungen gibt es und was sind die Programme? Wie viel Prozent Zuwachs erwarten Sie für das nächste Jahr?“ Diesmal wollte er irgendwie etwas wissen über meinen eigenen spirituellen Weg. Gut, da musste ich dann auch daran denken, als Kind hatte ich irgendwelche spirituellen Erfahrungen, Lichterfahrungen, irgendwo ein Gefühl von Visionen von Jesus. Dann ist mir dieser Glaube irgendwann mal abhanden gekommen, insbesondere als ich – manche kennen das noch – diese Filmserie „Holocaust“ gesehen habe. Das hat irgendwo so den kindlichen Glauben gründlich durcheinander gerüttelt und parallel gab es im Fernsehen diese Bilder von verhungernden äthiopischen Kindern. Da war es nicht mehr einfach nur heile Welten, alles ist gut, sondern da war dann die Frage: „Was hat die Welt für eine Bedeutung, wenn es solches Leiden gibt? Was kann Gott für eine Bedeutung haben, wenn er solchen Leiden zulässt?“ Manche kommen über eine Krankheit auf den spirituellen Weg. Manche kommen über einen Verlust eines nahen Angehörigen auf den spirituellen Weg. Manche durch etwas, was gerade droht. Gerade jetzt momentan, manche lesen ja auch Zeitung oder Internet, gibt es ja in Amerika den fast Zusammenbruch des finanziellen Systems. Irgendwo scheinen da bis jetzt eine Billiarde Dollar vernichtet worden zu sein und manche schätzen, dass da noch mal zwei Billiarden weiter verloren werden. Also, nicht Billionen. Das sind pro Erdbewohner ein paar tausend Euro, also das geht nicht um kleine Mengen, oder vielleicht tausend Euro insgesamt pro Erdbewohner. Also unglaubliche Summen. Letztlich, manche Menschen werden dadurch durcheinander gerüttelt und man sieht, auf einer irdischen Weise wächst nicht alles immer weiter in den Himmel. Und dann kommt man zu der Frage: „Was ist vor dem Hintergrund der Vergänglichkeit ewig? Was ist vor dem Hintergrund, dass alles, was wir haben, irgendwann vergehen kann, was ist da von Bedeutung?“ Und viele Menschen kommen so zu den Fragen: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ Viele Menschen verdrängen diese Fragen. Der Mensch stellt sich diese Fragen, aber wir verdrängen sie. Irgendwo gehört es zum Menschsein dazu. Wir wissen nicht, ob Tiere sich auch diese Frage stellen. Menschen sind ja so egozentriert und denken, nur der Mensch denkt so. Vor kurzem hatte ich mal so eine interessante Hörsendung über Gorillas. Ich hatte es, glaube ich, schon mal vor kurzem erwähnt. Irgendwie hat mich das sehr beeindruckt, deshalb kommt dieses Beispiel ständig jetzt in den Satsangs.

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Verehrungen Gottes und der göttlichen Mutter

Aber in Indien ist das jetzt die Zeit, ab nächsten Dienstag finden neun Tage Navaratri statt, die neun Nächte und Tage zur Verehrung der göttlichen Mutter. Nach der Tag-Nachtgleiche gibt es auch im Judentum die High Holidays, die hohen Feiertage, zwischen Jom Kippur und Rosch Haschana. Also, das klassische Neujahrsfest ist dort im Judentum nicht am 1. Januar, sondern eben Rosch Haschana, ich weiß nicht genau, wie es dieses Jahr genau fällt, manchmal fällt es genau überein mit dem Navaratri, müsste ich eigentlich noch mal nachgucken. Manchmal ist es auch um einen Monat verzögert oder verschoben, je nachdem, wie in Indien und in Israel der Mond gerade fällt. Das kann nämlich manchmal sein, dass der genau zwischen diesen vier Stunden so fällt, dass sich das Ganze um einen Monat verschiebt. Jedenfalls in Indien ist das neuntägige Fest Navaratri und das beginnt am Dienstag und das hat auch eine bestimmte Reihenfolge. Drei Tage wird Kali verehrt und Durga, dann drei Tage Lakshmi, dann drei Tage Saraswati und dann folgt Vijaya Dasami, der zehnte Tag des Sieges. Und da gibt es auch eine bestimmte Bedeutung, warum das so ist und es gibt vor allem eine spirituelle und auch eine psychologische Bedeutung. Und Rafaela war so freundlich und hat mir jetzt einige Bilder der Göttinnen gebracht, mindestens die in den ersten Reihen werden die sehen können, die anderen müssen meiner Beschreibung vertrauen.

