Shiva und Sonne und Mond

Natürlich, Shiva hat auch noch einen Halbmond und er hat einen recht strahlenden Bauch. Und der Bauch symbolisiert die Sonnenenergie, Halbmond symbolisiert logischerweise die Mondenergie und Hatha Yoga heißt ja auch, Gleichgewicht von Sonne und Mond. Und das steht zum einen für die Hatha Yoga Praktiken, es steht aber auch dafür, dass man als Aspirant sowohl in der Lage sein kann, aktiv etwas zu tun, Sonnenenergie in den Alltag zu bringen, als auch mal loszulassen und geduldig zu sein und geschehen zu lassen, Intellekt benutzen und Intuition, mal Dinge wirklich umzusetzen und offen zu sein für Neues. Also diese Polaritäten stehen auch für Shiva.

Shiva und die Schlangen

Und dann finden wir auch bei Shiva Schlangen. Und in der christlich-jüdischen Tradition gilt Schlange als etwas Bedrohliches, als etwas Schlimmes. Wir finden genügend, ich glaube, der Heilige Georg ist der Drachentöter und der Sigfried ist auch der Drachentöter. Letztes Jahr war ja das Varusjahr und da habe ich da mehrere Artikel gelesen, die sagen, Aminius war eigentlich Sigfried gewesen und ein lokaler Bezug hier – hier gibt es auch das Hermanns-Denkmal – auch dort, Drachentöter. Das ist ein Aspekt. In dem Sinne kann die Schlange etwas sein, was uns irgendwo in falsche Richtungen bringt. Aber die Schlange steht auch für anderes. Die Schlange steht auch für alle Kräfte in uns. Manchmal wird die Schlange gesehen als die Emotionen, manchmal wird Schlange gesehen als das Unterbewusstsein, manchmal werden die Schlangen gesehen für alles Mögliche, was im Unterbewusstsein ist und was sich positiv wie auch weniger positiv äußern kann. Und wir finden auch in der griechischen Mythologie z.B. den Äskulapstab, ursprünglich mit zwei Schlangen und in der Mitte den Stab. Symbolisch, könnte man sagen, für Ida und Pingala, zwei Grundkräfte, die Sonnenenergie und die Mondenergie. Und Ida und Pingala als Schlangen, symbolisiert Schlange eben auch als Kräfte. Dann finden wir bei den Chinesen den Drachen. In der christlichen Mythologie ist immer der Drache der Böse, der getötet werden muss. In China ist es anders, da gibt es den goldenen Drachen der Weisheit. Vielleicht hat jemand von euch auch schon mal „Die wilde Dreizehn“ oder „Jim Kopf und Lukas, der Lokomotivführer“ gelesen oder in der Augsburger Puppenkiste gesehen. Und dort wird auch plötzlich aus dem Drachen Mazahn oder so ähnlich. Es ist schon lange her. Und nachher wird aus diesem Drachen der goldene Drache der Weisheit. Und aus den wilden Dreizehn, plötzlich kommt raus, es sind eigentlich nur zwölf, das haben die nie gemerkt, und dann wurden sie plötzlich die Beschützer des Heiligen Grals oder sowas Ähnliches. Also jedenfalls, sie wurden transformiert. Und so, das, was erst bedrohlich sein kann, kann dann plötzlich etwas sehr Großartiges sein. Und so finden wir auch im Yoga natürlich die Kundalini-Schlange, die als Symbol steht für die Erweckung der kosmischen Energie in uns, als