Hanuman, die Kraft des menschlichen Geistes

Hanuman, die Kraft des menschlichen Geistes

Hanuman ist also zum einen die Kraft der Verehrung und Hingabe, zum anderen die Kraft von Pranayama, die Kraft des menschlichen Geistes, die alles möglich machen kann. Hanuman ist aber auch Jnana Yogi. Hanuman gilt auch als ein so genannter Siddhar, also einer, der auf feinstofflicher Ebene bis heute existiert. Also, auf der einen Seite gilt er als eine der Manifestationen Gottes und damit eins mit Gott und Teil von Ishwara, auf der anderen Seite soll er eben tatsächlich auf der physischen Welt gewesen sein und auch noch weiter existieren, aber als Siddhar, der seinen Körper unsichtbar machen kann und wieder sichtbar machen kann. Und es gibt bis heute Menschen in Indien, die gesagt haben, sie hätten Hanuman gesehen und zwar nicht einfach so eine Vision, sondern ihn gesehen wie physisch, sie hätten ihn berührt. Ich habe da mal so jemanden getroffen. Jetzt kann man sagen, er war vielleicht ein Angeber, oder man kann sagen, er war schizophren, oder man kann sich noch was anderes einfallen lassen, was er vielleicht noch war, vielleicht einfach nur leichte Wahrnehmungsverschiebung. Oder man kann vielleicht sagen, vielleicht ist da doch etwas dran und in Indien erlebt man vieles und manches ist Behauptung, manches ist unsinnig, manches ist etwas, was jenseits dessen geht, was physisch erklärbar ist. Wie auch immer, Hanuman gilt dort als ein Siddhar, und als solcher hat er auch wieder mehrere Eigenschaften. Zum einen kann er einem Wünsche erfüllen, heißt es. Wenn wir uns ganz an Hanuman wenden und Hanuman bitten, dann hilft er uns auch. Gut, im Spirituellen wollen wir nicht wirklich Wünsche erfüllen. Wir wollen mehr sagen: „Dein Wille geschehe“. Aber eben das andere ist dann, Hanuman ist eben auch der Jnana Yogi und es gibt dann spätere Schriften nach der Ramayana, wo Hanuman auftritt als Lehrer von anderen, die später kamen, von Meistern, und ihnen dann über Brahman erzählt hat, über Atman, über das Selbst und das Nicht-Selbst. Hanuman gilt auch als Purna Yogi, als voll entwickelter Yogi. Und so, wenn wir die Hanuman Chalisa singen, dann steckt da eigentlich alles drin. Dort steckt drin, die Hingabe, dort steckt die Wunscherfüllung, dort steckt die Stärke drin, da steckt aber schließlich auch drin, die Einheit mit Brahman. Geschrieben ist die Hanuman Chalisa von Tulsidas.

Fortsetzung folgt –

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Geschichte über Hanuman

 Götter, Teil 6

 Es gab mal so eine Geschichte, dort gab es einen Dämonen und dieser Dämon hatte mehrere Heilige und Weise und Asketen im Wald transaliert und umgebracht. Dann kamen die Asketen zu Rama und haben gesagt: „Oh Rama, du musst uns helfen.“ Da sagte Rama: „Ok, ich helfe euch, ich werde ihm den Kopf abtrennen.“ Und dann, der Dämon hörte davon und wusste, Rama ist Gott selbst inkarniert. Also lief er zu Hanuman hin und sagte: „Hanuman, beschütze mich!“ Von Hamuman heißt es, he is easy zu please, es ist einfach, dass man ihn gefällt und auch, it‘s easy to get bonus form Hanuman, es einfach, irgendwelche Geschenke von Hanuman zu bekommen. Und er hat sich also vor Hanuman verbeugt und hat gesagt: „Bitte Hanuman, schütze mich!“ Da sagte Hanuman: „Solange ich bei dir bin, kann dir niemand was tun.“ Und jetzt kam also Rama und wollte den Dämonen umbringen, und da war Hanuman und er hat gesagt: „Ich beschütze dich.“ Und dann kam Rama und sagte: „Geh aus dem Weg! Ich muss diesen Dämon umbringen.“ Dann sagte Hanuman: „Oh, ich habe ihm jetzt aber versprochen, ihn zu beschützen.“ Sagte Rama: „Und ich habe versprochen, ihn umzubringen.“ Sagte Hanuman: „Ja, was können wir jetzt tun?“ Sagte Rama: „Ja, dann muss ich dich auch erst umbringen.“ Sagte Hanuman: „Aber wenn du mich umbringst, dann bringst du auch den Dämonen um.“ Also, Rama nahm einen Pfleil und schoss und Hanuman sagte nur „Om Shri Ramaya Namaha“ und der Pfleil wurde transformiert in eine Blume. Und Rama schoss wieder einen Pfeil und Hanuman sagte, „Om Shri Ramaya Namaha“. Und schließlich war so ein ganzes Blumenmeer vor Hanuman. Und jetzt wussten die beiden auch nicht weiter, was dann ging. Und dann kam dann irgendjemand und hat die Lösung gehabt: „Lass den Rama dem Dämonen den Kopf abschlagen und der Hanuman setzt ihn wieder drauf und durch seine Kraft kann der dann weiterleben.“ Und so war es dann auch, Rama hat dann dem Dämonen den Kopf abgeschlagen, der Hanuman hat ihn wieder draufgesetzt, der Dämon war transformiert und wurde selbst zu einem Heiligen.

