Swami Vishnu uns auch öfters gesagt: „Don’t be gullibly.“ Das ist schwierig zu übersetzen, das Wort auf Deutsch. „Leichtgläubig“ kann man es vielleicht man leichtesten übersetzen. Ein Beispiel, das er mal gebraucht hat, war: Es gibt ja so eine Neigung, irgendwie wenn jemand ganz Besonders erscheint und ein großes Brimborium gemacht wird, dann sind Menschen bereit, vieles dafür zu tun. Er hat irgendwie eine Woche vorher darüber gesprochen. Aber dann hat er irgendwo gezeigt, obgleich Menschen vorgewarnt sind, fallen sie dem Gleichen zum Opfer. So hat er eines Tages gesagt: „Wir haben einen ganz besonderen Meister aus Indien. Er hat zwölf Jahre geschwiegen und morgen wird er um 04:00 Uhr sein Schweigen brechen für 45 Minuten. Und wenn er dann spricht, werden die Worte sehr tief gehen. Er wird nur zwanzig Menschen sehen in der Zeit und jeden nur ein oder zwei Minuten. Anschließend wird er wieder zwölf Jahre in die Stille gehen. Damit er so in die Stille gehen kann, muss jeder tausend oder zweitausend Dollar bezahlen.“ Und dann wurde dieser Mann auf einer Sänfte durchgetragen und er sah aus wie ein Inder und hat dann noch die Hand gehalten, bedeutungsschwanger geguckt und eine lange, schwere Mala dort gehabt, irgend so einen besonderen Turban, Scheinwerferlicht wurde irgendwo angemacht. Und am nächsten Morgen um 04:00 Uhr – es waren nur etwas vierzig in dem Vortrag gewesen. Am nächsten Morgen waren um die hundert Leute um 04:00 Uhr morgens da mit tausend Dollar in der Tasche und sie hatten alle gehofft, dass sie von diesem besonderen Meister ihre besondere Einweihung bekommen konnten. Und der Swami Vishnu ließ diesen Meister wieder auf einer Säfte dort hineintragen. Dann hat er einen Waschlappen genommen und ihm die Farbe von Gesicht weggewaschen und die Perücke weg und das war dann irgendein Amerikaner gewesen. Und dann hat er gesagt: „Don‘t bei gullibly again.“ Das war etwas, was ich bei Swami Vishnu auch geschätzt habe, er hat keine große Show um sich selbst herum gemacht, er blieb natürlich. Der Chanmuk hat mal gesagt: „What you see is what you get.“ Was man später mal bei Desktop Publishing auch mal so gesagt hat, was man sieht, das ist das, was man bekommt. Es wird nicht äußerlich etwas vorgegeben und nachher steckt nichts dahinter. Eigentlich habe ich eher das Gefühl gehabt, you get more than what you see. Man kriegt sogar noch mehr, als was man sieht. Einiges von seinem tiefen Wissen hatte er irgendwo im Hinterkopf oder hat er hinter einer Fassade ein bisschen versteckt, um es Menschen erstmal so leicht zu machen, selbst zu denken und sich selbst zu öffnen und selbst zu praktizieren und nicht gleich von spirituellen Kräften in höhere Bewusstseinsebenen hineinzubringen. Das kam auch, aber erst später. Erst soll man lernen, selbst zu praktizieren, Disziplin zu üben, durch seine Prozesse hindurchzugehen, durch Reinigungserfahrungen hindurchzugehen, um dann zu höheren Bewusstseinsebenen dann zu kommen, wenn man bereit ist und dann kam auch Energieübertragung und Inspiration zu höheren Bewusstseinsebenen. Dann ging er eben zu Swami Sivananda. Ihn hat eben fasziniert, dass Swami Sivananda auch so ein praktischer Mensch war. Auch um ihn wurde kein allzu großes Brimborium gemacht.
Fortsetzung folgt –
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Ø Kirtan – Mantra-Singen: Mit Videos und mp3 Audios, alles kostenlos