der Shakti, welche dann zurückstrebt nach dem Höchsten. Und die Kundalini kann wie eine Schlange, eine Schlange kann lange schlafen, aufgerollt, und dann plötzlich nach oben gehen. Und so ähnlich, die Energie in uns kann lange Zeit ruhig bleiben, und dann kann sie nach oben kommen und uns immer schönere und großartigere und weitere Erfahrungen schenken. So steht die Schlange insbesondere auch für Kundalini Yoga, sie steht auch für fortgeschrittenes Hatha Yoga, für Pranayama. Und hier, nicht umsonst ist eben die Kundalini relativ weit oben. Es gibt auch noch eine weitere Symbolik für die Schlange. Das ist vielleicht eine mehr Bhakti-Symbolik. Die Schlange ist normalerweise immer unten und im Dreck, sie hat noch nicht mal Füße, um sich von dem Boden abzuheben, muss also durch die Erde schleichen, dennoch, Shiva nimmt sie auf. Und so sagt man bhaktimäßig, Gott nimmt auch die niedrigsten der Geschöpfe auf. Und selbst wenn wir uns manchmal nichtsnutzig vorkommen, selbst wenn wir manchmal denken, „ich bin nicht gut genug und ich bin es nicht wert“, Gott nimmt jeden. Das ist die gleiche Symbolik wie Jesus, der sagt: „Kommet her, die ihr mühselig und belastet seid, ich werde euch erquicken.“ Kann jemand das Zitat richtig? „ Kommt her, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch erquicken.“ Das ist die gleiche Symbolik hier, diese Bhakti-Symbolik, Gott nimmt alle an. Wir brauchen nicht großartig einen guten Ruf zu haben, wir brauchen nicht toll zu sein, wir brauchen nichts Großartiges hergeben, wir brauchen uns bloß an Gott anzuschmiegen, uns zu Gott hinzubewegen, wir brauchen bloß Gott um Segen zu bitten, und dann nimmt er uns an. Jetzt muss ich gerade an eine Weihnachtsgeschichte denken. So ähnlich wie Rudolf, das rotnasige Rentier, und dann ist der Nikolaus, wird dann wie… Vielleicht komme ich gerade darauf, weil es so schneit. Und gerade heute Nachmittag hat der Maheshwara mir eine Mail geschickt und hat gesagt, im Westerwald schneit es und schneit es und schneit es. Und er hofft, dass sie bis morgen wieder aus dem Tal herauskommen, dass die Gäste wieder nach Hause kommen können und wieder anreisen. Es scheint gerade dort in Westdeutschland, scheinen vierzig Zentimeter Schnee gefallen zu sein. Also auch hier, jemand, der eine scheinbar schlechte Eigenschaft hatte, die Nase war zu rot, ist nachher doch eine positive. Oder auch, ihr kennt alle die Geschichte vom hässlichen Entlein, das sich nachher als Schwan entpuppt hat. Oder es gibt die Geschichte von einem, der einen Vogel gekauft hat, und zwar einen Adler, und der dann irgendwie gedacht hat: „Jetzt muss ich dem die Krallen und den Schnabel abschneiden, damit er aussieht wie ein gescheiter Vogel.“ Hoffen wir, dass er es nicht gemacht hat, aber es ist eine Parabel, die man manchmal liest. Und so, Gott nimmt uns an, wie wir sind, und macht oft aus unseren scheinbaren Schwächen, zeigt er uns, das sind Stärken. Und hier können wir uns ganz an Gott wenden.

