Oh Devi! Du Glückverheißende, Spenderin von Erfolg und Wohlstand, wir knien vor Dir nieder! Lass Frieden und Freundschaft auf uns herab regnen und beschütze uns mehr denn je durch Deinen gütigen, erbarmungsvollen Blick!
Parvati ist die Tochter von Himavan, dem König von Parvatas. Sie ist die Gemahlin bzw. Shakti von Gott Shiva. Sie ist die Matrix des Universums. Sie ist der Ausdruck von Brahman. Sie ist nicht nur Loka-Mata oder Erdenmutter, sondern auch Brahma-Vidya. Einer Ihrer Namen ist Shivajnana-Pradayini. Sie wird auch Shivaduti, Shivaradhya und Shivankari genannt.
Die Gnade der Devi ist ein unerlässlicher Faktor für das Erreichen von Gottesverwirklichung. Parvati oder Shakti ist alles in allem. Du musst die Shakti durch Yoga erwecken. Dann wird dich die Gnade der Shakti zur Gottesverwirklichung führen und zur endgültigen Befreiung, zu unendlicher, ewiger und höchster Wonne.
Die ruhmreiche Geschichte von Parvati wird ausführlich in dem Maheshvara Kanda in den Skanda Purana erzählt. In dieser Geschichte geht es darum wie Shiva und Parvati zusammen gekommen sind. Sati, die Tochter von Daksha Prajapati (er war der Sohn Brahmas), wurde mit Gott Shiva vermählt. Daksha aber mochte seinen Schwiegersohn nicht wegen seiner seltsamen Gestalt, seiner ungewöhnlichen Manieren und merkwürdigen Angewohnheiten. Daksha brachte ein Opfer, zu dem er aber nicht seine Tochter und den Schwiegersohn einlud. Sati spürte die Kränkung und fragte um seine Gründe. Er gab ihr eine unangenehme Antwort. Darüber geriet Sati sehr in Aufruhr. Sie wollte nicht mehr seine Tochter genannt werden. Sie wollte lieber verbrennen, um wieder als Parvati geboren zu werden und dann Shiva zu heiraten. Durch ihre Yogakraft ließ sie ein Feuer entstehen und zerstörte sich in diesem Yoga-Agni.
Gott Shiva schickte Virabhadra. Er zerstörte das Opfer und jagte alle Devas davon, die sich hier versammelt hatten. Er schlug Daksha den Kopf ab und warf ihn in das Feuer. Dann nahm er, auf Geheiß Brahmas, einen Ziegenkopf und steckte ihn auf den Körper des Daksha.
Shiva kehrte in den Himalaya zurück, um Buße zu tun. Der Dämon Taraka hatte von Brahma die Gnade erhalten, dass er nur durch die Hand des Sohnes von Shiva und Parvati getötet werden könnte. Daher hatten die Devas von Himavan gefordert, Sati als Tochter anzunehmen. Und Himavan stimmte zu. Sati wurde als Parvati geboren, der Tochter von Himavan. Sie diente Gott Shiva während seiner Zeit der Buße und verehrte Ihn. Gott Shiva heiratete Parvati.
Narada begab sich zum Berg Kailash und sah dort Shiva und Parvati vereint in einem Körper, halb Mann, halb Frau, in der Gestalt von Ardhanarishvara. Er wollte ihr Würfelspiel beobachten. Shiva sagte, dass er gewonnen hätte. Und Parvati behauptete, dass sie die Gewinnerin sei. Es gab einen Streit. Shiva zog sich zurück um Entsagung zu praktizieren. Parvati dagegen nahm die Gestalt einer Jägerin an und traf so Shiva. Dieser verliebte sich in die Jägerin und ging mit ihr zu ihrem Vater, um um ihre Hand anzuhalten. Narada klärte Shiva auf, dass die Jägerin Parvati sei und forderte sie auf, sich bei Shiva zu entschuldigen. So wurden sie wieder vereint.
Dann nahm Shiva die Form des Berges Arunachala an. Er überwältigte den Stolz von Brahma und Vishnu, die über ihre relative Großartikeit stritten. Arunachala ist ein Tejolinga. Parvati sah Shiva als Arunachala-Ishvara. Shiva nahm Parvati wieder an seine Seite und machte sie wieder zur Ardhanari.
Asura Taraka unterdrückte die Devas stark. Mahi Sagara Sangama Kshetra war sein Mittel. Subrahmanya, der zweite Sohn Parvatis, tötete Asura am siebten Tag seiner Geburt.
Parvati gebar zu ihrer Freude ein Kind mit dem Gesicht eines Elefanten. Es war Ganesha. Er wurde zu der Gottheit, die für alle Wesen die Hindernisse aus dem Weg räumt. Eines Tages bot Shiva jenem seiner Kinder eine Belohnung an, das zuerst einmal um die Welt ginge. Subrahmanya machte sich sofort auf, die Welt zu umrunden. Ganesha umrundete seinen Vater Shiva, den Maha Linga, der das ganze Universum beinhaltet, und erhielt die Belohnung.
Parvati hatte dunkle Haut. Eines Tages machte Shiva eine neckische Bemerkung über ihre Hautfarbe. Sie war von Shivas Bemerkung sehr getroffen. Sie ging für Tapas in den Himalaya. Sie bekam eine wunderschöne Hautfarbe und wurde von da an Gauri genannt. Durch Brahmas Gnade kam Gauri zu Shiva als Ardhanarisvara.
Eines Tages trat Parvati hinter Shiva und hielt ihm die Augen zu. Das ganze Universum verlor Leben und Licht. Shiva befahl Parvati Buße zu tun, um ihre Dummheit wieder gut zu machen. Sie ging nach Kanchi (Kanjivaram) und büßte rigoros. Shiva schuf eine Überschwemmung. Der Shiva Linga, dem Parvati huldigte, war kurz davor, weggeschwemmt zu werden. Sie klammerte sich an den Linga. Der Linga blieb an dieser Stelle als Ekambaresvara. Sie blieb dort als Kamakshi zum Wohle der Welt.
Parvati ist immer als Shakti mit Shiva vereint. Sie ist die göttliche Mutter dieses Universums. Sie bringt Weisheit und Gnade über ihre Anhänger und vereint sie mit Gott. Gegrüßt seien Parvati und Shiva, die wahren Eltern aller Wesen.