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Liebe und Verbundenheit

Dann hat natürlich auch Shiva noch andere Aspekte, über die ich jetzt nicht gesprochen habe. Man sieht auch Shiva, der eigentlich als Asket gilt, sieht man auch Shiva mit Parvati zusammen. Z.B. auf der Ebene O, die Teilnehmer der vier-Wochen-Ausbildung haben das Bild schon öfters gesehen, mit Parvati und dem kleinen Baby-Ganesha, ganz liebevoll das göttliche Paar. Also auch diese Liebe und Verbundenheit. Swami Vishnu  konnte zum einen Asket sein, also sehr einfach leben, fasten. Oder auch als er in seiner Höhle war, das war schon kalt, ohne irgendwelche Bequemlichkeiten und Heizung. Himalaja, viertausend Meter Höhe und das im Oktober, da ist es schon kalt. Und kein Feuer oder sonst etwas. Also, er konnte sehr asketisch sein. Er konnte auch streng zu seinen Schülern sein und über Verhaftungen dort sprechen und Verhaftungslosigkeit. Aber er konnte auch sehr liebevoll sein, mitfühlend sein und wie ein Vater sein und auch wie eine Mutter sein, sich ganz auch um einen kümmern und besorgt sein und alles für einen tun. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann mal war ich mal – als er in Kalifornien war, dort hat er so eines der Häuschen dort bezogen und da war er dann dort und der Ashramleiter und seine Sekretärin und ich war dann auch noch drin. Und ich hatte irgendwo eine Erkältung gehabt. Und dann hat er mir immer Suppe geschickt, also Gemüsebrühe. Bis heute ist es so, wenn ich erkältet bin, dann trinke ich Suppe. Es erinnert mich an Swami Vishnu, wie er sich so liebevoll erkundigt hat und irgendwo dreimal am Tag habe ich dann eine Suppe bekommen. Und dann hat er mich dann auch gefragt: „Was the soup ok?“ Das ist nicht unbedingt das, was man von einem großen Meister an spiritueller Instruktion erwartet. Er hat dann nicht unbedingt dann so wirklich gefragt, „wie geht es deiner Erkältung usw.“, das war hörbar, sondern er hat dann gefragt, „is the soup ok? You need anything else?“ und dann hat er noch ein oder zwei Sätze gesagt. Aber irgendwo diese Suppe, die er mir immer hat bringen lassen. Die hat er zwar nicht selbst gekocht, sondern seine Sekretärin hat die dann halt gekocht und mir dann runter gebracht und hat dann gesagt, „Swamiji sends you the soup“. Also auch dieser Aspekt von Shiva, dieser liebevolle, kümmernde Aspekt von Shiva. Da war er eigentlich mehr fast Parvati, da war er irgendwo Mutter zu mir. Und das war das Großartige bei Swami Vishnu. Das ist auch das Schöne. Wenn ihr verschiedene Schüler von Swami Vishnu hört, jeder erzählt ihn anders. Angenommen, sie würden nicht den Namen nennen und sie würden nur den Mann beschreiben, vermutlich würdet ihr öfters darauf kommen, dass es ganz unterschiedliche wären. Ich habe euch jetzt probiert, das Ganze in einer großen Breite zu erzählen, aber manche von euch haben schon Leela Mata oder Narayani oder Chandra oder Chanmuk über Swami Vishnu sprechen gehört, es ist jeweils ziemlich anders. Und das war eben auch das Schöne an ihm, viele Facetten, viele Aspekte seiner Persönlichkeit, und letztlich war er, was man sagen kann, ein Purna-Meister, ein Meister mit vielen verschiedenen Aspekten, ein Meister aus großer Fülle heraus.

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Es ist die Aufgabe von jedem Menschen sein Bestes zu tun

Swami Vishnu hat auch gerne gesagt, in unserer heutigen Zeit ist es eigentlich nicht mehr angebracht, sich zurückzuziehen oder Yoga nur für sich zu machen im Alltag. Sondern er hat gesagt, in unserer heutigen Zeit liegen viele Chancen für eine Verbesserung der Zivilisation und für ein beginnendes goldenes Zeitalter, es gibt viele Gefahren von nuklearem Terrorismus, von Atomkrieg. Gut, damals war das ja durchaus ganz realistisch, aber er hat damals mehr noch von nuklearem Terrorismus gesprochen als von dem anderen, dass die Weltmächte sich gegenseitig umbringen. Aber davon hat er auch gesprochen und von Umweltkatastrophen und vielem anderen, was kommen kann. Und so meinte er, es ist die Aufgabe von jedem Menschen, sein Bestes zu tun, dass das Gute geschieht. Also nicht nur einfach mit dem kleinen Glück zufrieden zu sein, was man vielleicht früher gemacht hatte und Yoga nur zu nutzen, um ein bisschen mehr Frieden zu haben, vielleicht selbst auf dem Weg voranzukommen, ein bisschen mehr Energie für den Alltag und Zufriedenheit zu haben, sondern eben auch, damit man mehr noch gereinigt ist, mehr Energie hat, um zum Kanal zu werden von Gutem, von Lichtenergie, von Friedensenergie, in diese Welt hinein. Und wenn Swami Vishnu eben in diesem Modus war, wenn man so sagen will, dass er dienen will, dort hat er auch alles Mögliche gemacht. Er konnte, wenn er wollte, mit zwei, drei Stunden Schlaf am Tag auskommen plus ein, zwei Stunden Meditation plus eine Stunde Asanas, Pranayama, das hat er immer gemacht. Aber außerhalb von diesen vier, fünf Stunden die er, wenn man sagen will, für sich hatte, war er von morgens bis abends in intensiver Aktivität. Bis wieder eine Phase von Meditation kam. Es gab natürlich auch Phasen, wo die Sachen ein bisschen gleichgewichtiger waren. Aber wenn er inspiriert war, wenn er irgendwie das Gefühl hatte, da will Energie durch ihn hindurch und die will, dass er etwas bewirkt, dann waren dann auch seine Ausdrücke: „Din, dif und diy. Do it now! Mache es jetzt! Dif, Do it fast! Und diy, do it yesterday! Mache es gestern!“ Oder auch: „Don‘t worry about details! Mache dir keine Gedanken über Details! Just do it! Mache es einfach!“ Gut, natürlich, das ist der Pioniergeist und den muss man anschließend auch ein bisschen sorgfältiger weitermachen, aber in vielerlei Hinsicht war er dann ja auch letztlich Pionier als der erste Yogameister in Amerika, der wirklich Yoga im größeren Stil in die breite Masse weitergegeben hat und eben auch vor allen Dingen viele ausgebildet hat, um es weiterzugeben.

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Bleibt nicht irgendwo hängen, sondern wisst, es geht um das Höchste

Swami Vishnu hat uns sogar irgendwann gesagt: „Und wenn ihr Auras seht, dann bemüht euch, sie nicht zu sehen. Es ist zu ablenkend.“ Und viele Tipps hat er mir dort gesagt oder uns gesagt, die erst viele Jahre später irgendetwas mir bedeutet hatten. Aber es war eben diese Sache: „Bleibt nicht irgendwo hängen, sondern denkt, es geht um das Höchste.“ Und auch hat er gesagt: „Verwechselt nicht das Mittel mit dem Ziel.“ Mittel sind Asanas, Mittel ist Pranayama, Mittel ist Mantrasingen, Mittel ist Philosophie, Mittel ist Meditation. Das sind alles Mittel. Ziel ist die Erfahrung des Höchsten. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht bei den Mitteln hängen bleiben. Und so gibt es eine gewisse Neigung dazu, die wir als Aspiranten haben. Wenn wir ein Mittel kennen gelernt haben, dann suchen wir irgendetwas anderes und noch etwas anderes, was faszinierender ist. Und bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch ganz schön, dass unser Geist auch irgendwas Faszinierendes hat. Nur sollen wir uns dabei nicht verlieren. Wir wollen zum Höchsten gehen. Viele der Vorträge von Swami Vishnu, kann man sagen, waren auch einfach gestrickt. Nicht alle, aber manche. Da hat er mehr oder weniger erzählt über die Probleme eines verhafteten, weltlichen Lebens und hat vorgeschwärmt, wie es ist, selbstverwirklicht zu sein. So wie Swami Sivananda das ja auch gelehrt hat, „attach, detach“. Das heißt: „Binde dich an das Höchste, löse dich vom Relativen.“ Aber Swami Vishnu war – wie ihr ja aus meinen vorigen Ausführungen gehört habt – nicht einer, der weltfremd war. Im Gegenteil, er war jemand, der auch sehr down to ears war. Und das hing mit dem zweiten Aspekt von Shiva Lingam zusammen. Nicht nur wollen wir nach dem Höchsten streben, sondern wir wollen auch Instrumente werden, dass die göttliche Energie in die Welt hineinkommt.

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Man muss sich darauf einlassen, tanze mit

Aber gerne hat deshalb auch der Swami Vishnu die Menschen in seiner Umgebung gewechselt, er hat selten die gleichen Personen in seiner Nähe gehabt. Vielleicht war das auch ein Grund, weshalb er selten an einem Ort zu lange gewesen ist. Da ging eine solche Intensität aus, wo dann auch Dinge in einem hervorgekommen sind. Und es war auch so was, wenn ich beim Swami Vishnu war, zum einen habe ich mich sehr freudig gefühlt, zum anderen habe ich dann auch gemerkt, woran ich noch arbeiten muss und was alles für Defekte sind und was ich vielleicht in der letzten Zeit alles noch nicht an mir gearbeitet hatte. Gleichzeitig war aber auch die Kraft innerlich da, ich kann da auch was daran ändern. Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich damit meine? Also so auf allen Ebene. Und so war es typischerweise, oder die meisten waren eine Weile nahe bei ihm und dann wieder etwas in der Peripherie, sodass man diese Art von Intensität mitmachen konnte. Swami Vishnu war auch die Verkörperung irgendwo von diesem Shiva Lingam, in dieser einen Bedeutung, Mensch mit der zweifachen Bestimmung. Zum einen, zum Höchsten zu kommen. Und dort hat er uns auch immer wieder aufgefordert: „Seid euch bewusst, Yoga ist sicherlich etwas, was gut für die Gesundheit ist. Yoga ist sicherlich etwas, was uns hilft, irgendwo mehr Energie für den Alltag zu bekommen. Yoga kann das Leben in vielerlei Hinsicht bereichern. Nur, vergesst nicht, es geht im Tiefsten darum, das Höchste zu erfahren. Wir wollen eins werden mit dem Höchsten. Darum geht es.“ Und alles andere mag auch da sein, aber wir sollten nicht vergessen, wohin das Leben letztlich führen kann und wo wir hingehen wollen. Und er hat uns auch immer wieder davor gewarnt, auf Zwischenetappen stehen zu bleiben und stecken zu bleiben. Ich kann mich erinnern an eine Vortragsreihe, da hat er über das dritte Kapitel vom Yoga Sutra gesprochen, da hat er uns immer wieder gewarnt vor Siddhis, vor übernatürlichen Kräften und vor Astralreisen und dass wir hängen bleiben bei all diesen Aurasehen und Chakrafühlen usw. Wir saßen alle da, kaum jemand von uns hat Auras gesehen, Astralreisen waren sicher auch nicht unsere Alltagserfahrung und irgendwo Wunder manifestieren und Wunderheilungen zu bewirken, das war auch nicht das, was wir so täglich gemacht haben. Und der Swami Vishnu hat stundenlang darüber gesprochen, dass man da nicht hängen bleiben soll. Er hat uns praktisch dort irgendwo tief berührt, weil irgendwie er gemerkt hat, es gibt es immer wieder. Vielleicht war das bei ihm auch mal eine Versuchung gewesen.

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Für Yogis ist jeder Tag näher an der Selbstverwirklichung

Gut, dann natürlich, dieser Shiva-Nataraja-Aspekt war sehr stark. Also, diese Dinge bewirken und tätig sein. Und wenn Swami Vishnu  einen Vortrag gegeben hat, er hat wild gestikuliert und nichts war ruhig dort gewesen. Er konnte dann auch wieder sehr ruhig werden, aber dann, wenn er irgendwo dann gefragt hat: „What day is today? Today is Saturday. What‘s the difference between today and yesterday? One day closer to death.“ Da war er ganz belebt und hat dann diese Wahrheit gesagt: „Was ist der Unterschied zwischen heute und gestern? Einen Tag näher am Tod.“ Und dann wurde er wieder meditativ und hat gesagt: „You have forgotten it. Das habt ihr vergessen.“ Und dann, als alle halb schockiert waren, hat er gesagt: „That‘s for non Yogis. Das ist für Nicht-Yogis. For Yogis it‘s ohne day closer to self-realization. Für Yogis einen Tag näher an der Selbstverwirklichung.“ Swami Vishnu hatte auch etwas anderes von Shiva Nataraja. Shiva Nataraja ist ja auch der Tänzer im Feuer. Der Swami Vishnu hatte auch ein Feuer dort. In seiner Gegenwart konnte man sich auch verbrennen. Also, es ging dort ein Prana und eine Kraft von ihm aus, die zum einen Begeisterung war und einem zum einen Energie gegeben hat, Dinge sich zuzutrauen, die man vorher sich nicht zugetraut hätte. Aber es war auch etwas, die einen gefordert hat. Es gab auch Schüler von Swami Vishnu, der Chandra hat das z.B. gerne erzählt, die sich bemüht haben, Swami Vishnu nicht zu nahe zu kommen, um nicht versengt zu werden. Zum einen hat er dann einen alles Mögliche zu tun gegeben und letztlich, der Preis, nahe beim Swami Vishnu, war immer, man hatte immer mehr zu tun. Das war die eine Sache. Der Vorteil davon natürlich, was man da bekommen hat, ist dann auch tiefe Meditation in der Meditation. Aber wenn man beim Swami Vishnu in der Nähe war, dann gab es keine zweiundvierzig Stunden oder sonst etwas, wie man die Woche arbeitet, es gab keinen Urlaub, kein Tag und Nacht. Natürlich hat man auch Grenzen gehabt. Man konnte auch schlafen, er hat einem auch mal ein paar Tage Ruhe gegeben, aber es war einfach eine Intensität dort und ein Feuer dort. Man musste sich darauf einlassen. Wenn man gesagt hat, „nein, ich will nicht“, dann fing es dann an, unangenehm zu werden. Wenn man dort mitgetanzt hat, dann war das euphorisch bis ekstatisch. Also irgendwo eine Intensität, die man kaum beschreiben kann.

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Kümmert euch um alles, ihr seid gut ausgebildet

Swami Vishnu hat sich normalerweise bemüht, in unserer Gegenwart nicht irgendwo in Ekstase zu fallen oder in höhere Bewusstseinsebenen, ist ihm das gerade in den letzten Jahren so ab und zu mal passiert. Da konnte er nicht mehr anders. Da hat jemand über Krishna erzählt und dann plötzlich wurde er dann ruhig und starr. Dann konnte man ihn nicht mehr ansprechen. Gut, dann hat er halt weiter gesessen, bis er dann irgendwann wieder zu sich gekommen ist. Normalerweise hat er probiert, das zu vermeiden. Er wollte eben nicht solche Sachen machen, aber gerade in den letzten Jahren hat er sich dort auch hemmungslos ins Überbewusstsein hineinfallen lassen. Obgleich er also Vishnu und Krishna verehrt hat, für mich hat er immer auch Shiva sehr stark verkörpert. Und zwar Shiva in all seinen verschiedenen Aspekten. Zum einen in seinem meditativen Aspekt. Swami Vishnu hatte Phasen gehabt, da hat er sich sehr zurückgezogen. Er hatte immer wieder Phasen gehabt, da hat er hauptsächlich meditiert. Es gab da so ein Ereignis, das war relativ am Anfang von meiner Kenntnis. Ich wollte unbedingt die Yogalehrerausbildung machen, wo Swami Vishnu da war. Ich hatte so mehr oder weniger alles arrangiert und dann kam plötzlich im Mai so ein Telefonat, der Swami Vishnu ist für ein Dreivierteljahr nach Indien gezogen. Da war letztlich noch so eine Geschichte: Eines Morgens ward Swami Vishnu nicht gesehen und sein Auto hat auch gefehlt. Keiner wusste, wo er war. Dann kam noch jemand auf die Idee, „vielleicht ist er zum Flughafen gefahren“. Dann sind sie an den Flughafen, haben dann sein Auto dort gefunden und da sie den Zweitschlüssel mitgenommen haben, haben sie aufgeschlossen. Und dort fanden sie dann so einen kleinen Brief und in dem Brief stand: „Bin ein paar Monate weg, komme zu Weihnachten wieder. Kümmert euch um alles, ihr seid gut ausgebildet.“ Das hat er nicht gemacht, nachdem er ein paar Jahre im Westen war, sondern da war er ja schon fünfundzwanzig Jahre da gewesen und hatte halt Menschen, die das auch übernehmen konnten. Da gab es natürlich auch noch eine Hintergrundsgeschichte. Vorher waren so einige Monate, die auch nicht ganz einfach waren, wo es viele Schwierigkeiten gegeben hatte und wo er sehr stark gefordert war, um es mal so zu sagen. Und jetzt wollte er seine Batterien wieder regenerieren. Und dann ist er eben ein paar Monate in Indien in einer Höhle gewesen, wo er dann tatsächlich jeden Tag viele Stunden meditiert hat. Und das hat er auch vorher schon gehabt. Dann zwar nicht so viel Monate, aber mal ein paar Tage oder ein paar Wochen, wo er wirklich dann zwölf Stunden am Tag meditiert hat. So hat er zum einen diesen Aspekt gehabt. Ich war auch einmal sein persönlicher Assistent gewesen neun Monate lang, das war dann noch eine interessante Erfahrung, der Swami Vishnu war in der Zeit in Mauna, also im Schweigen. Dann hat er viele Stunden am Tag meditiert. Einmal am Tag bin ich dann runter zu ihm, habe ihm die Post gebracht und die Emails und dann hat er aufgeschrieben, was wir dann machen sollten. Und am Anfang konnte ich seine Handschrift noch nicht so gut lesen. Und manche kennen meine Handschrift. Meine ist dagegen sehr lesbar. Aber glücklicherweise gab es dann die Sekretärin vom Swami Vishnu, die hat mir das dann meistens irgendwo übersetzt. Und manchmal hat er mir dann auch einfach nur – wollte ich irgendwie loslegen und dann hat er mir so gesagt… Und dann ging er in die Meditation, aber auch nicht ewig, das waren nur ein oder zwei Minuten, dann hat er gesagt: „Om Namah Shivaya. Sukadevananda, what‘s the news?“ Nein, das hat er nicht so gesagt, sondern das war ein anderes Mal. Dort hat er gesagt: „Om Namah Shivaya“. Das Mantra hat er gesagt und dann hat er aufgeschrieben: „Sukadevananda, what‘s the news?“ Und dann habe ich ihm eins nach dem anderen erzählt, dann fing er dort an… Und manchmal war die Sekretärin nicht da, da habe ich versucht, das zu lesen und dann habe ich es immer noch nicht verstanden. Er konnte dann auch ungeduldig werden und dann hat er dorthin gezeigt, wo eben dann seine Sekretärin war. Und dann kam dort irgendwo so eine Dynamik heraus. Und dann anschließend ging die ganze Korrespondenz und dann hat er wieder… Moment Stille. Also, dort war auch dieses, was ich dort sehr schön gesehen habe, auch dieser Wechsel. Obgleich er hauptsächlich jetzt in der Mauna-Phase war, war diese Stille und Ruhe, und dann aber auch diese Intensität der Aktivität, die von ihm ausging. Selbst wenn er geschwiegen hat PuTTY SSH tunnel , konnte er sehr lebhaft mit einem kommunizieren.

 

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Lasse dich durch Gott besonders berühren

Mit der Ausnahme, wenn er Geburtstag hatte. Und deshalb, manchmal seht ihr so Videos und dann sieht es so aus, als ob da hunderte von Menschen sich vor ihm zu Füßen legen und sie eine Girlande nach der anderen… Das war aber nicht die typische Weise, nur, weil es halt etwas Besonderes war, hat man das gefilmt. Und wenn man heute die Filme von Swami Sivananda sieht, dann sieht das manchmal für Westler etwas befremdlich aus. Aber im Alltag war er ein einfacher Mensch, der normal gekleidet war, mit Menschen normal gesprochen hat, aber die Schüler haben trotzdem immer wieder tiefere Erfahrungen gemacht. Swami Vishnu hat von ihm gelernt, er ist zwölf Jahre bei ihm geblieben. Er wurde dann 1957 von ihm in den Westen geschickt, im Alter von dreißig Jahren. Er hat ihm zehn Rupien gegeben, um die Reisekosten zu decken. Wisst ihr, wie viel zehn Rupien sind? Ich glaube, heute dürfte das irgendwas um die fünfundzwanzig Cent sein. Weniger noch. Damals war es vielleicht, in heutiges umgerechnet, zwei Euro oder so ähnlich. Also, es hat noch nicht mal gereicht, um nach Delhi zu kommen. Aber irgendwo, jemand hat ihn eingeladen nach Delhi. Es hat ihn eigentlich jemand eingeladen nach San Franzisko, und so hat der Swami Sivananda ihn dann gesandt auf eine einjährige Vortragsreise. Aber der, der ihn eingeladen hat, hat ihm kein Geld für ein Ticket gegeben, aber irgendjemand gab ihm Geld für nach Delhi. Dort hat er unterrichtet. Jemand gab ihm dann das Geld für eine Zugfahrt nach Kalkutta. Jemand dort hat ihm das Geld gegeben zur Überfahrt nach Malaysia. Und so ging es dann weiter, bis er irgendwann in San Franzisko dann ankam. Und so ging er von einer Stadt erst mal zur anderen, errichtete dann sein erstes Zentrum in Montreal und von dort hatten sich seine Lehren immer weiter ausgedehnt. Und obgleich Swami Vishnu im besonderen Maße ein Vaishnava war, denn er heißt ja Swami Vishnudevananda und daher, seine Ishtadevata war eben auch Vishnu, also der Aspekt Gottes, den er besonders verehrt hatte, sein Mantra war, „Om Namo Narayanaya“, mit dem er auch meditiert hatte. Allerdings, besonders verehrt hatte er Krishna. Auf seinem Altar war eine Krishna Murti und am meisten Geschichten hat er sicherlich erzählt über Krishna und dabei hat man auch irgendwo gemerkt, dort war er immer besonders berührt. Auch wenn andere Krishnageschichten erzählt haben in seiner Gegenwart, das hat man irgendwo gemerkt, da kam so diese tiefe Liebe und diese Rührung und diese Verbindung.

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Mache keine große Show um dich, blieb natürlich

Swami Vishnu uns auch öfters gesagt: „Don’t be gullibly.“ Das ist schwierig zu übersetzen, das Wort auf Deutsch. „Leichtgläubig“ kann man es vielleicht man leichtesten übersetzen. Ein Beispiel, das er mal gebraucht hat, war: Es gibt ja so eine Neigung, irgendwie wenn jemand ganz Besonders erscheint und ein großes Brimborium gemacht wird, dann sind Menschen bereit, vieles dafür zu tun. Er hat irgendwie eine Woche vorher darüber gesprochen. Aber dann hat er irgendwo gezeigt, obgleich Menschen vorgewarnt sind, fallen sie dem Gleichen zum Opfer. So hat er eines Tages gesagt: „Wir haben einen ganz besonderen Meister aus Indien. Er hat zwölf Jahre geschwiegen und morgen wird er um 04:00 Uhr sein Schweigen brechen für 45 Minuten. Und wenn er dann spricht, werden die Worte sehr tief gehen. Er wird nur zwanzig Menschen sehen in der Zeit und jeden nur ein oder zwei Minuten. Anschließend wird er wieder zwölf Jahre in die Stille gehen. Damit er so in die Stille gehen kann, muss jeder tausend oder zweitausend Dollar bezahlen.“ Und dann wurde dieser Mann auf einer Sänfte durchgetragen und er sah aus wie ein Inder und hat dann noch die Hand gehalten, bedeutungsschwanger geguckt und eine lange, schwere Mala dort gehabt, irgend so einen besonderen Turban, Scheinwerferlicht wurde irgendwo angemacht. Und am nächsten Morgen um 04:00 Uhr – es waren nur etwas vierzig in dem Vortrag gewesen. Am nächsten Morgen waren um die hundert Leute um 04:00 Uhr morgens da mit tausend Dollar in der Tasche und sie hatten alle gehofft, dass sie von diesem besonderen Meister ihre besondere Einweihung bekommen konnten. Und der Swami Vishnu  ließ diesen Meister wieder auf einer Säfte dort hineintragen. Dann hat er einen Waschlappen genommen und ihm die Farbe von Gesicht weggewaschen und die Perücke weg und das war dann irgendein Amerikaner gewesen. Und dann hat er gesagt: „Don‘t bei gullibly again.“ Das war etwas, was ich bei Swami Vishnu auch geschätzt habe, er hat keine große Show um sich selbst herum gemacht, er blieb natürlich. Der Chanmuk hat mal gesagt: „What you see is what you get.“ Was man später mal bei Desktop Publishing auch mal so gesagt hat, was man sieht, das ist das, was man bekommt. Es wird nicht äußerlich etwas vorgegeben und nachher steckt nichts dahinter. Eigentlich habe ich eher das Gefühl gehabt, you get more than what you see. Man kriegt sogar noch mehr, als was man sieht. Einiges von seinem tiefen Wissen hatte er irgendwo im Hinterkopf oder hat er hinter einer Fassade ein bisschen versteckt, um es Menschen erstmal so leicht zu machen, selbst zu denken und sich selbst zu öffnen und selbst zu praktizieren und nicht gleich von spirituellen Kräften in höhere Bewusstseinsebenen hineinzubringen. Das kam auch, aber erst später. Erst soll man lernen, selbst zu praktizieren, Disziplin zu üben, durch seine Prozesse hindurchzugehen, durch Reinigungserfahrungen hindurchzugehen, um dann zu höheren Bewusstseinsebenen dann zu kommen, wenn man bereit ist und dann kam auch Energieübertragung und Inspiration zu höheren Bewusstseinsebenen. Dann ging er eben zu Swami Sivananda. Ihn hat eben fasziniert, dass Swami Sivananda auch so ein praktischer Mensch war. Auch um ihn wurde kein allzu großes Brimborium gemacht.

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Bleib nicht hängen in Vorurteilen! Schau dir neue Wege an

Eigentlich war er ein Raja Yogi und er hat öfters erzählt, der Geist sei nicht im Gehirn, aber dann hat er doch gesagt, „use your brain“. „Don’t get stuck in prejudices ideas! Bleib nicht hängen in Vorurteilen! Schau dir neue Wege an!“ Als er aber dann festgestellt hatte, dass die englische Armee doch nicht hauptsächlich das Ziel hatte, ihn auszubilden, und dass im Gegenteil dort Krieg etwas ganz Schlimmes war. Einige, die mit ihm zusammen die Grundausbildung hatten, kamen zurück ohne Beine oder ohne Arme oder haben berichtet, wie schlimm es an der Front war. Und so kam er ans Überlegen und er dachte: „Ja, was ist das Leben, wenn es so endet?“ So in dieser Situation fand er dann so eine Art Handzettel von Swami Sivananda über die Wissenschaft der sieben Kulturen. Dort stand drauf: „Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen von Theorie.“ Der Swami Vishnu war so als früher Jugendlicher so einer, der war nicht wirklich spirituell. Im Gegenteil, er war vielleicht auch nicht atheistisch, aber er hatte etwas gegen Aberglauben. Und in Indien, wer dort mal hinfährt, weiß, da gibt es jede Menge auch Aberglaube. Es gibt jede Menge Glaube, es gibt jede Menge großartiger Erfahrungen, die man machen kann, aber man kriegt auch alles Mögliche erzählt, was offensichtlicher Aberglaube ist. Und da muss man auch als Europäer so ein bisschen vorsichtig sein, dass man da nicht alles glaubt, was einem erzählt wird. Und der Swami Vishnu hatte so als Jugendlicher die Ambition, Scheinheiligkeiten aufzudecken. Also, wenn dort irgendjemand war, von dem es hieß, er sei ein großer Meister und er könnte alle möglichen übernatürlichen Phänomene dort manifestieren, dann hat der Swami Vishnu dort herausgefunden, was war sein Trick. Er hat dann auch Zaubertricks selbst gelernt, um zu sehen, wie geht sowas? Also, irgendwelche Dinge aus der Hand gezogen und aus dem Ohr usw. Manchmal haben wir ja auch hier im Haus so einen Zauberer. Nicht jemanden, der übernatürliche Fähigkeiten unter Beweis stellt, sondern die Illusionen zeigt. Und er hatte viele Menschen gesehen, die große Worte machen und die ein großes Brimborium um sich gemacht haben oder wo deren Schüler ein Brimborium gemacht haben, wo aber dann wenig dahinter war.

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Swami Vishnudevananda

Heute ist auch so ein Thema des heutigen Abends, Swami Vishnudevananda. Wir haben ja auch eine vierwöchige Yogalehrerausbildung und da sind die Samstagvorträge, stehen oft in Beziehung eben mit den Vorträgen der Yogalehrerausbildung. Und Swami Vishnu ist in vielerlei Hinsicht auch so eine Manifestation der verschiedenen Aspekte Shivas gewesen. Er lebte ja von 1927 bis 1993. Gerade ein paar Lebensdaten, kleine Wiederholung, dann will ich aber so Swami Vishnus Leben und besondere Fähigkeiten so ein bisschen beziehen auf die Aspekte Shivas, die ich gerade eben genannt hatte. Also, geboren in Südindien, in Kerala, in einem kleinen Dorf. Wissbegierig, wo er eben seine Eltern dazu überredet hat, zur Schule gehen zu können. Ich weiß nicht, ob die Kinder hier das so nachvollziehen können, dass Kinder die Eltern betteln müssen, dass sie zur Schule gehen. Denn das war nicht selbstverständlich damals. Und dann, als er die Grundschule abgeschlossen hatte, musste er noch mehr betteln, dass er in die weiterführende Schule gehen kann. Es gab keine weiterführende Schule, auch nicht direkt in der Nähe, also musste er zehn Kilometer jeden Morgen hinlaufen und jeden Nachmittag wieder zurücklaufen. Das war die nächste weiterführende Schule. Die war aber auch irgendwann zu Ende und dann ist er von Zuhause weggelaufen, weil er noch mehr lernen wollte. Denn da gab es gar nichts mehr. Und da war er erst sechzehn gewesen und ist von Zuhause weg. Dann hat er eine Schnapsidee gehabt. Dann hat er gedacht, dann geht er in die Armee und dort verdingt er sich unter der Bedingung, dass er dort irgendeinen Beruf lernen kann. Funker hat er dann dort gelernt. Es war Zweiter Weltkrieg gewesen. Glücklicherweise ist er nie an die Front gekommen. Er wurde Leiter eines Nachschublagers, aber er hat eben dann diese – irgendwie schon als 16/17-Jähriger wurde er schon zum Offizier. Er hat sich nämlich ein paar Jahre älter ausgegeben als er war, sonst wäre er gar nicht reingekommen. Das war sicherlich etwas, Swami Vishnu war immer kreativ. Natürlich, künftig hat er es mit der Wahrhaftigkeit etwas mehr dann genommen. Swami Vishnu hat nie gesagt, „es geht nicht“. Er hat mal gesagt: „Impossibly is not yogic. Unmöglich ist nicht yogisch. Und wenn es auf die eine Weise nicht geht, dann geht es eben auf die andere Weise.“ Und er hat sich dann mit kleinen Dingen nicht zufrieden gegeben, sondern er selbst war immer ein Beispiel dafür, dass er kreative neue Lösungsmöglichkeiten gesucht hat und er hat uns auch immer wieder herausgefordert. Er hat uns oft Dinge gegeben, die unmöglich zu schaffen sind. Und wenn man ihn gesagt hat, „impossibly“, dann hat er gesagt, „impossibly is not yogic, use your brain“, hat er gesagt.

Fortsetzung folgt –

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Indem, was ich tue, wie kann ich dort meine Kreativität einsetzen

Dann hat mich der Swami Vishnu  früher immer versetzt, wenn irgendein Zentrum gut organisiert war, alles lief, Prozeduren installiert, jetzt kann der nächste kommen, Handbuch erstellt, Aufgabenbeschreibung da, Kursprogramm gemacht, Templates für Computer entworfen, der nächste braucht dem nur folgen. Bis ich irgendwann auch noch andere Aspekte entdeckt habe. Aber so kann man seine eigenen Fähigkeiten hineinbringen und andere sind dann froh, wenn sie das haben, und dann können sie auf einer anderen Ebene ihre Kreativität hineinbringen. Und so, wie auch immer wir sind, wir sind diese Kanäle. Und so möchte ich euch auch immer wieder ermutigen: „Indem, was ich tue, wie kann ich dort meine Kreativität hineinsetzen?“ Nicht die Alles-oder-Nichts-Philosophie, die viele Menschen haben. Dann eben sagen: „Oh, leider kann ich hier nicht so leben, wie ich es gerne hätte. Irgendwann muss ich alles ganz anders machen. Und wenn dann vielleicht meine Kinder aus dem Haus sind, dann werde ich alles ganz anders machen. Oder wenn ich pensioniert bin, usw.“ Gut, vielleicht wird man auch irgendwas dann ändern. Irgendwas wird sich sowieso ändern. Aber man muss nicht so lange warten. Man kann auch jetzt sagen: „Wie kann ich meine besonderen Fähigkeiten in das einbringen, so dass diese göttliche Kraft durch mich fließen kann, in dem Aufgabenbereich, den ich habe?“

Fortsetzung folgt –

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Shiva Lingam – Einheit von Bewusstheit und Energie

Dann findet ihr auch noch Shiva als dieses abstrakte Symbol, dort dieses schwarze ist der Shiva Lingam. Shiva Lingam symbolisiert – manche sagen – die Einheit von männlich und weiblich. Das ist eine Deutung, Lingam und Yoni, Vereinigung von Mann und Frau, von männlich und weiblich. Aber es gibt auch eine andere Deutung. Es ist wie eine Deutung auch, für die zweifache Aufgabe des Menschen. Eben zum einen wollen wir uns… Wir sind verankert im Irdischen, dafür steht die Horizontale. Und wir wollen streben nach dem Höchsten, dafür steht die Vertikale. Unser Bewusstsein ist danach ausgerichtet. Eine Aufgabe des Menschen. Die zweite ist, wir wollen uns zum Kanal machen, so dass göttliches Licht in uns hineinströmen kann und in diese Welt hineinströmen kann. So dass wir zum Kanal werden, damit wir diese göttliche Energie in die Welt hineinbringen. Natürlich, zum einen kann man sagen, da können wir bessere Kanäle sein und weniger gute Kanäle. Manchmal sind Kanäle auch verstopft. Ich weiß nicht, Subrahmanya, ob in letzter Zeit hier im Haus öfters Kanäle verstopft waren, so ab und zu mal müssen wir die Handwerker rufen. Und so können auch manchmal in uns Kanäle verstopft werden und dann rufen wir auch die Handwerker. Wir machen Asanas, wir machen Pranayama, wir wiederholen Mantras, das öffnet die Kanäle. Aber auch, wir bitten um diese Offenheit auf einer Ebene. Auf einer anderen Ebene gilt aber auch, wir sind Kanäle auch so, wie wir sind. Und auch so, wie wir sind, sind wir schon gute Kanäle. Denn von einer höheren Warte aus kann man ja auch sagen, alles ist letztlich ein Werk Gottes. Und wer könnte sagen, dass das Werk Gottes schlecht sei? Da wir auch Teil des Werkes Gottes sind, wer würde sagen, dass wir schlecht seien? Also müssen wir auch irgendwie gut sein. In uns ist aber angelegt, dass wir uns entwickeln wollen. So sind wir so gut, wie wir sind, es ist aber auch gut, sich weiter zu entwickeln. Und so sind wir auch so, wie wir sind, letztlich Kanäle. Und jeder kann seine eigenen besonderen Fähigkeiten und Möglichkeiten in das hineinbringen, was er gerade tut. Das sieht man ja auch z.B. hier im Ashram, da gibt es bestimmte Aufgabengebiete, aber wer da ein Aufgabengebiet ausfüllt, der prägt das auch. Da gibt es dann solche, z.B. Teamleiter, die sind kommunikativer, die reden die ganze Zeit mit ihren Mitarbeitern. Und dann gibt es solche, die sind vielleicht mehr computerorientiert. Gut, die reden auch, aber vielleicht ein bisschen weniger, verschicken stattdessen jede Menge Emails. Und dann gibt es andere, die wollen einfach irgendwas tun und machen das. Die einen sind vielleicht künstlerischer, kreativer und wollen immer alles gleich umgestalten und die nächsten sind systematischer. Es geht darum, alles zu systematisieren und zu ordnen. Manche wollen dann gleich ein anderes Aufgabengebiet haben, wenn sie mal was geordnet haben. Bis zu einem gewissen Grad habe ich eine gewisse Neigung dazu.