Die neun Tage der göttlichen Mutter beginnen mit der Verehrung von Kali und von Durga. Und wer sich dieses Kali-Bild anschaut, der sieht, da ist eine mit einer dunklen Hautfarbe, blau, und sie hat eine Girlande aus abgeschlagenen Köpfen, sie hat einen Rock aus abgeschlagenen Armen, sie tanzt auf Shiva herum und im Hintergrund tanzen irgendwelche Dämonen, die miteinander kämpfen. Also eigentlich zunächst mal kein spirituelles Bild. Und sie hat natürlich noch alle möglichen Waffen und da hat sie noch so einen Kopf, der abgeschlagen ist. Auf eine gewisse Weise symbolisiert das, wie manche Menschen auf den spirituellen Weg kommen, man könnte auch sagen, auf den spirituellen Weg geprügelt werden. Es gibt verschiedene Weisen, wie wir auf den Weg kommen. Nicht immer geschieht es über Kali, sondern es geschieht manchmal auch anders.

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Die Schöpfung Gottes ist vollkommen

Die Natur hat es eben so gemacht, dass es Zeiten gibt, wo man viel nach draußen geht und Zeiten, wo wir viel nach drinnen gehen. Und wenn es uns nicht gelingt in der Winterzeit, vielleicht mindestens im Herbst, etwas mehr nach innen zu gehen, dann zwingt uns der Körper und letztlich die Psyche dazu, weniger nach außen zu gehen, dann nennt man das Depression. Und so, wenn wir jetzt gleich die Zeit nutzen, etwas mehr zu meditieren als noch vor zwei Wochen, also die nächsten Wochen etwas mehr meditieren als vor ein paar Wochen, vielleicht etwas mehr Asanas, etwas mehr Pranayama, dann wird das eine gute Zeit. Nicht umsonst ist das auch eine Zeit, wo mindestens in machen Kulturen wichtige Feiertage sind. Eigenartigerweise jetzt im Christentum weniger, da ist irgendwo die Zeit zwischen Pfingsten und Advent, passiert nicht allzu viel. Gut, irgendwann kommt Erntedankfest, dann gibt es Reformationszeit, Reformationstag. Irgendwas jährt sich dort. Aber was eigentlich 500? Irgendwas ist 500. Aber was war 1508? Nein, er hat nicht 1508 die Thesen an die Kirche geschlagen, das war 1517. Gut, ich weiß gar nicht, was 1508 war, aber irgendwas muss dort sein, denn die bereiten sich gerade auf irgendetwas Wichtiges vor. Gut, und dann gibt es ja den 1. November, Allerheiligen, was ja sich inzwischen zu Halloween degradiert hat oder entwickelt hat.

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Navaratri – die psychologische Bedeutung der Göttinnen

Götter, Teil 3

Beginnen eine neue Stufe in deiner Yogapraxis

Wir sind gerade in einer besonders wichtigen Zeit des Jahres. Vor kurzem, vor einer Woche, war die Tag-Nachtgleiche, seit einigen Tagen sind die Nächte länger als die Tage. Auf der einen Seite mögen wir das bedauern, auch wenn wir jetzt gerade noch einige schöne, sonnige Tage haben und vielleicht bleibt es ja noch eine Weile. Aber es wird schon so langsam kälter, die Bäume färben sich langsam gelb und rot, was zunächst mal ganz schön ist, aber in ein paar Wochen oder zwei Monaten sind mindestens die Laubbäume laublos. Und diese Zeit ist vom Spirituellen her besonders wichtig. Relativ viele Menschen fangen in dieser Zeit mit Yoga an oder beginnen eine neue Stufe auf der Yogapraxis und so ist es gerade schön, dass jetzt viele Teilnehmer sind, die eine Yogalehrerausbildung machen. Einige, die jetzt gerade eine Yogalehrerausbildung begonnen haben, die dreijährige, und eine ganze Menge anderer, die jetzt gerade ihrer Praxis neue Impulse geben oder viele Einführungsteilnehmer, die ja gerade mit Yoga überhaupt erst beginnen. Das ist so eine Zeit, wo die Natur mehr nach innen geht, die Bäume bringen ihre Säfte nach innen, die Pflanzen bringen ihre Kraft in die Wurzeln hinunter, die Blätter fallen ab und manche Tiere gehen in den Winterschlaf. Äußere Aktivitäten verlangsamen sich etwas und da ist es eine gute Zeit, dass man als Mensch etwas mehr auch nach innen geht, dass man etwas mehr meditiert, dass man sich etwas mehr Zeit nimmt, Zugang zu finden zu dem, was im Inneren ist, vielleicht im Inneren Kraft findet und diese natürliche Ruhe des Geistes, die sich einstellen kann, dafür nutzt, nach innen zu gehen. Viele Menschen fallen ja im Winter in die so genannte Winterdepression und eine Theorie, warum das passiert, ist natürlich, dass man nicht ausreichend raus geht, die Menschen heute halten sich zu lange drinnen auf und irgendwas gibt es mit Vitamin D und Melatonin und all diese Prozesse. Man muss zwanzig Minuten am Tag rausgehen, egal, wie kalt und bewölkt und schneeig es draußen ist. Ein Aspekt, aber es gibt auch einen anderen.

