Gott ist überall

Und das ist eine ähnliche Geschichte, wie Swami Sharadananda dort erzählt hatte, wirklich eins mit Gott werden wir, wenn wir erkennen, es gibt nur Gott, und nicht sagen, „Gott ist nur ich und gehört nur mir“, sondern Gott ist überall. Es gibt so viele Menschen oder so viele Religionsanhänger, die denken, „Gott gehört nur mir, mein Gott ist ein anderer als dein Gott“. Aber Gott erscheint in so vielen Gestalten, wie es Verehrer gibt. Gott manifestiert sich auf so viele Weisen, wie es Verehrungen gibt. Und so viele Menschen, die Gott brauchen, haben Gott. Das ist ja manchmal auch die Frage, die habe ich mir als Kind öfters gestellt, die wird mir manchmal auch heute noch gestellt: „Wenn ich bete und Gott mir zuhört, da bin ich doch nicht der einzige. Es gibt doch Millionen andere, die auch in dem Moment zu Gott beten. Woher weiß ich, wem Gott gerade zuhört?“ Das ist natürlich ein kindlicher Geist, wo wir Gott auf unsere Dimensionen reduzieren. So wie in der Geschichte mit den Gopis und später den Frauen von Krishna, Gott manifestiert sich so häufig, wie es Menschen gibt, die ihn verehren.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Shri Rama Rama Ram chanted by Sukadev

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Sukadev chants the Rama mantra „Shri Rama Rama Ram“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 703. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Krishna und seine 16000 Frauen

Es gibt viele Geschichten von Krishna, nicht nur mit den Gopis, noch viel mehr schöne Geschichten von den Gopis, aber ich möchte euch jetzt so zwei Geschichten erzählen von Verehrern von Krishna. Die eine Geschichte ist die Geschichte von einem – man kann sagen – Schulfreund von Krishna. Die beiden sind zusammen zum gleichen Guru gegangen, zum gleichen Lehrer, und Krishna wurde ja danach großer König, als Inkarnation Gottes mit allen Kräften, der eine Mission zu erfüllen hatte. Und so lebte Krishna in einem Palast mit 16.000 Frauen – es ist eine andere Geschichte, wie das passiert ist. Aber damit ihr nicht falsch über Krishna denkt, erzähle ich sie euch vielleicht ganz kurz. Es gab so einen Dämonen und dieser Dämon der machte sich irgendwo so einen Zeitvertreib, indem er alle umliegenden Königreiche überfiel und alle Frauen raubte und sie dann zwangsweise in seinen Harem einverleibte. Und dann kam irgendwann Krishna und er besiegte dann diesen Dämon und befreite jetzt diese Frauen, es waren dann 16.000 gewesen. Und jetzt gab es aber im alten Indien so eine komische Regel, wenn eine Frau eben schon mal in einem Harem von einem anderen war, dann will sie kein anderer Mann mehr nehmen. Und anstatt dass die Frauen dann irgendwo unbeschützt waren, hat Krishna dann gesagt: „Ok, dann heirate ich euch alle. Es sei denn, ihr findet jemand anderes, aber wenn ihr niemand findet, dann findet ihr mich.“ Da steckt auch schon eine Symbolik dort hinter. Manchmal werden wir irgendwo geraubt und dann anschließend befreit uns Gott. Dann sagt uns aber Gott: „Gut, jetzt kannst du auch was anderes machen.“ Und relativ häufig finden wir dann etwas anderes, aber manchmal ist es dann so, wenn wir niemand anderes mehr haben, an den wir uns wenden können, dann können wir uns an Gott wenden und Gott nimmt uns auf. Eines Tages kam dann mal Narada vorbei und er wollte wissen, wie geht das überhaupt, Krishna und 16.000 Frauen. Und so ging er also in den Palast – muss ein sehr großer Palast gewesen sein – und jede Frau hatte ihr eigenes Zimmer. So wie die Mitarbeiter hier im Haus auch, nur wir haben keine 16.000 Zimmer. Und Narada klopfte und dort machte dann Krishna auf und da war ebene eine seiner Frauen. Da dachte Narada: „Aha, also bei der ist er.“ Dann klopfte er bei der nächsten Tür und da war auch Krishna und die andere Frau. Und so klopfte er – wahrscheinlich nicht an allen 16.0000, manchmal versteht man die Logik nicht, die dort hinter ist – aber jedenfalls, er sah, Krishna vervielfältigte sich.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Shuddhosi Buddhosi chanted by Carlotta

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Carlotta chants the Vedanta mantra Shuddhosi Buddhosi Niranjanosi Samsāra Māyā Parivar Chitosi during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 401. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Om Kirtan – Open your heart, feel the vibration

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Om is the highest Mantra. Om helps to open the heart, to elevate the consciousness. Om activates the Chakras, especially the Ajna Chakra. Om is very famous in the Mandukya Upanishad, in the Bhagavad Gita und the Yoga Sutra.

Om can be used for meditation, for chanting, for humming. And you can hear the sound of OM in everything: The sound of the forests Putty SSH Port Forwarding , the waves of the ocean, the sound of the wind – it is all OM. Even cars, motor cycles, machines, Computers – they all do OM.

