Es beginnt mit Matsya-Avatar, Fisch-Avatar, also erst mal das Leben im Wasser. Dann folgt Kurma-Avatar, Schildkröte, so Lebewesen, die schon Land und Wasser miteinander verbinden. Danach folgt dann Vahara-Avatar, das ist dann der Eber, die ersten Landtiere, vielleicht sogar die Säugetiere. Daraus entsteht dann Narasimha, halb Mensch, halb Löwe, vielleicht die Verbindungsarten zwischen Tier und Mensch, vielleicht auch symbolisch für die ganzen Affenarten. Dann folgt Parashurama, Rama mit der Axt, symbolisierend letztlich den Übergang von Steinzeitmenschen zum Bauern, das gilt ja als die so genannte neolithische Revolution. Parashurama war Ackerbauer. Dann folgt Ragurama und das ist er und das heißt die ersten Staaten und die Staatskunst und das Leben der Menschen in größeren Gemeinschaften und dabei die dafür notwendige Ethik. Dann als achtes kommt dann Krishna, Krishna die tiefe Entwicklung von Bhakti und Jnana und Karma Yoga, letztlich die volle Entwicklung des Yogasystems. Dann folgt Buddha, der die uneigennützige Liebe besonders verkörpert hat, Mitgefühl zu allen Geschöpfen. Letztlich ist Buddha dann auch die erste der Inkarnationen, der in keinster Weise irgendwo kriegerisch war. Gefolgt dann von Kalki-Avatar, den es aber noch nicht gibt, der dann der Übergang ist vom Ende von Kali Yuga in das nächste goldene Zeitalter. Hier also Ragurama, der die Verkörperung ist auch von Gleichgewicht, er ist ja ein Aspekt von Vishnu, aber auch des Wiederherstellens der kosmischen Ordnung und insbesondere auch ein Leben in Rechtschaffenheit. Rama hat beispielshaft vorgelebt, wie ein idealer Sohn lebt oder ein ideales Kind lebt, ein idealer Ehepartner, ein idealer Vater, ein idealer Staatsmann, letztlich auch ein idealer Asket. Also, er hat verschiedenste Rollen in seinem Leben gehabt und hat sich dabei immer bemüht, das Rechte zu tun, das Tugendhafte zu tun, nie die Unwahrheit zu sprechen. Und das Interessante ist auch, dabei kam Rama auch selbst in Konflikte. Das kann uns ja auch ein Trost sein. Selbst wenn Gott auf die Welt kommt, selbst der weiß manchmal nicht, was das Rechte ist. Das ist eigentlich schon erstaunlich, oder? Aber wir finden das ja auch im Christentum. Auch Jesus selbst hat irgendwo gesagt: „Lieber Vater, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen, aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ Also, so genau wusste er es auch nicht. Er hat nur einen Wunsch geäußert, aber letztlich, er lässt ganz los.
Fortsetzung folgt –
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Ø Kirtan – Mantra-Singen: Mit Videos und mp3 Audios, alles kostenlos