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Ganesha ist der, der alle Hindernisse wegnimmt

Am Ende singen wir „Om Tryambakam“, jeder steht auf. Vorher denkt ihr, „oh, ich kann mich nicht mehr bewegen“, das ist die Illusion. Wir sind alle Esel, wir denken, wir haben so viel Karma, so viel Dinge, die wir tun müssen, „ich kann nicht aufstehen und meditieren, weil, ich muss so viel tun“. Das ist die Illusion und Ganesha erinnert euch immer an diese Illusion. So sagen wir, Ganesha ist der, der alle Hindernisse wegnimmt. Er nimmt die echten Hindernisse weg und auch die, die geschaffen werden durch Illusion. Aber es ist ja eigentlich unser Geist, der all diese Hindernisse kreiert. Und außerdem hebt er seine Hand hoch, zeigt uns die Handfläche. Dieses Mudra heißt: „Abhaya, mache dir keine Sorgen, habe keine Angst.“ Das ist diese Energie, die von Ganesha zu uns kommt. Das ist die Symbolik.

Das letzte Mal hat Sukadev gesagt, „ungefähr zwanzig Minuten“, da habe ich nur sechzehn Minuten erzählt.

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Wir sind unter der Illusion, dass wir alle festgebunden sind, dabei sind wir doch vollkommen frei

Seht ihr, er hält in der Hand das Ladhu. Normalerweise hält er eine Axt, er kann dein Karma zerhacken. Er hält so einen kleinen Stock in der anderen. Wenn ihr wollt, dass das Pferd sich bewegt, dann haut ihr es mit diesem kleinen Stock. Er möchte nämlich, dass ihr euch bewegt. Manchmal hält er so einen Galgenstrick, ein Schlinge. Das ist, wenn ihr wollt, dass ihr ein Pferd ziehen könnt, dann legt ihr das um den Hals von dem Pferd. So die Geschichte ist, dass ein Mann durch den Wald spazierte und der war so eine Art Geschäftsmann. Er hatte eine ganz lange Leine mit Eseln, die er hinter sich herzog. Also, er ist von einer Stadt zur anderen gelaufen, hat was eingekauft, die Esel haben das getragen und irgendwann hat er das dann verkauft, was die Esel für ihn getragen haben. Manchmal musste er durch den Wald gehen und sogar im Wald schlafen in der Nacht. Eines Nachts, als er dann angehalten hat und die Esel losmachen wollte, war die Kordel von einem Esel abgefallen. Aber er brauchte ja diese Kordel, um diesen Esel festzubinden in der Nacht, sonst wäre er ja weggelaufen. Dann hat er sich Sorgen gemacht: „Was soll ich tun?“ Aber glücklicherweise war da ein Yogi in der Nähe, der war gerade am meditieren. Er sah wie ein sehr weiser Mann aus. Da hat der Geschäftsmann gedacht: „Ich gehe mal zu diesem Yogi und frage den, was ich tun kann.“ Und da hat der Yogi gesagt: „Nimm doch einfach deine Hand und lege sie um den Hals von dem Esel herum. Und ich sage dann ein paar Gebete und dann mache dir mal keine Sorgen, der Esel, der wird schon dableiben.“ Und dann hat er den Esel abgeladen und hat seine Hand um den Hals des Esels gelegt. Dann hat er sein Abendessen eingenommen und ist eingeschlafen. Am Morgen ist er aufgewacht, der Esel war immer noch da, also war er sehr froh. Dann hat er sein Frühstück gemacht, hat die Esel alle beladen und hat sich aufgemacht, wieder loszuziehen. Aber dieser eine Esel, der wollte einfach nicht gehen. Ihr wisst ja, die Esel, die sind sehr widerspenstig. Also hat er ihn gezogen und gezogen und der Esel hat sich nicht bewegt. Also ist der Mann zurück zum Yogi gelaufen und hat gesagt: „Was soll ich denn tun, der Esel bewegt sich nicht?“ Hat der Yogi gesagt: „Du bist noch ein größerer Esel als der Esel. Du hast so gemacht mit deiner Hand um den Hals des Esels, nun mache die Bewegung zur anderen Richtung und dann wird er gehen.“ Versteht ihr das? Als er die Hand so um den Esel geschlungen hatte, bewegt hat, um den Hals des Esels, hat der Esel gedacht, er würde festgebunden. Weil er festgebunden war, konnte er nicht gehen, so musst du einfach nur die Hand nehmen und die in die andere Richtung bewegen. Und jetzt denkt er, dass er losgebunden ist. Also, festgebunden sind wir irgendwie alle. Wir sind unter der Illusion, dass wir alle festgebunden sind, dabei sind wir doch vollkommen frei. Ganesha sagt auch: „Ihr seid unter der Illusion oder ihr leidet unter der Illusion, dass ihr festgebunden seid.“

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Gegenmedizin, mache dir keine sorgen

Die Sache ist, auch wenn niemand uns glaubt. Ganz oft denken wir: „Ich weiß doch selbst, dass ich ehrlich bin, ich muss das niemandem beweisen.“ Aber sogar Krishna, schaut, durch wie viel Mühsal er gehen musste, um zu zeigen, dass er ehrlich war. Stellt euch vor, ich bin ein Lehrer. Und wenn die Leute glauben, dass ich nicht ehrlich bin, was immer ich denen erzähle, die werden mir das nicht glauben. Deswegen sagen wir, wir müssen nicht nur ehrlich sein, wir müssen auch so wirken, als seien wir ehrlich. Nicht nur so wirken, also auch ehrlich sein. Es ist eine sehr lange Geschichte, aber weil ihr jetzt die Geschichte gehört habt, müsst ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr den Mond anschaut. Das ist jetzt die Gegenmedizin. Wenn ihr jetzt den Mond an Ganeshas Geburtstag anschaut, dann müsst ihr euch keine Sorgen machen. Man nennt Ganesha auch Ekadanta. Ekadanta bedeutet Einzahn, in Wirklichkeit ein Stoßzahn. Manche Leute sagen, weil er seinen Stoßzahn gegen den Mond geschleudert hat. Die andere Geschichte ist, weil es heißt, dass er tatsächlich die Mahabharata geschrieben hat. Der Weise Vyasa hatte jemanden gebraucht, der die Mahabharata aufgeschrieben hat. So hat er Ganesha gefragt: „Würdest du das bitte aufschreiben?“ Und Ganesha hat gesagt: „Ok, ich schreibe das auf, aber du musst einfach immer weitersprechen. Hör nicht auf zu sprechen, weil, in dem Moment, wo du aufhörst, dann werde ich aufhören, zu schreiben. Wenn du aufhörst und wenn ich dann aufhöre, dann ist die Geschichte gelaufen.“ Also, Vyasa hat gesagt: „Ok, du musst aber alles, was ich sage, verstehen, während du es schreibst. Und wenn du es nicht verstehst, dann musst du darüber nachdenken, bevor du es aufschreibst.“ Also haben sie sich beide darauf geeinigt. Auf diese Weise, wann immer Vyasa müde wurde – er hat da ja nonstop erzählt, manchmal ist er müde geworden – dann hat er was gesagt, was so ein bisschen verwirrend war und dann hat Ganesha nachgedacht und dann konnte Vyasa für ein paar Minuten, vielleicht sogar für ein paar Stunden, aufhören zu reden. Er konnte eine kleine Pause machen, eine Tasse Tee trinken. Und dann irgendwann hat Ganesha verstanden, was Vyasa sagen wollte, und dann konnten die weitermachen. Aber während Ganesha schrieb, er hatte so einen Stift und auf einmal ging der Stift kaputt. Kennt ihr diese Federn, mit denen man geschrieben hat? Man taucht sie in Tinte und dann schreibt man damit. Und als diese Feder dann gebrochen ist und er hätte aufhören müssen, zu schreiben, hat er seinen Stoßzahn ausgebrochen und hat dann mit dem Stoßzahn geschrieben. Also gibt es zwei Geschichten, warum Ganesha nur einen Stoßzahn besitzt.

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Geschichte über den Fluch von Ganesha

Jeder kannte ja Krishna und wusste, dass Krishna einfach göttlich ist. Und in dem Moment haben sie aufgehört, daran zu glauben. Und da gab es einen Mann, der hat in demselben Land gelebt wie Krishna. Sein Name war Satachid. Er war ein großer Verehrer der Sonne. Er hat dauernd die Sonne angebetet und die Sonne hat ihm ein wunderschönes Juwel geschenkt. Und wenn er dieses Juwel trug, dann hat jeder gedacht, dass dieser Mann die Sonne selbst sei. Das war ein ganz spezielles Juwel. Dieses Juwel produzierte acht Goldbarren jeden Tag. So, wer immer dieses Juwel besitzt, der wird sehr, sehr reich sein. Also Krishna ist zu diesem Satachid gegangen und hat gesagt: „Warum gibst du dieses Juwel nicht einfach an die Menschen? Wir können dieses Juwel in die öffentliche Schatzkammer legen und dann haben wir immer Geld, um irgendetwas Wichtiges anzuschaffen. Wir können schöne Schulen bauen, gute Krankenhäuser, jeder kann medizinische Versorgung bekommen und dann müssen wir uns keine Sorgen mehr machen.“ Aber Satachid war überhaupt nicht damit einverstanden. Der hat gesagt: „Nein, nein, das gehört mir.“ Und er war auch ein bisschen ärgerlich mit Krishna. Eines Tages hat Satachids Bruder dieses Juwel geborgt und ist damit in den Wald gegangen. Und er hat dieses glänzende Juwel getragen und ein Löwe hat das gesehen. Der Löwe hat das gesehen, hat ihn umgebracht und das Juwel an sich genommen. Und dann ist er weggerannt mit dem Juwel im Mund. Dann hat ein Bär diesen Löwen gesehen. Der Bär hieß Jambovan, er hat den Löwen umgebracht und das Juwel an sich genommen. Das ist eine sehr komplizierte Geschichte. Der Bär hat es zu seiner Höhle mitgenommen, die Bären kennen nicht den Wert von Juwelen. Er dachte: „Ach, das ist aber ein nettes, glänzendes Spielzeug für meinen Sohn.“ Dann hat er es dem Sohn gegeben und der Sohn hat damit gespielt. In der Zwischenzeit, als der Bruder nicht zurückgekommen ist, der Bruder, der das Juwel getragen hatte. Also, das Juwel war verschwunden und niemand wusste, wo es war. Jeder hat gesagt: „Vielleicht hat Krishna das gestohlen.“ Und: „Ja, es muss Krishna gewesen sein, der es gestohlen hat.“ Da sind alle sehr ärgerlich mit Krishna geworden. Und dann hat Krishna gesagt: „Nein, ich war es wirklich nicht.“ Aber niemand hat ihm geglaubt, weil er ja den Mond angeschaut hatte an Ganeshas Geburtstag. Dann hat sich Krishna entschlossen, dass er das beweisen wollte, dass er nicht schuldig war. Also ist er den Fußspuren gefolgt und er folgte dem Bruder, aber dieser Bruder war tot. Das Juwel ist weg. Dann sieht er die Fußspuren von dem Löwen. Er folgt den Löwenspuren und findet den toten Löwen. Dann sieht er die Bärenspuren. Und irgendwann kommt er dann zu der Höhle des Bären. Und da hat er dann das kleine Bärenkind gefunden, das mit dem Juwel spielt. Aber der Babybär hat große Angst bekommen als er Krishna sah und fing an zu weinen. Der Vater Jambovan kam und er hat mir Krishna gekämpft. Und es heißt, dass der Kampf über achtundzwanzig Tage ging, also einen vollen Mondzirkel. Und irgendwann hat Jambovan festgestellt, mit wem er da überhaupt gekämpft hat, weil, er war ein großer Anhänger von Krishna. Dann hat er das Juwel an Krishna gegeben und Krishna konnte es mitnehmen. Und Satachid war so glücklich, dass er gesagt hat: „Ok, du kannst meine Tochter zur Frau haben.“

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Sorgenlos wie Ganesha

Aber Ganesha hat sich darum gar keine Sorgen gemacht, weil, Ganesha macht sich um nichts Sorgen, überhaupt nichts kann ihm irgendwas anhaben. Also griff er sich die Schlange, nimmt die Schlange und legt die Schlange um seinen Bauch wie so einen Gürtel. Es gibt einige Bilder von Ganesha, wo er diese Schlange um den Bauch trägt. Also, er nimmt all die Süßigkeiten, steckt die zurück in seinen Bauch und dann nimmt er die Schlange und schlingt sie um seinen Bauch wie einen Gürtel. Ihr lacht jetzt alle. Stellt euch vor, der Mond hat das auch gesehen und der hat auch angefangen, zu lachen. Also, Ganesha war nicht irgendwie besorgt, aber er war schon ein ganz kleines bisschen in Verlegenheit gebracht. Ein Elefant hat zwei Zähne, zwei Stoßzähne. Also, er bricht einen Stoßzahn ab und wirft den Stoßzahn gegen den Mond. Und er hat den Mond verflucht, dass der Mond dunkel werden sollte. Aber der Mond kann natürlich nicht dunkel werden, wir brauchen den Mond. Und das hat dem Mond ganz leid getan, er ist zu Ganesha gegangen und hat gesagt: „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich entschuldige mich. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.“ Aber Ganesha hat gesagt: „Nein, ich kann das nicht Hundertprozent zurücknehmen. Wenn du irgendwann Karma machst, dann musst du mit dem Karma auch selbst fertigwerden.“ Auch der Mond muss sein Karma abarbeiten. Und der Ganesha hat gesagt: „Naja, ok, dann mache ich das einfach ein bisschen leichter für dich. Du wirst einfach immer ein bisschen dunkler und dann irgendwann kannst du wieder zurückkommen. Aber das einzige, wenn irgendjemand an meinem Geburtstag dich anschaut, dann werden die verflucht.“ Und der Fluch geht nämlich so, dass, wenn du den Mond anschaust an Ganeshas Geburtstag, dann wird niemand irgendetwas glauben, was du sagst. Du kannst sagen, dass du eine ganz ehrliche Person bist, aber wenn du dann den Mond anschaust, dann wird dir niemand glauben. Natürlich gibt es einen Weg, um sich um alles herum zu mogeln. In Indien sagt man immer, das ist jetzt genauso, wie ich es dir sage, aber es gibt noch einen Weg, wie du dich da drum herum schlängeln kannst. Und es gibt auch einen Weg, sich um diesen Fluch herum zu mogeln. Also, die Geschichte geht so weiter, dass sogar Krishna… Ihr kennt ja alle Krishna? Also, sogar Krishna war vor diesem Fluch betroffen. Krishna hat den großen Fehler gemacht, dass er den Mond angeschaut hat an Ganeshas Geburtstag.