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Krishna und Draupadi

Eine andere, ähnliche Geschichte war mit Draupadi. Draupadi war die Frau von Arjuna und seinen vier Brüdern. Das sind schon eigenartige Beziehungen, die die dort hatten. Zum einen Draupadi, die hatte eben fünf Männer, aber Arjuna hatte noch, ich glaube, zwei andere Frauen, der Bhima hatte auch noch eine andere Frau, der Yudhisthira allerdings nicht. Es war ein sehr komplexes Beziehungsgeflecht dort. Aber es heißt, dass die das irgendwie harmonisch hingekriegt haben. Aber gehen wir jetzt nicht dort zu weit. Jedenfalls, die Draupadi war die Hauptfrau der Pandavas. So ähnlich wie, Arjuna war der Hauptmann von Draupadi. Und diese Draupadi, der wurde irgendwann übel mitgespielt und zwar wurde sie an den Königshof zu Duryodhana gebracht und irgendwie gab es dort ein Würfelspiel und der Yudhisthira verlor alles Mögliche. Und dann hat der Duryodhana gesagt: „So, jetzt bist du, Draupadi, meine Sklavin.“ Und er ließ die Draupadi runterholen von ihren Gemächern und sagte dann: „Als Zeichen, dass du meine Sklavin bist, wirst du jetzt öffentlich entkleidet.“ Und die Draupadi, die ja Königstocher war, die wandte sich an alle dort am Hof. Das war ja öffentlich am Hof und eigentlich war Duryodhana kein absoluter König. Er hatte sich zwar irgendwo tyrannisch dazu aufgeschwungen, aber er war das nicht wirklich. Und so rief Draupadi die anderen im Senat und im Ältestenrat an: „Das könnt ihr doch nicht zulassen.“ Und sie alle waren betreten und schwiegen, sie wussten nicht, was sie machen sollten. Schließlich sagte Draupadi: „Oh Krishna, du bist meine einzige Zuflucht.“ Krishna war nicht anwesend, er war eben wo ganz anders, ein paar hundert oder paar tausend Kilometer weg, aber Draupadi sagte: „Krishna, ich wende mich ganz an dich. Du bist meine einzige Zuflucht.“ Und sie hob ihre Arme und dann gebot Duryodhana seinen Dienern, ihr den Sari herunter zu wickeln. Und als sie den Sari herunter gewickelt hatten, war ein Sari darunter. Sie wickelten den auch noch weg und dann war ein nächster Sari darunter. Und irgendwo, nachdem dann der halbe Hof dort voller Saris war – wäre vielleicht eine moderne Produktionsstätte gewesen. Jedenfalls, der Duryodhana sah das jetzt nicht so und vor allem die Ältesten kamen aus ihrer Lähmung heraus und der Vater von Duryodhana, der Dhritarashtra, der sagte dann auch: „Entschuldige bitte“ – jetzt konnte er es plötzlich sagen – „Entschuldige bitte das Unrecht, das mein Sohn dir angetan hat. Vergib uns und geh in allen Ehren. Und deine Männer, die kannst du auch alle mit nach Hause nehmen.“ Die hatte er nämlich inzwischen auch alle versklavt.

Und so heißt diese Geschichte auch wieder, letztlich unsere letzte Zuflucht ist Gott. Und manchmal werden uns alle Zufluchten genommen, sodass wir dann sagen: „Oh Gott, dein Wille geschehe.“ Natürlich, es muss jetzt uns nicht so dramatisch gehen wie Draupadi und es muss uns nicht so dramatisch gehen wie der Kunti oder wie Devaki. Eigentlich ist schon, viele Frauen in Krishnas Leben, die hatten eben kein leichtes Leben. Das finden wir ja auch ähnlich, Jesus hat ja viele Ähnlichkeiten wie Krishna. Schon der Name Christus und Krishna. Es gibt manche, die sagen, zwar heißt Christus, der Gesalbte, aber es gibt manche, die sagen, um die Zeit von Christus Geburt gab es einige buddhistische Missionare, es gab Hindumissionare in Alexandrien und anderen Städten, vor allen Dingen gab es dort viele Kaufleute, und da wurde irgendwo, weil die diese Geschichten erzählt hatten, die den Geschichten von Jesus sehr ähnelten, wurde befürwortet, dass dann Jesus auch Christus genannt wird, wie Krishna. So diese Geschichte von den Babys, die umgebracht wurden. Man weiß allerdings heutzutage ganz sicher, dass Herodes keine Kinder umgebracht hatte. Das wäre in der Antike ein solcher Skandal gewesen und dermaßen furchtbar, das hätten auch die Römer, als die Besatzungsmacht, nicht zulassen können. Herodes war ja ein König von Roms Gnade, das hätte dort nicht gepasst. Also, das gab es nicht. Und so gibt es auch wieder die Theorie, dass dort einfach Teile der Geschichten von Krishna in die Jesus-Geschichten mit eingeflochten worden sind. Ob dem jetzt tatsächlich so ist, ist jetzt eine andere Sache. Es gibt ja auch vieles, was nachher reingeschrieben wurde, weil es irgendwo lehrreich ist. Oder von den Evangelisten, von denen ja selbst keiner den Jesus gekannt hatte, heißt es ja, dass sie vom Heiligen Geist inspiriert wurden und dann, natürlich kann das Leben dann entsprechend so eingegeben worden sein. Vom Standpunkt von Vedanta spielt ja jetzt die historische Authentizität sowieso keine allzu große Rolle, denn die Welt ist Maya, Mitya, Einbildung, Traum, und ob sie jetzt so ganz korrekt so ist oder noch ein anderer Traum, spielt nicht die große Rolle. Aber auch bei Jesus ist es auch wieder so, auch er hatte, ähnlich wie Krishna, eine Menge von Frauen, die eine besondere Rolle hatten, und ähnlich wie bei Krishna war es auch die Mutter. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn man z.B. weiß, bei Buddha spielte die Mutter nicht die große Rolle oder bei vielen anderen. Aber hier eben auch, und die musste auch leiden und viele andere auch. Aber das soll auch ein Trost sein. Und insbesondere soll es vor einem Aberglauben beschützen. Manche Menschen denken, wenn sie nur ausreichend spirituell wären, dann dürfte es keine Katastrophen geben, dann dürfte man nie krank werden, dann dürfte es keine äußeren Katastrophen geben usw. Aber wenn wir die ganzen Geschichten anschauen, ist gibt solche, die ein glückliches Leben führten von Jugend bis zum Alter, aber die Mehrheit der göttlichen Inkarnationen hatte kein einfaches Leben und die Mehrheit ihrer Schüler auch nicht. Und das kann uns immer ein Trost sein. So wie letztlich auch Jesus dann irgendwo gesagt hatte in den Evangelien: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Und so können wir lernen, in der Welt gut zurechtzukommen, wir können lernen, unser Leben so glücklich, wie möglich, zu gestalten und das ist ja das Besondere letztlich am ganzheitlichen Yoga, wo wir auch probieren, ein gesundes Leben zu führen, Asana, Pranayama, Entspannung und richtige Ernährung. Wir wollen es lernen, auf einer emotionalen und geistigen Ebene harmonisch zu sein, harmonisch mit uns selbst, mit anderen umzugehen. Wir wollen es lernen, unseren Mann, unsere Frau auch im Alltag zu stehen. Das bekannteste Buch von Swami Sivananda, mindestens zu seinen Lebzeiten meist verkaufte Buch, hieß „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“. Also, dieses Konzept, ein spirituelles Leben kann sich auch durchaus darin beweisen, dass der Geist stark wird, dass man auch im weltlichen Leben Erfolg hat. Nur, es gibt eine Gefahr in diesem ganzheitlichen Yoga. Die Gefahr ist nämlich, dass man diese anderen Aspekte von Gesundheit, emotionellen Wohlbefinden, von Erfolg, von befriedigenden Beziehungen usw., das man die verabsolutiert und zur Messlatte macht für die Verwirklichung. Aber dem ist nicht so. Und so haben die großen Meister, die diesen ganzheitlichen Yoga gelehrt haben, eben gesagt, auf der einen Ebene ist es gut, auf der relativen Seite des Lebens sich zu entwickeln, aber auf einer anderen Ebene sollten wir uns bewusst sein, die relative Ebene ist nie vollkommen entwickelt. Und auf einer relativen Ebene geschieht – man kann sagen – das Leben und ermöglicht nicht das, was wir denken, was wir gerne hätten. Der Körper hat seine Grenzen, er wird niemals ganz gesund sein. Auch die Psyche hat ihre Grenzen und vor der Verwirklichung wird keiner von psychischen Beschwerden frei werden. Und selbst die großen Meister sind nicht immer ein Ausbund von geistiger Ausgeglichenheit. Das braucht euch jetzt nicht zu schockieren. Sie haben weiter ihr Temperament, aber es ist nicht so, dass sie deshalb jetzt psychisch gestört wären. Aber sie sind nicht das, was man – wenn man es jetzt von einem rein psychologischen Ideal nehmen würde – sie sind jedenfalls keine wandelnden Statuen, sondern jeder Meister hat auch seinen Charakter. Und wenn wir jetzt warten wollten, bevor wir die Verwirklichung machen, bis wir alle psychischen Probleme überwunden haben, dann kann das noch viele tausend Inkarnationen dauern. So ist es gut, zu schauen, die psychischen Probleme zu überwinden, es ist gut, zu schauen, ein gesundes Leben zu führen, aber wir brauchen weder gesund zu sein noch psychisch gesund zu sein, um die Selbstverwirklichung zu erreichen. Wenn wir mit unserer Bewusstheit den physischen Körper und die Verhaftung an die Persönlichen transzendieren, dann haben wir das Höchste erreicht. Und dann nutzen wir Körper und Geist, um weiter in dieser Welt zu wirken.