Ayurveda, Seminarhaus und Dhanvantari Mantra

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Auch im Ayurveda gibt es Mantras. Besonders bekannt ist ja das Dhanvantari Mantra. Meist wird vor Ayurveda Anwendungen dieses Mantra rezitiert. Wenn du Ayurveda Anwendungen erhältst, wird dieses Mantra, manchmal vorher rezitiert. Das geschieht natürlich seltener in einem einfachen Seminarhaus, Seminarhotel, einer Therme oder einer Wellness-Oase. Wenn du aber in einem Yoga Ashram oder einem Ayurveda Zentrum eine Ayurveda Behandlung genießt, dann ist es wahrscheinlich, dass du auch Mantras hörst. Das vertieft die Erfahrung – und lässt dich Ayurveda spiritueller erfahren. Und Mantras haben natürlich auch große Heilwirkung.

 

Shiva, Schutz-Patron der Meditation

Shiva ist dann eben auch der Meditierende. Shiva steht dann auch dafür, dass man wirklich tief nach innen geht, dass man sich auch zurückzieht von all diesen Veränderungen. Natürlich, es gilt auch, in die Veränderungen hineinzugehen, es gilt, den Tanz des Lebens mitzutanzen, es gilt, letztlich die göttliche Gegenwart in all den Veränderungen zu spüren. Und dann können wir aber sehen, auf einer anderen Ebene bleiben wir tief in uns. In einer anderen Ebene sind wir verbunden mit dem Göttlichen. Und so ist eben Shiva inmitten von all diesen Attributen, die dort sind, sitzt er vollkommen ruhig und bewegungslos. Shiva hat noch weitere Attribute und Shiva gilt auch als der Uryogi. Uryogi in verschiedenster Hinsicht. Zum einen seht ihr dort, in seiner linken vorderen Hand hat er eine Japa Mala. Er hat sie ausgerechnet links, eigentlich hat man die rechts. Er hat sie sogar rechts. Es gibt auch ein Bild, wo man auch Shiva mit links sieht. Es ist doch gut, dass er sie rechts hier hat, denn eigentlich, die rechte Hand ist das, was man für das Spirituelle nimmt, aber es gibt vereinzelte Bilder, da hat man es links, und das soll heißen, es ist zwar gut, auf eine Form zu achten, aber man soll nicht an der Form hängen. Und jetzt dieses Japa Mala steht für die Kraft des Mantras. Shiva steht auch, dass man intensiv praktiziert. Also, man praktiziert eben mit der Japa Mala, symbolisiert Mantrawiederholung. Dann seht ihr, unter dem rechten Arm von Shiva ist auch so ein Yoga Danda, wo der Arm abgestützt ist. Der wird auch im Hatha Yoga zum Teil genutzt, um das linke und rechte Nasenloch zu öffnen, was wir auch in der Wechselatmung machen durch das Pranayama. Und so steht dieser Stock auch symbolisch für Pranayama.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Om Namah Shivaya chanted by Vishwanath

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Vishwanath chants the Shiva Mantra „Om Namah Shivaya“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 266. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Shuddhosi Buddhosi chanted by Sukadev

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Sukadev chants the Mantra „Shuddhosi Buddhosi“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 401. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Shiva als der Veränderer, der Tänzer

Shiva steht aber auch für die ständige Veränderung. Und dort könnt ihr dort oben rechts von euch, oben links von ihm aus, nicht nur den Dreizack sehen, sondern da seht ihr auch diese Trommel. Und Trommel ist Klang und diese Dameru Trommel wird sehr laut gespielt. Rukmini freut sich, dass wir die hier nicht haben, denn die ist schon sehr laut. Es hängt aber auch davon ab, in welchem Kontext und wo usw. Also jedenfalls, diese Dameru Trommel ist etwas, was für Veränderung, für Klang steht, und alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Auch das gilt es, anzusehen. Eine bekannte Darstellung von Shiva ist ja auch als tanzender Shiva. Und da tanzt Shiva und da heißt es, ein Bein hebt sich, eine Welt wird geschaffen, ein Bein senkt sich und die Welt wird vernichtet. Und Shiva tanzt z.B. mit Kali und Kali tanzt mit. Und der Dämon, manchmal sieht man dort unter Shiva so eine Gestalt, so einen Dämon, der tanzt nicht mit. Weil er nicht mittanzt, tanzt Shiva auf ihm herum. Und so ähnlich, wenn wir den Tanz der Veränderungen mitmachen und wenn wir irgendwo erkennen, Gott tanzt mit uns, und wir bleiben an nichts haften, wir bleiben an nichts verhaftet, dann ist das Leben wie ein Tanz und da ist man mal oben und mal unten, ist mal schöner und mal weniger schön vielleicht, aber es ist ein Tanz, der immer weitergeht. Gut, und realistisch gesehen, ab und zu mal wollen wir das nicht mehr, wollen uns verkriechen und dann tanzt Gott über uns weg. Und dann ist er aber freundlich, erinnert euch, auch da bleibt Shiva immer Shiva, also liebevoll und gütig. Und indem wir das machen, spüren wir wieder diese göttliche Gegenwart. Und dann wird aus diesem Tanz plötzlich die Meditation.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

 

Yamuna Tira Vihari chanted by Marcel

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Marcel chants the Krishna mantra „Yamuna Tira Vihari“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 156. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Shiva als der Liebevolle

Aber Shiva heißt auch, der Liebevolle. Shiva wörtlich heißt übrigens, der Liebevolle, der Gütige und der Glücksverheißende. Das ist eigentlich interessant. Und damit gilt, dieses Arbeiten an sich und auch das Loslösen von Verhaftungen, auch das Überwinden von Negativitäten, das muss man immer auch mit Liebe tun, das muss man mit Güte tun und das ist auch etwas Glücksverheißendes. Das sollte man nicht mit Verkrampfung oder so etwas angehen und auch nicht selbstzerstörerisch. Es gibt zu viele Menschen, die sich ständig schlecht machen. Und so steht Shiva, dass das ein liebevoller Umgang ist.

Om Namo Narayanaya chanted by Juergen

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Juergen chants the Vishnu
mantra „Om Namo Narayanaya“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 4 or No. 606. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Om Aim Hrim Klim chanted by Sukadev

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Sukadev chants the Devi mantra „Om Aim Hrim Klim“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 4. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara