Dann folgt Saraswati.. Saraswati mit einer Vina, Saiteninstrument, mit einem Buch in der Hand, sie lächelt, sie hat einen weißen Sari. Manchmal wird sie auf einem weißen Lotus dargestellt, manchmal auch auf einem Baumstamm, wie hier. Und Saraswati symbolisiert die Weisheit, sie symbolisiert das Wissen, sie symbolisiert die Erkenntnis und auch den Zugang zur Intuition. Und interessanterweise kommt das eben erst bei Saraswati als dritten Aspekt, die letzten drei Tage. Manche Aspiranten vertrauen vielleicht zu früh ihrer Intuition. Von Anfang an gibt es eine Intuition und es ist gut, der Intuition zu vertrauen, aber so mit der Intuition ist es so eine Sache. Manchmal denken wir, es ist eine Intuition und es ist eigentlich eine Emotion oder vielleicht noch nicht mal das, einfach nur irgendein Gedanke im Geist. Und auch das ist so etwas, was ich beobachte, unter modernen Aspiranten scheint das Versprechen, das man gegeben hat, nicht mehr allzu viel zu gelten. Menschen verpflichten sich zu etwas und wenn drei Tage später irgendwo sie vom Herzen was ganz anderes spüren, machen sie was anderes und eine Woche später wieder was anderes. Da machen wir keinen wirklichen Fortschritt. Wir müssen schauen, ist das, was wir dort wirklich spüren, ist es eine tiefere Intuition. Die haben natürlich auch Menschen, die überhaupt auf keinen spirituellen Weg sich subjektiv fühlen. Jeder Mensch hat Intuitionen und viele Menschen haben Berufungserfahrungen und viele haben Visionen, viele spüren eine Mission des Lebens, das kommt sogar auch ohne irgendwelche spirituellen Erfahrungen. Wir müssen aber aufpassen, wenn einmal unser Herz sagt, „das und das“ und kurz danach was anderes, eine der beiden Aussagen hat nicht so ganz gestimmt. Und hier muss auch die Unterscheidungskraft kommen, hierzu muss auch Satyam, letztlich die Wahrhaftigkeit und das zu dem Stehen, was man versprochen hat, etwas beitragen. Natürlich gibt es auch Grenzen. Und vielleicht gibt es auch einen guten Grund, weshalb gerade in Deutschland das Wort nicht mehr viel gilt. Denn es gab eine Zeit, und die ist jetzt siebzig Jahre her, wo bei Menschen irgendein Geblöbnis mehr gegolten hat als alle Ideale, und aus gutem Grund haben dann Menschen gelernt, dort nicht einfach nur bedingungslos ihrem Wort dort zu folgen. Und deshalb heißt es auch in Indien, Ahimsa Paramo Dharma, Nicht-Verletzen ist die höchste Pflicht. Und da kann es auch mal sein, wenn ein Wort dagegen steht und man dazu gezwungen wäre, andere zu verletzen, dann gilt natürlich Ahimsa, das Nicht-Verletzen und die Liebe als das Wichtigste. Nichtsdestotrotz, wir müssen dort aufpassen, dass wir nicht einfach nur ein Fähnlein im Winde sind und zwar unsere eigenen Stimmungen und das Verbrämen als irgendwo spirituell. Irgendwann auf dem Weg, wenn wir uns gereinigt haben, wenn wir gedient haben, dann wird es tatsächlich so sein, dass unsere Intuition uns allein führt, dann brauchen wir nichts mehr.
Fortsetzung folgt –
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Ø Kirtan – Mantra-Singen: Mit Videos und mp3 Audios, alles kostenlos