Radhe Radhe Govinda chanted by Devaki

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Devaki chants the Krishna mantra „Radhe Radhe Govinda“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 163. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Jay Bajarangavali chanted by Vishwanath

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Vishwanath chants the Hanuman mantra „Jay Bajarangavali“ during a satsang http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang at Yoga https://www.yoga-vidya.de Vidya Ashram Bad Meinberg. You can find this mantra in the Kirtan http://mein.yoga-vidya.de/profile/YogaVidyaKirtanheft Songbook at No. 212. More mantras like this one can you find at https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/mantra/ Om Shanti – yours Omkara

Krishna und Kunti

Eine nächste Geschichte war mit Kunti. Kunti war die Mutter der Pandavas Und Kunti hatte ein ganz schwieriges Leben, denn die Pandavas – manche von euch kennen das – waren rechtschaffene Prinzen und die wurden verfolgt von ihren bösen Cousins, den Kauravas, und ihnen wurde übel mitgespielt und es wurden Mordanschläge auf sie verübt, sie wurden von ihrem Erbe vertrieben und dann in die Einsamkeit geschickt. Und da gab es alle möglichen, auch Dramen, mit ihren Enkeln und mit ihren Schwiegertöchtern und es war jedenfalls ganz kompliziert. Aber diese Kunti hatte eine tiefe Beziehung zu Krishna und die Kunti gehörte zu den ersten, die wussten, dass Krishna tatsächlich eine Inkarnation Gottes war. Und Kunti hatte eine eigenartige Beziehung zu Krishna. Sie wusste, dass Krishna Gott war und dass Gott hinter allem steckt, also Gott steckt auch hinter ihrem ganzen Leiden, was sie dort hatte. Kunti hatte auch in relativ jungem Alter ihren Mann verloren, den sie über alles geliebt hatte, den Pandu. Also so vieles. Dem ist plötzlich der Kopf zerbrochen. Das ist aber auch noch eine ganz lange Geschichte. Also, es gibt da viele interessante, manchmal auch eigenartige, manchmal lustige Geschichten. Und diese Kunti hatte ein eigenartiges Gebet an Krishna. Sie sagte: „Oh Krishna, sende mir immer Leiden, dann wird mein Geist immer bei dir sein.“ Das war ihre Weise, zu Gott zu kommen. Sie sah in dem ganzen Leiden, was zu ihr gekommen ist, ein Signal von Gott, so dass sie wusste, sie hat nur einen einzigen, an den sie sich wenden kann, und das war Gott.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Krishna und Rukmini