Fortsetzung folgt –

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Ganeshas Fluch und wie man ihn überwindet

Götter, Teil 2

 

Am Mittwoch ist Ganesha Jaturthi, das bedeutet, der vierte Tag des Mondzyklus. In Indien orientiert sich der Monat am Mond, deswegen reden wir vom Mondkalender. Und im Mondkalender gibt es zwei Teile, vom Neumond zum Vollmond und vom Vollmond zurück zum Neumond. Das wäre dann der vierte Tag dieses Zyklus. Und wir sagen, das ist Ganeshas Geburtstag. Kennt ihr alle Ganesha? Jeder liebt Ganesha. Wir haben ihn ja hier. Aber es gibt etwas an seinem Geburtstag, wo ihr aufpassen müsst. Man kann dann nicht den Mond anschauen. Wenn ihr am Mittwochabend den Mond anschaut, dann habt ihr große Probleme, weil, an Ganeshas Geburtstag gibt es einen Fluch, der auf dem Mond liegt. Die Geschichte geht so, eines Tages hat Ganesha seinen Geburtstag gefeiert. Und ihr wisst ja, Ganesha liebt diese runden Süßigkeiten sehr. Die nennen wir Ladhus. In Südindien nennt man sie Mudhakam. Und an seinem Geburtstag machen alle Leute diese Süßigkeiten für ihn. Und alle laden ihn zu sich ein und sagen: „Bitte, komm zu uns, um deinen Geburtstag zu feiern.“ Und so hatte er eine Menge Ladhu, Mudhakam, Eiscreme und Schokolade und alles Mögliche. Und irgendwann war es Zeit, nach Hause zu gehen. Und ihr wisst ja, Ganeshas Gefährt ist eine kleine Maus, er reitet auf einer kleinen Maus. Also, ihr müsst euch vorstellen, dieser riesige Elefant, der auf einer ganz kleinen Maus reitet. Sein Bauch war so voll von diesen ganzen Süßigkeiten, also ritt er ganz vorsichtig nach Hause und plötzlich tauchte eine Schlange vor der Maus auf. Und die Maus hatte einen furchtbaren Schreck bekommen, ist gehüpft, und Ganesha fiel runter. Und als er runtergefallen ist, da ist sein Magen plötzlich aufgeplatzt, sein Bauch, und all die Süßigkeiten kamen raus.

Fortsetzung folgt –

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Seit vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist

„Ich bin noch, doch nicht ich bin, sondern Jesus ist in mir.“ Und so wie es heißt: „Aham Brahmasmi.“ Und wenn Jesus gesagt hat, „ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“, dann hat er eben nicht gemeint auf der physischen Ebene, noch nicht mal auf einer geistigen Ebene im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung, sondern im Sinne von Erkenntnis der wahren Natur. Und hier sind wir beim letzten Lebensabschnitt von Hanuman. In seinem letzten Lebensabschnitt wurde nämlich Hanuman zum JnanaYogalehrer, zum Vedanta-Lehrer, zum Lehrer der höchsten philosophischen Wahrheit. Und ich habe jetzt nicht alle Bilder von Hanuman mit heruntergebracht, es gibt ja im hinteren Treppenhaus so eine indische Göttergalerie, wo auch eine ganze Menge von Hanuman-Bildern da sind. Und da gibt es auch eben so eins, wo er so meditierend dasitzt und das ist von seinem letzten Lebensabschnitt. Und da soll er viele Jahre dort verbracht haben, meditierend. Und immer dann, wenn ein Schüler kam und ihn etwas gefragt hat, dann hat er dann geantwortet und die weisesten Antworten dort gegeben. Und das ist der letzte Abschnitt von Hanuman. Und das kann der Höhepunkt des erfüllten spirituellen Lebens sein, wo wir zu der tatsächlichen Erkenntnis kommen, „Aham Brahmasmi, ich bin Brahman“, zur tatsächlichen Verwirklichung der einen unendlichen und absoluten Ewigkeit, zur lebendigen Erfahrung von „Satchidananda Swarupoham, meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit“.

Fortsetzung folgt –

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Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe

Aber dann, mit sechzig fing er an, dort unglaublich aktiv zu werden und hat dann einen riesen Ashram dort entwickeln lassen. Also, was vielleicht die wenigsten sonstigen Menschen machen. Gut, ich glaube, Adenauer war schon recht alt als er Bundeskanzler war und irgendwo Nazi-Deutschland in eine Demokratie geführt hat, was dann irgendwo später dann noch vertieft und vielleicht verbessert wurde oder wie auch immer man es ausdrücken will. Aber Yoga selbst kann vieles dort bewirken, aber wir werden trotzdem irgendwann sterben und irgendwann vorher krank werden. Und sogar wenn Gott selbst auf die Welt kommt, passiert es. Auch der Rama hat irgendwann mal eine Erkältung gehabt. Auch der war irgendwann mal krank. Also, Gott selbst, wenn er sich verkörpert, wird auch mal krank. Gut, von Jesus ist mir jetzt nicht bekannt, dass in der Bibel steht, dass er krank war, aber der ist ja auch mit dreißig ans Kreuz genagelt worden. Dreiunddreißig? So genau weiß man das nicht. Er ist irgendwann zwischen sieben vor Christus und vier nach Christus geboren. Manche der Ereignisse, die in der Bibel beschrieben wurden, waren um sechs vor Christus und manche waren ein paar nach Christus und deshalb, irgendwas davon stimmt nicht. Also wird er zwischen sechsundzwanzig und achtunddreißig gewesen sein. Aber nehmen wir an, er war dreiunddreißig, das scheint hier die Mehrheit zu sein. Und so viel steht ja auch nicht über ihn in Evangelien drin. Aber dass er gelitten hat, das steht sehr wohl drin. Dass er sogar verzweifelt war und selbst Zweifel hatte und sagte, „lieber Vater, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen, aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“, oder „mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jesus selbst, Gottes Sohn selbst, erzählt das. Das ist letztlich das Großartige. Gott will uns eben zeigen, Vollkommenheit heißt nicht, dass wir deshalb nicht dem Physischen unterworfen sind. Und das ist vielleicht das größte Geschenk, was Gott einem machen kann, eben zu zeigen: „Selbst wenn ich mich inkarniere auf der Erde, selbst dann bin ich den Gesetzen des physischen Universums unterworfen. Ich kann sie zwar auch ändern, deshalb gibt es ja die ganzen Wundergeschichten von Jesus, aber andererseits bin ich auch diesen Gesetzen unterworfen.“ Und das soll für uns wie eine Warnung sein. Vollkommenheit heißt nicht ewige Gesundheit und ewiges physisches Leben, aber es heißt, die Erkenntnis der Wahrheit. So wie dann auch Paulus gesagt hat:

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Die Geschichte von Krishna, Arjuna und Duryodhana

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Kommentar von Sukadev Bretz . Gelesen im Anschluss nach einer Meditation im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier klicken für weitere Infos zu: Seminare bei Yoga Vidya, Ayurveda, Yogalehrer Ausbildung Alle täglichen Inspirationen mp3 mit Player zum Anhören

Ich bin Diener Gottes, Teil von Dir, und ich bin Du

Dann gab es eine andere Geschichte von Hanuman und Rama, das ist eine meiner Lieblingsepisoden. Irgendwo kam Hanuman zu Rama hin und hat irgendwo an eine Tür geklopft. Und Rama hat gar nicht gehört, wer das war. Und dann fragte er einfach: „Wer ist da?“ Und Hanuman antwortete jetzt nicht: „Ich bin es, Hanuman“. Und Rama fragte noch:

Wer bist du? Wer ist da?“ Und dann antwortete Hanuman: „Auf der physischen Ebene bin ich dein Diener. Auf der geistigen Ebene bin ich ein Teil von dir. Auf der höchsten Ebene bin ich du.“ Das sind drei wichtige Ebenen des Seins. Und so können wir unseren spirituellen Weg auch begreifen. Identifizieren wir uns mit dem physischen Körper, dann können wir sagen: „Ja, ich bin Diener Gottes.“ Und wir können sagen: „Dein Wille geschehe.“ Und wir können sagen: „Oh Gott, bitte hilf mir, dass ich finde, was ich zu tun habe, was meine Aufgabe ist, was meine Pflicht.“ Wenn wir etwas tiefer gehen, dann stellen wir fest, die verschiedenen geistigen Fähigkeiten und alles, was wir haben, ist letztlich ein Teil Gottes. Wir sind nicht so getrennt. Das gehört auch irgendwo dazu, sich selbst anzunehmen, sich selbst wertzuschätzen, letztlich im Bewusstsein, „alles, was ich habe, stammt irgendwo auch von entweder Gott oder der Schöpfung oder von etwas Großartigem“. Also hier, das Herz, können wir sagen, oder auch die Liebe, wir sind Teil von einem größeren Ganzen, wir sind Teil Gottes. Damit können wir auch sagen, unser Körper ist Teil des Kosmos, unsere Emotionen Teil der kosmischen Emotion, unser Denken Teil des kosmischen Denkens. Etwas, woran wir immer denken können.

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Gott trägt uns mit einem Mantra über alles Schwere

Dann gibt es eine andere lustige Geschichte von Hanuman. Das wird jetzt etwas unchronologisch. Das war jetzt bevor diese Geschichte war, dort musste ja auch Rama mit seiner ganzen Armee nach Sri Lanka rüberkommen und die hatten nicht alle dieses Vertrauen, dass sie rüberspringen können. Das war eigentlich eine Horde von Affen und eine Horde von Bären – in den Mythen geht so etwas – und dann wurde überlegt, wie können die dort rüber – ich weiß nicht, ob es achtzig Kilometer oder so was sind – solange kann man auch nicht schwimmen. Und dort sagte Hanuman einfach: „Ich nehme Steine und da ritze ich den Namen von Rama rein und dann, Rama wird niemanden fallenlassen und so werden diese Steine oben auf dem Meer schwimmen.“ Und so nahm also Hanuman alle möglichen Steine, Felsbrocken, ritzte dort „Rama“ rein, das schwamm dann auf dem Meer und dann konnte ein Baumstamm darüber gelegt werden und so wurde langsam eine Brücke von Indien nach Sri Lanka gebaut. Der Rama, der eigenartigerweise selbst gar nicht so genau wusste, dass er eine Inkarnation Gottes war – das wusste nur der Hanuman – und der dachte: „Es ist doch komisch. Der ritzt jetzt so meinen Namen rein und dann schwebt dieser Stein oben oder schwimmt der Stein auf dem Meer.“ Da dachte er: „Das muss ich mal ausprobieren. Dann müsste ich ja auch einen Stein aufs Meer setzen können.“ Dann nahm er so einen großen Felsbrocken und setzte ihn auf die Oberfläche vom Meer. Und was passierte mit dem Stein? Er fiel runter. Also dachte er: „Nehme ich vielleicht einen kleineren Fels.“ Da nahm er einen kleineren Fels, legte ihn auf die Meeresoberfläche und, blub, blub, blub. Muss ich jetzt gerade mal an was denken. Irgendwie am letzten Mittwoch waren Shivakami und ich einmal um den Schieder See herumgefahren, mit Hund, und dann stand irgendwo, es ist kostenpflichtig, über den See zu fahren. Deshalb haben wir darauf verzichtet, mit dem Fahrrad über den See zu fahren. Aber es hätte mich fast gereizt, es mal auszuprobieren. So einen kleinen rebellischen Geist habe ich manchmal schon. Schließlich nahm der Rama so einen ganz kleinen Stein und er fiel trotzdem runter. Plötzlich hörte er hinter sich so ein schallendes Gelächter. Er drehte sich um und da war Hanuman. Und Rama war es peinlich. Auch lustig, Gott kann es auch peinlich sein, aber so sind halt Mythen. Und dann sagte Rama: „Wie ist das möglich? Du ritzt meinen Namen rein und der Stein schwimmt und ich lege den dort hin und der Stein fällt runter.“ Und dann sagte Hanuman: „Ist doch ganz einfach. Wenn du den Stein festhältst, dann gibt es kein Problem. Wenn dein Name reingeritzt ist, dann gibt es auch kein Problem. Aber wenn weder dein Name da ist noch du ihn festhältst, dann ist doch logisch, dass der Stein runterfallen muss.“ Und so ist es auch mit uns. Wenn wir große Hingabe an Gott haben, dann sind wir irgendwo, inmitten von allen Unwettern und Überschwemmungen des Alltags schwimmen wir oben. Wenn es uns mal nicht gelingt, uns so Gott hinzugeben, dass wir das Gefühl haben, Gott trägt uns, dann können wir mindestens ein Mantra wiederholen, bzw. einen Namen Gottes, und dann wird uns das tragen. Aber wenn wir weder diese Hingabe haben und das Gefühl, dass Gott uns trägt, noch ein Mantra, bzw. einen Namen Gottes wiederholen und dann kommt eine Überschwemmung, dann ist es nicht ganz so einfach.

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