Dann gibt es eine andere lustige Geschichte von Hanuman. Das wird jetzt etwas unchronologisch. Das war jetzt bevor diese Geschichte war, dort musste ja auch Rama mit seiner ganzen Armee nach Sri Lanka rüberkommen und die hatten nicht alle dieses Vertrauen, dass sie rüberspringen können. Das war eigentlich eine Horde von Affen und eine Horde von Bären – in den Mythen geht so etwas – und dann wurde überlegt, wie können die dort rüber – ich weiß nicht, ob es achtzig Kilometer oder so was sind – solange kann man auch nicht schwimmen. Und dort sagte Hanuman einfach: „Ich nehme Steine und da ritze ich den Namen von Rama rein und dann, Rama wird niemanden fallenlassen und so werden diese Steine oben auf dem Meer schwimmen.“ Und so nahm also Hanuman alle möglichen Steine, Felsbrocken, ritzte dort „Rama“ rein, das schwamm dann auf dem Meer und dann konnte ein Baumstamm darüber gelegt werden und so wurde langsam eine Brücke von Indien nach Sri Lanka gebaut. Der Rama, der eigenartigerweise selbst gar nicht so genau wusste, dass er eine Inkarnation Gottes war – das wusste nur der Hanuman – und der dachte: „Es ist doch komisch. Der ritzt jetzt so meinen Namen rein und dann schwebt dieser Stein oben oder schwimmt der Stein auf dem Meer.“ Da dachte er: „Das muss ich mal ausprobieren. Dann müsste ich ja auch einen Stein aufs Meer setzen können.“ Dann nahm er so einen großen Felsbrocken und setzte ihn auf die Oberfläche vom Meer. Und was passierte mit dem Stein? Er fiel runter. Also dachte er: „Nehme ich vielleicht einen kleineren Fels.“ Da nahm er einen kleineren Fels, legte ihn auf die Meeresoberfläche und, blub, blub, blub. Muss ich jetzt gerade mal an was denken. Irgendwie am letzten Mittwoch waren Shivakami und ich einmal um den Schieder See herumgefahren, mit Hund, und dann stand irgendwo, es ist kostenpflichtig, über den See zu fahren. Deshalb haben wir darauf verzichtet, mit dem Fahrrad über den See zu fahren. Aber es hätte mich fast gereizt, es mal auszuprobieren. So einen kleinen rebellischen Geist habe ich manchmal schon. Schließlich nahm der Rama so einen ganz kleinen Stein und er fiel trotzdem runter. Plötzlich hörte er hinter sich so ein schallendes Gelächter. Er drehte sich um und da war Hanuman. Und Rama war es peinlich. Auch lustig, Gott kann es auch peinlich sein, aber so sind halt Mythen. Und dann sagte Rama: „Wie ist das möglich? Du ritzt meinen Namen rein und der Stein schwimmt und ich lege den dort hin und der Stein fällt runter.“ Und dann sagte Hanuman: „Ist doch ganz einfach. Wenn du den Stein festhältst, dann gibt es kein Problem. Wenn dein Name reingeritzt ist, dann gibt es auch kein Problem. Aber wenn weder dein Name da ist noch du ihn festhältst, dann ist doch logisch, dass der Stein runterfallen muss.“ Und so ist es auch mit uns. Wenn wir große Hingabe an Gott haben, dann sind wir irgendwo, inmitten von allen Unwettern und Überschwemmungen des Alltags schwimmen wir oben. Wenn es uns mal nicht gelingt, uns so Gott hinzugeben, dass wir das Gefühl haben, Gott trägt uns, dann können wir mindestens ein Mantra wiederholen, bzw. einen Namen Gottes, und dann wird uns das tragen. Aber wenn wir weder diese Hingabe haben und das Gefühl, dass Gott uns trägt, noch ein Mantra, bzw. einen Namen Gottes wiederholen und dann kommt eine Überschwemmung, dann ist es nicht ganz so einfach.
Fortsetzung folgt –
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Ø Kirtan – Mantra-Singen: Mit Videos und mp3 Audios, alles kostenlos