Ich wollte jetzt mehr über die Frauengeschichten erzählen, also Geschichten von Frauen, als die Kriegergeschichten, die es auch gab. Jedenfalls, nachdem Krishna dann der König wurde, dann fand er dann seine Hauptfrau und die hieß Rukmini. Man spricht immer von Radha und Krishna, aber im Teenageralter hat Krishna Radha endgültig, mindestens physisch, verlassen, geheiratet hat er nachher Rukmini. Aber damit hörte es dann nicht auf. Krishna war dann irgendwo involviert, weil es gab dort einen, der war ein ganz grässlicher Raubkönig, würde man sagen, der hat die Königreiche drum herum alle überfallen und hat da die Frauen geraubt. Und so hatte er sich einen Harem von 16.000 Frauen dort zusammengeraubt. Und Krishna besiegte jetzt diesen König. Und jetzt gab es eine Schwierigkeit, da gab es jetzt nämlich 16.000 Frauen und in Indien damals war es üblich, wenn ein Mann schon eine Frau berührt hatte, dann hat kein ehrbarer Mann diese Frau mehr geheiratet. Und im damaligen Indien war es auch nicht einfach, dass eine Frau so für sich leben konnte. Und so sagte Krishna: „Ich heirate euch alle.“ Und so hat Krishna 16.000 Frauen geheiratet. Und er hat dann auch einen riesen Palast gehabt, jede Frau hat dann ihr eigenes Gemach gehabt. Und eines Tages kam Narada und wollte wissen, wie geht das überhaupt? Und so klopfte er an einem Gemach und dort sah er eine Frau, und Krishna war irgendwo bei ihr und unterhielt sich mit ihr. Dann klopfte er an der nächsten Tür, da war eine andere Frau, und da war aber auch Krishna. Und so klopfte Narada an mehrere Dutzend Türen, und an jeder Tür war Krishna mit einer seiner Frauen. Was auch wieder heißt, die individuelle Seele, wenn sie keinen anderen Trost findet, dann findet sie immer Gott. Gott ist immer da. Und wenn wir von allen verlassen sind und es so aussieht, als ob niemand uns mag, einen gibt es, der uns mag, Gott. Und Gott hat auch keine Probleme, viele zu mögen, er kann bei allen gleichzeitig sein. Das ist ja manchmal die Frage, wenn so viele Menschen zu Gott beten, wem hört er überhaupt zu? Bei 6,5 Milliarden Menschen, wovon bis heute 3,5 Milliarden gläubig sind und jeden Tag zu Gott beten, könnt ihr nochmal ausrechnen, wie viel Millionen das pro Minute sind. Aber Gott ist ja nicht begrenzt und das wird dadurch beschrieben. Gott ist nicht dreidimensional, sondern überall. Wir können sagen, Gott wohnt in unserem eigenen Herzen als unser eigenes Selbst. Wir können sagen, Gott manifestiert sich auf so viele Weisen, wie wir ihn uns vorstellen können.
(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Krishna und die Gopis

Als dann Krishna etwas älter wurde und je nach Schrift, die man dort nimmt, manche behaupten, er war irgendwie so acht oder zehn Jahre alt, in anderen, späteren Schriften war er dann doch irgendwo so im Teenageralter, dort verliebten sich alle Gopis in Krishna. Und sie gingen dann jeden Morgen zum Fluss und gingen dort zwei Stunden lang in den Fluss und wiederholten ein bestimmtes Mantra, um Krishna zu ihrem Mann zu gewinnen. Gut, heute gibt es Flirtschulen und es gibt Partnerschaftsbörsen und vieles andere. In der damaligen Zeit, wenn man jemanden bekommen wollte, dann hat man eben ein Mantra rezitiert. Und wenn man das früh morgens, zu Brahma Muhurta, rezitierte, dann galt das als besonders wirksam und wenn man noch dazu dabei in einem Fluss war, hüftweit oder noch bis zur Kehle, der besonders kalt war, dann galt das als besonders wirkungsvoll. Und jetzt war eben das Paradoxe, die ganzen Gopis, also die Kuhhirtinnen, im Dorf, die waren dort alle im Wasser, nebeneinander, einträchtig nebeneinander, wiederholten alle das Mantra mit dem einen Wunsch, dass Krishna irgendwann ihr Mann werden würde. Und eines Tages kam dort Krishna entlang am Ufer des Flusses und die Gopis hatten ja alle die Kleider ausgezogen und die waren am Flussufer. Krishna nahm all diese Kleider, machte dort ein Bündel draus und ging dann auf einen Baum und fing an, mit der Flöte zu spielen. Und die Gopis, sowie sie den Ruf der Flöte hörten, gerieten ganz in Verzückung und wollten irgendwie zu Krishna hin. Und dann sahen sie Krishna und dann, diese transzendente Musik, die da war. Und dann wollten sie ans Ufer gehen und sahen, da waren die Kleider nicht mehr. Und dann sagten sie: „Oh Krishna, gib die Kleider dort runter und drehe dich zur anderen Seite, sodass wir den Fluss verlassen können.“ Und Krishna sagte: „Ihr müsst euch die Kleider schon selbst holen.“ „Aber wie?“ Da sagte er: „Kommt jetzt raus!“ Und dann sagte sie: „Das geht doch nicht. Wir werden das deiner Mutter sagen.“ Sagte er: „Könnt ihr gerne machen, aber erst müsst ihr rauskommen.“ Und dann kamen sie so langsam raus und bedeckten so mit den Händen ihre Blöße. Dann sagte Krishna: „Ihr müsst eure Hände nach oben geben.“ Was blieb ihnen anderes übrig, sie kamen dort raus. Und dann sagte Krishna: „Ihr wollt mich zum Mann haben, aber wisst ihr, ich bin nicht dieser Körper, ich bin nicht ein normaler Mensch. Wenn ihr mich haben wollt, dann müsst ihr über eure Körperidentifikation hinausgehen. Der Grund, weshalb ich euch das habe machen lassen, war jetzt nicht etwas Eigenartiges, sondern es sollte etwas sein, dass ihr über diese Körperidentifikation hinauskommt.“ Und dann sagte Krishna: „Beim nächsten Vollmondstag, dort werde ich mit der Flöte rufen und dann könnt ihr kommen. Und dann werdet ihr Einheit mit mir erfahren können.“ Jetzt, die ganzen Gopis konnten den Tag nicht mehr erwarten, sie wussten nicht genau, was sein würde. Jetzt gab es noch dazu eigenartigerweise nicht nur die Gopis, die eben noch jung waren, unverheiratet. Das sprach sich rum und jetzt alle, auch die verheirateten Gopis, sie alle wollten irgendwo zu Krishna hinkommen. Und dann warteten sie alle und dann hörten sie plötzlich den Klang der Flöte. Und alle Männer im Dorf schliefen ein und alle Frauen wurden geholt, wurden angelockt durch den Klang der Flöte und sie kamen dort hin. Und dann fingen sie an, zu tanzen. Und plötzlich hatte jede das Gefühl, dass Krishna mit ihr tanzte. Es gibt da so schöne Bilddarstellungen, wo dann plötzlich zig Krishnas dort sind und jeder Krishna tanzte mit einer Gopi und es war irgendwie, man sagt, das Spiel der individuellen Seele mit der kosmischen Seele, aber auf eine wonnevolle, auf eine freudevolle Weise. Und irgendwann dachte dann jede der Gopis: „Ah, Krishna ist nur mit mir. Er muss mich doch mehr lieben als alle anderen.“ Und so wie die Gopi das dachte, in dem Moment war Krishna weg. Das ist so auch ein Prinzip, wenn wir mal eine höhere spirituelle Erfahrung haben, voller Wonne, in tiefer Meditation, wenn wir dann denken, „ah, jetzt habe ich es erreicht und ich bin doch besser“, in dem Moment haben wir es verloren. Es gab nur eine einzige, die nicht dieses Gefühl hatte, die einfach rein diese Verbindung und Nähe mit Krishna genoss und die hieß Radha. Und deshalb gilt Radha als die Beste aller Gopis. Sie blieb mit Krishna verbunden, weil sie nicht dachte, sie wäre jemals von Krishna getrennt. Obgleich, zwischendurch gibt es auch so eine, vielleicht etwas eigenartige, Geschichte. Irgendwann sagte Radha: „Mit mir bist du ja ab und zu mal zusammen, aber die Flöte, die ist ständig an deinem Mund.“ Und dann sagte Krishna: „Die Flöte ist ja auch hohl und will nichts. So kann ich jederzeit auf ihr spielen. Währenddessen, du hast immer wieder auch eigene Wünsche und du fühlst dich getrennt von mir. Währenddessen, die Flöte hat kein solches Gefühl.“ Dann, nach diesem Rasa Lila, sagte Krishna am nächsten Morgen: „Jetzt werde ich euch verlassen. Und ich werde euch in dieser Inkarnation nicht wiedersehen. Jetzt müsst ihr von diesem Bhava Samadhi der reinen Wonne zu Nirvikalpa Samadhi kommen und mich erfahren als euer eigenes Wesen in eurem Herzen, in eurem wahren Selbst.“ Die Gopis waren zunächst tief traurig und sie weinten. Es gibt so rührende Bilder, wo dann ihr Make up verrinnt, zusammen mit den Tränen, und die Kleider zerrissen und die Haare zerzaust. Das zeigt auch, wenn wir mal eine Sarvikalpa Vision von Gott haben, also Gott vielleicht in einer Gestalt sehen, mit Wonne sehen, eine Vision haben, ist das unglaublich schön. Und dann kann es aber sein, dass Gott sich wieder von uns entfernt. Und wenn man einmal eine solche Wonne, eine solche Liebe, eine solche Nähe, eine solche Bewusstseinserweiterung erfahren hat und dann ist sie plötzlich weg, das ist erst mal ganz grässlich. Aber Gott in seiner Gnade oder Göttin oder wie auch immer man es ausdrücken will, macht dies, damit wir uns nicht verhaften an diesen relativen Aspekt. Wonne und Liebe ist zwar schön, und natürlich ist es etwas Großartiges, dieses Bhava Samadhi, Sarvikalpa Samadhi, aber es ist noch nicht alles. Und wir dürfen uns nicht in dieser Wonne irgendwie verlieren, sondern müssen zum Höchsten kommen, zur Erfahrung der Einheit, und dazu muss Gott sich erst mal wieder verbergen. Es gibt dort viele Mystiker, von denen solche Geschichten erzählt werden. Krishna ging dann weiter und er regierte dann das…

(Unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev Bretz an Krishna Jayanthi)

Krishna und die Frauen – Teil 1: Krishna als Kind

Heute Nacht um Mitternacht war also Krishna Jayanthi, Geburt von Krishna, und so wollte ich noch ein paar Krishna-Geschichten erzählen. In Krishnas Leben spielten eigentlich Frauen eine ganz besondere Rolle, sehr viel mehr als bei vielen anderen der göttlichen Inkarnationen. Und insbesondere gab es in Krishnas Leben auch tatsächlich eine Menge an Frauen, die eine besondere Bedeutung hatten. Es begann natürlich mit seiner Mutter, die hieß Devaki. Devaki wörtlich, die Strahlende, die Leuchtende. Aber Krishna hat Devaki eigentlich nur bei seiner Geburt gesehen, schon kurz nach der Geburt musste er woanders hingebracht werden. Wer gestern Nacht hier war, der kann sich daran erinnern, also die Devaki und der Vasudev, die waren ja im Gefängnis festgehalten worden und Kamsa, der Dämon, wollte den Krishna umbringen, so wie er geboren würde. Und im Moment der Geburt von Krishna sind alle Wächter in Schlaf gefallen und die Türen gingen auf und bei der Geburt hatten dann auch Devaki und Vasudev eine Vision und diese Vision führte dazu, dass sie das Baby dann aus dem Gefängnis rausgebracht haben und dann praktisch ausgetauscht haben, Babytausch, bei einem Hirtenstamm, wo ein Mädchen geboren wurde. Und so wurde Krishna dort eben hingebracht und so haben dann Yashoda und Nanda gemeint, dass Krishna ihr Kind wäre und haben Krishna als ihr eigenes Kind erzogen und aufgezogen. Es gab aber noch vorher schon mal eine wichtige Gestalt, eine Frauengestalt. Krishna war ja das achte Kind von Devaki, vorher, das siebte Kind, war ein Mädchen. Und Kamsa, der Dämon, der ja alle Kinder von Devaki umbrachte, weil er diese Prophezeiung gehört hatte, dass ein Kind von Devaki ihn entmachten würde. Der nahm also dieses Mädchen an dem Fuß und wollte es an der Wand zerschmettern. Und im nächsten Moment verwandelte sie sich in Durga und Katyayani und verkündete: „Oh, du Dummkopf, das nächste Baby wird es sein, welches dich entmachten wird.“ Und dann wurde eben auch dieses Baby, dieses Mädchen war jetzt anstatt von Krishna bei Devaki und Vasudev, Kamsa kam und wiederum wollte er dieses Baby umbringen. Und dieses Baby verwandelte sich genau wie das vorige eben in Durga und Katyayani und sagte zu Kamsa: „Es gibt nur eine Möglichkeit, wie du deinen Untergang abwenden kannst, indem du Buße tust, indem du jetzt gut wirst, indem du für deine Missetaten alles tust, um sie wieder gut zu machen.“ Und Kamsa beugte sich dem natürlich nicht. Und so war jetzt Krishna in diesem Hirtenstamm. Und natürlich, jetzt die nächste wichtige Person war Yashoda. Und jetzt die Beziehung zwischen Krishna und Yashoda war eine ganz interessante. Yashoda liebte natürlich Krishna über alles, zum anderen war aber auch Krishna ein richtiger Lausbub, der alle möglichen Streiche machte, vor allen Dingen auch Süßigkeiten liebte und immer wieder wegrannte. Und er hatte auch so eine ganze Clique um sich, die er dann auch dazu brachte, irgendwo abzuhauen oder sich im Wald zu verstecken. So war Krishna zum einen ein Lausbub, aber zum anderen zeigte er auch immer wieder Zeichen seiner größeren Fähigkeiten. Und eines Tages wollte die Yashoda mal den Krishna einfach Zuhause lassen. Sie hatte irgendwie die Nase voll von diesem ungezogenen Bub. Und so band sie den Krishna an einen großen Mörser, so ein richtig großer, den nur ein paar erwachsene Männer tagen konnten, und so wurde Krishna an der Hüfte festgebunden und das wurde an dem Mörser festgebunden und dann ging die Yashoda weg. Und Krishna war immer noch so ein Krabbelkind, der krabbelte dann aus der Tür und der Mörser verfing sich in der Tür, Krishna krabbelte weiter, das ganze Haus stürzte ein. Krishna krabbelte weiter bis irgendwo der Mörser zwischen zwei großen Bäumen dort sich festhakte. Krishna krabbelte weiter, beide Bäume fielen um, und aus den Bäumen kamen dann zwei Devas, zwei Engelswesen, die in einer früheren Inkarnation Heilige gewesen waren, die sich aber irgendwo dumm benommen hatten und deshalb zur Buße in diesem Leben als Baum wiedergeboren würden und erst die Berührung von Vishnu würde sie wieder erlösen davon. Und so war das alles wie ein göttliches Spiel. Und natürlich, das ganze Dorf lief zusammen, als diese riesigen Bäume dort runterfielen und dann diese Engelswesen dort mit Licht am Himmel erschienen. So gab Krishna immer wieder solche Beispiele von seiner außergewöhnlichen Fähigkeit.

 

(Niederschrift eines Vortrags während Krishna Jayanthi. Von Sukadev Bretz)

Devi: Die Bedeutung der dritten Navaratri Geschichte

Ich erzähle euch noch die dritte Rahmengeschichte, auch wenn die nicht weniger brutal ist als die ersten und ich eigentlich ein sehr friedliebender Mensch bin. Aber irgendwo fühle ich mich innerlich verpflichtet, auch die Navaratri-Geschichten euch mal zu erzählen. Die dritte Geschichte, auch wieder Devas und Asuras. Vorher danken noch die Devas der Göttin, dass sie ihnen so geholfen hat. Auch ein wichtiger Aspekt, den wir so oft vergessen und vielleicht in unserer modernen, schnelllebigen Zeit auch sehr häufig. Wir vergessen die Dankbarkeit. Wir haben irgendeinen Wunsch, er geht vielleicht in Erfüllung, und gleich wollen wir das nächste. Wir haben einen Menschen, der tut zehn Dinge gut für uns und mit dem elften sind wir unzufrieden, was machen wir? Wir ärgern uns über die elfte Sache, statt dankbar zu sein über die zehn, die vorher waren. So häufig ist das. Und zu den Lamentierern gehöre ich manchmal ja auch. Wenn wir manchmal uns beschweren über die denaturierte Ernährung der Menschen und ein maschinenorientiertes Gesundheitssystem und manchmal vielleicht auch Politiker, die irgendwo nicht so gut sind, wie sie eigentlich sein sollten, und eine Pharmaindustrie, die den Menschen Gift verkauft und Ergebnisse fälscht. Das ist ein Aspekt, der ist richtig. Aber andererseits, wir haben genügend zu essen. Das ist nicht so selbstverständlich. Ich weiß nicht, wer von euch vorher bei dem Vortrag von der Sharada war, wo sie erzählt hat über die germanischen Kultplätze, die ja hier in der Nähe waren. Die ganze Gegend galt eigentlich als heilige Gegend, die Cherusker waren das Volk der Germanen, welches die heiligen Stätten dort behütet hat. Die Externsteine, dort waren höchstwahrscheinlich verschiedene heilige Stätten. Es gibt ja einige Hügelgräber auch hier in der Nähe im Bad Meinberger oder Fissenknicker Bereich. Aber was wir dann vergessen, zur germanischen Zeit, alle paar Winter gab es eine Hungersnot und ein Viertel der Bevölkerung ist im Winter gestorben an Hunger. Das vergessen wir, wenn wir über andere Aspekte dort sprechen. Oder, so lange brauchen wir gar nicht zurückgehen, vor fünfundsechzig Jahren gab es hier in Mitteleuropa Krieg. Und wer schon mal irgendwo in einem Land der Erde war, wo es keinen Arzt gibt, der weiß auch, was es für Schwierigkeiten gibt. Ich hatte irgendwann mal einen Unfall gehabt. Ich weiß, wenn es die moderne Chirurgie nicht geben würde, würde ich hinken. Und wenn es keine Brillen gäbe, würde ich keinen von euch sehen. Und wenn es keine Antibiotika gäbe, wäre ich vor zwei Jahren gestorben. Also, es gibt vieles, für das wir dankbar sein können, über das wir gerne schimpfen. So ist es wichtig, dass wir Dankbarkeit zeigen und dass wir die vielen Segnungen auch anerkennen. Wenn wir diese Dankbarkeit haben, dann sind wir auch offen für weiteren Segen. Wenn wir aber eine Segnung bekommen haben und dann nicht dankbar sind, dann sind wir nur gierig, und aus Gier wird kein glückliches Leben. Natürlich sollte Dankbarkeit einen auch nicht träge machen, irgendwo hat der Mensch auch etwas, wonach er weiter streben will. Und das wird ja auch im Yoga gesagt, letztlich, eine gewisse Unzufriedenheit, die wir haben, ist ein Ausdruck dafür, dass zum einen der Mensch eine Mission zu erfüllen hat in dieser Welt, und bis er die erfüllt hat, ist er nicht zufrieden, und zum anderen strebt er nach einem höchsten Wissen und nach einer höchsten Erkenntnis, einem höchsten Glück, bis er das erreicht hat, ist er auch nicht zufrieden. Deshalb, diese Kraft der Unzufriedenheit, die sich dann im Kleinen manifestiert, ist letztlich ein Ausdruck eines tiefen inneren Strebens. So gilt es, diese Dankbarkeit zu haben.

Nachdem die Devas der göttlichen Mutter gedankt haben, sagte die göttliche Mutter noch: „Ihr habt euch jetzt so freundlich bei mir bedankt. Wann immer ihr irgendetwas braucht, dann werde ich wieder da sein und euch einen Gefallen tun.

Bedeutung der Geschichte von Mahishasura und Devi

Dies ist die zweite der drei Hauptgeschichten der Devi Mahatmyam, neben der Rahmengeschichte, und die zeigt ein zweites Prinzip, neben den vielen anderen Bedeutungen. Manchmal kann uns auch gerechter Zorn helfen, wie ihr in der Geschichte gehört habt. Manchmal, wenn wir von Trägheit und Nachlässigkeit übermannt sind, wie in der ersten Geschichte, dort gilt es, anzuerkennen, dass die Trägheit auch eine Funktion hat, dass sie auch göttlichen Ursprungs ist und sie dann zu bitten. Eine zweite Möglichkeit ist aber auch, wir merken, dass so vieles in unserem Leben schiefgeht, wir merken, dass eine ganze Menge von dem, was wir tun, nicht richtig ist, und dann merken wir vielleicht auch, allein kriegen wir es nicht hin, wir packen es nicht alleine, und dann beten wir wieder und dann kann es sein, dass jetzt die Kraft kommt in Gestalt eines gerechten Zornes. Natürlich müssen wir dort aufpassen. Es ist schon sehr viel Leid geschehen in dieser Welt aus einem gerechten Zorn und das ist oft eine Ursache für Mord, es ist oft eine Ursache für Krieg, so oft ist es eine Ursache für Streitigkeiten in der Familie, zwischen Partnern, zwischen Eltern und Kindern. Jeder meint, er muss für die gerechte Sache einstehen. Es ist auch eine gefährlich Sache dort. Aber manchmal wird man irgendwo von dieser Kraft beseelt, um etwas zu ändern. Und wenn wir das dann haben, dann kommt irgendwo göttlicher Segen von allen Seiten. Und mit diesem Segen und mit dieser Kraft können wir dann unser Leben weiter gestalten.

Niederschrift eines Vortrags mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg

 

Shiva Lingam – Symbol für Meditation

Dann kommen wir nochmals auf diesen meditativen Aspekt von Shiva. Er meditiert. Und in dieser Meditation symbolisiert er wieder die Erfahrung der Einheit. Und da gibt es auch noch eine abstrakte Darstellung von Shiva, zwischen Ganesha und Krishna seht ihr dort Shiva Lingam. Und Shiva Lingam hat ein senkrechtes Element und ein waagrechtes Element. Es sieht letztlich so aus wie einer, der meditiert. So die Beine so weit und der Oberkörper nach oben. Und das kann man zum einen sagen, das symbolisiert eine Einheit, man kann auch sagen, es symbolisiert die Einheit zwischen dem waagrechten und dem senkrechten Prinzip, symbolisiert die Einheit zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen, zwischen Shiva und Shakti, Bewusstsein und Welt, es symbolisiert aber auch so etwas wie eine zweifache Bestimmung des Menschen. Die eine ist, so alles, was in dieser Welt ist, zu nutzen und nach oben auszurichten, sodass wir das Göttliche erfahren können und eins werden davon. Und zum anderen, dass wir uns nach oben hin öffnen, von oben Segen, Licht und Kraft in uns hineinströmt und wir diesen Segen, Lichtkraft, Liebe in alle Richtungen weiter ausstrahlen. Und so, zum einen gilt es, zum Höchsten zu kommen, und zum anderen, unsere Mission in dieser Welt zu leben. Und für beides brauchen wir die Meditation. Wir brauchen die Meditation, um uns zu sammeln und nach dem Höchsten auszurichten. Wir brauchen die Meditation, um wirklich zu einem Kanal zu werden, wirklich zu spüren: „Ich bin verbunden mit diesem Göttlichen. Ich bin ein Kanal dieses Göttlichen.“ Oder mindestens: „Ich bitte darum, es zu werden, und ich spüre es mindestens etwas.“ Und manchmal spürt man es umso mehr, umso stärker, umso machtvoller.

Und so wollen wir einen Moment lang in die Meditation gehen, um einen Moment lang dieses Göttliche zu spüren. Und ihr bleibt ganz bewegungslos sitzen für zwei Minuten. Ich möchte euch wirklich bitten, die zwei Minuten sitzen zu bleiben, um die Meditation der anderen nicht zu stören. Zwei Minuten müsstet ihr noch haben. Zwei Minuten Stille, Gefühl der göttlichen Gegenwart, Erfahrung der göttlichen Gegenwart, Bewusstheit der göttlichen Gegenwart.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Devi – die göttliche Mutter und Mahisha Asura

Diese Geschichte spielt vor vielen Jahrtausenden, vielleicht Jahrmillionen. die indische Chronologie geht ja in sehr langen Zeiträumen. Die sagt ja, dass ein Weltenzyklus 311 Trillionen Jahre dauert. Allerdings nur in einer Ausprägung, wie es im Siddhanta heißt. Manchmal werden es ein oder zwei Nullen mehr oder weniger, woran man sehen kann, es ist auch nicht wörtlich zu nehmen. Jedenfalls haben die alten Inder die Welt in sehr viel größeren Zeiträumen gesehen, als es die Griechen gemacht haben oder auch die christlich-jüdische Kultur, die angenommen hat, die Welt wurde irgendwie… Weiß jemand genau, wann angenommen wurde, wenn man alte Patriarchen im Alten Testament zusammenzählt? Irgendwas 4000 v. Chr. oder so ähnlich. Oder der Plato hat zwar auch irgendeinen Kreislauf gemacht, aber mehr als ein paar zigtausend Jahre war die Welt dort auch nicht alt. Da haben die Inder schon in 311 Trillionen Jahren Zyklen gedacht. Und das ist ein Schöpfungszyklus, von denen es dann unendlich viele gibt.

Jedenfalls, dort gab es einen Kampf zwischen Devas und Asuras. Die Devas sind die Engelswesen, manchmal auch als Götter bezeichnet, und die Asuras, das sind die Dämonen. Und die beiden kämpften wieder gegeneinander. Und sie kämpften und kämpften und die Asuras gewannen und vertrieben die Devas aus dem Himmel und aus der Erde und so waren die Devas ziemlich heimatlos in irgendwelchen Ecken des Universums. Und nachdem die Devas aus eigener Kraft nicht gewinnen konnten, wandten sie sich an Brahma, Vishnu und Shiva, die drei Grundkräfte des Universums, Schöpfer, Erhalter und Zerstörer, Manifestationen des Göttlichen. Und als die drei das hörten, dort wurden sie ärgerlich. Und sie wurden so ärgerlich, dass aus ihrem dritten Auge heraus ein Lichtstrahl herauskam, ein Feuerstrahl. Und da alle drei sich gegenüberstanden, verband sich der Feuerstrahl aus allen dreien. Und dann ärgerten sich noch alle anderen Devas auch und alle Feuerstrahlen des Ärgers, gerechter Zorn war es ja, verbanden sich dann in Gestalt einer Göttin. Und diese Göttin, Durga genannt – hier könnt ihr ein kleines Bild sehen – ritt auf einem Löwen, sie streckte die Zunge raus, sie lachte, ein schallendes Gelächter, und von den Schritten des Löwen erbebte die Erde. Der Chef der Dämonen hieß Mahishasura und Mahishasura heißt, der Büffeldämom. Mahisha ist eigentlich der Büffel. Und der hörte dieses Erdbeben auf der Erde und der ging mit seinen Horden von Dämonen dort hin und sah dort diese Durga. Und er wusste erst nicht, was passiert, und dann sagte die Durga ihm, er möge wieder zurückkehren zu Patala Loka, zu den niederen Welten, die ja sein gerechtes Reich wären. Dort wäre er wohlbehütet, das wäre seine Ebene. Hier auf der Erde und dort auf dem Himmel hätte er nichts zu suchen. Und der Mahishasura war natürlich damit nicht einverstanden und er befahl seinen Dienern: „Bringt dieses Weib um!“ Allerdings, sie war eine Göttin, und natürlich, so leicht bringt man sie nicht um, im Gegenteil, sie vernichtete alle Dämonen. Zum Schluss blieb nur noch Mahishasura übrig und der Mahishasura, der verwandelte jetzt seine Gestalt. Die Devi, die Durga – das ist jetzt keine sehr friedliche Geschichte – schoss einen Pfeil nach dem anderen auf den Mahishasura ab. Als der eine Pfeil ihn tödlich traf, dann verwandelte er sich in einen Elefanten. Und er rannte wieder hin und versuchte, die Devi umzubringen. Dann wieder ein Pfeil und dann war der Elefant getroffen. Aus dem Elefant kam dann ein Mensch. Der Mensch, wieder getroffen, aus dem Mensch kam jetzt wieder ein Büffel. Der Büffel wieder getroffen und schließlich war Mahishasura gestorben.

Dies ist die zweite der drei Hauptgeschichten der Devi Mahatmyam, neben der Rahmengeschichte, und die zeigt ein zweites Prinzip, neben den vielen anderen Bedeutungen. Manchmal kann uns auch gerechter Zorn helfen, wie ihr in der Geschichte gehört habt. Manchmal, wenn wir von Trägheit und Nachlässigkeit übermannt sind, wie in der ersten Geschichte, dort gilt es, anzuerkennen, dass die Trägheit auch eine Funktion hat, dass sie auch göttlichen Ursprungs ist und sie dann zu bitten. Eine zweite Möglichkeit ist aber auch, wir merken, dass so vieles in unserem Leben schiefgeht, wir merken, dass eine ganze Menge von dem, was wir tun, nicht richtig ist, und dann merken wir vielleicht auch, allein kriegen wir es nicht hin, wir packen es nicht alleine, und dann beten wir wieder und dann kann es sein, dass jetzt die Kraft kommt in Gestalt eines gerechten Zornes. Natürlich müssen wir dort aufpassen. Es ist schon sehr viel Leid geschehen in dieser Welt aus einem gerechten Zorn und das ist oft eine Ursache für Mord, es ist oft eine Ursache für Krieg, so oft ist es eine Ursache für Streitigkeiten in der Familie, zwischen Partnern, zwischen Eltern und Kindern. Jeder meint, er muss für die gerechte Sache einstehen. Es ist auch eine gefährlich Sache dort. Aber manchmal wird man irgendwo von dieser Kraft beseelt, um etwas zu ändern. Und wenn wir das dann haben, dann kommt irgendwo göttlicher Segen von allen Seiten. Und mit diesem Segen und mit dieser Kraft können wir dann unser Leben weiter gestalten.

Samba Sadashiva (Kirtanheft Lied Nr. 251) mit Bharata

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Bharata singt  Samba Sadashiva (Kirtanheft Lied Nr. 251),  ein sogenanntes Shiva Bhajan bzw. Kirtan.  “Shiva”, wörtlich übersetzt, heißt “der Glückverheißende”. Shiva symbolisiert die Kraft der Transformation. Shiva ist die Verkörperung der universellen Kraft der Zerstörung, die jegliche Existenz beendet und aus der jegliche Existenz neu entsteht. Er wird üblicherweise in einer Meditationshaltung dargestellt, wobei er […]

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Om Mani Padme Hum – Mantra Singen mit Lalita

Lalita singt das tibetisch-buddhistische Mantra Om Mani Padme Hum, das du im Kirtanheft unter der Nummer 549 findest. Om Mani Padme Hum oder Om Mani Peme Hung ist das Mantra von Avalokiteshvara, dem Bodhisattva des universellen Mitgefühls. Wenn du dieses Mantra rezitierst, so kannst du dein Mitgefühl für alle fühlenden Wesen entwickeln und zur Entfaltung bringen. Om Mani Peme Hung.

 

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