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Dinge kommen, Dinge gehen, alles ist vollkommen

Zum zweiten, die Antizipation des Verlustes. Wir haben etwas, wir wissen, es wird irgendwann gehen. Also leiden wir schon im Voraus. Oder die Dinge gehen einfach schon. Wenn wir das wissen, dann brauchen wir eigentlich nicht mehr zu leiden. Angenommen, wir denken, die Dinge müssten so sein, wie wir sie gerne hätten, erstens, und zweitens müssten sie auch so bleiben, wie wir sie gerne hätten, dann ist das Leiden vorprogrammiert. Erstens passieren die Dinge manchmal nicht so, wie wir sie gerne hätten und wenn sie so passieren, wie wir sie gerne hätten, dann, entweder sie bleiben nicht so oder wir stellen fest, „so toll ist es auch nicht“. Also, diese Veränderung nicht nur der äußeren Dinge, sondern auch der Gemütszustände. Und so ist stattdessen diese Shiva-Nataraja-Einstellung des Tänzers: Dinge kommen, Dinge gehen, die Herausforderung kommt, die nächste kommt. Mal ist das Leben ein bisschen schneller, mal ist es langsamer. Jetzt durchaus die klassische Musik hat ja auch bestimmte Schönheiten. So wie ja auch Sundaram das ja letztlich auch aufgreift. Es gibt ruhigere Mantras, „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“ oder es gibt schnellere, „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“. Es gibt schöneres Singen, es gibt rhythmischeres Singen, manchmal gibt es auch schräges Singen und nicht unbedingt weiß man, was einen schneller in die vertiefte Meditation  führt. Dinge kommen, Dinge gehen, unterschiedliche Geschwindigkeiten. Es heißt manchmal: „Go with the flow. Gehe mit dem Fluss.“ Natürlich heißt das auch nicht, dass wir einfach nur mitschwimmen, sondern manchmal werden wir geführt und manchmal führen wir auch. So ähnlich wie im klassischen Partnertanz, wo mal der eine führt… Gut, ich glaube, klassisch führt immer nur einer, aber mein Tanztee ist schon lange her. Aber ich glaube, heute ist ein bisschen mehr Gleichberechtigung. Das habe ich irgendwo mal gelesen, dass man versucht, diese Gesellschaftstänze an moderne Gepflogenheiten anzupassen und dann führt mal der eine und dann führt mal die andere. Und so ist es auch im Leben. Manchmal können wir selbst aktiv etwas beeinflussen und manchmal können wir nur mittanzen. Und so symbolisiert dies der Shiva Nataraja. Und auf dem Shiva Nataraja sieht man oft so einen, auf dem der Shiva tanzt. Das kann man zum einen so deuten, da ist das höchste Selbst, auf dem tanzt Shiva. Eine Möglichkeit. Das ist z.B., wenn man sieht, Kali tanzt manchmal auf Shiva. Da ist nicht Shiva, der tanzt, sondern Kali tanzt. Das ist dann der kosmische Tanz der kosmischen Mutter auf dem höchsten Bewusstsein. Oder eben Shiva darauf. Oder, eine andere Deutung ist, wenn wir nicht mit Shiva tanzen, dann tampelt er auf uns rum. Auch da haben wir eine gewisse Wahlfreiheit: Wollen wir getreten werden oder mittanzen?

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Lass mich dir dienen mit meiner Kraft und Energie

Wir können uns das bewusst machen, wir üben Yoga, wir können z.B. am Ende der Tiefenentspannung etwas sagen, was ich ja sehr gerne auch in meinen Yogastunden ansage und wenn ich selbst Tiefenentspannung mache, höre ich meistens damit auf: „Ich bin voller Kraft und Energie, mir geht es gut, ich freue mich auf den weiteren Tag.“ Oder: „Ich bin voller Kraft und Energie, möge ich mit dieser Kraft und Energie viel Gutes bewirken.“ Oder wir können es auch gebetsartig ausdrücken: „Lieber Gott oder liebe kosmische Energie – wie auch immer wir es ausdrücken wollen –  du hast mir so wunderbar Entspannung geschenkt. Lass mich dir dienen mit dieser Kraft und dieser Energie.“ Und so können wir es dann fließen lassen. Zum einen sind wir bewusst, wir wollen Zugang finden zu dem, was in uns ist. Und zum anderen wollen wir, wenn wir das im Inneren gefunden haben, das mit großem Enthusiasmus und mit großer Kraft in den Alltag hineinbringen. Shiva ist darüber hinaus der Tänzer. Da sehen wir jetzt kein Bild dort vorne auf dem Altar, aber der Shiva Nataraja ist vermutlich das bekannteste Symbol aus der indischen Mythologie. Also, Shiva tanzend in einem Feuerkreis. Das symbolisiert auch, Leben ist auch Tanz. Jetzt nicht nur Tanz irgendwo im Tanzkaffee oder in der Disco oder Wiener Opernball oder manchmal haben wir ja hier auch Kreistänze, das ist ein Symbol für den kosmischen Tanz. Und Shiva symbolisiert den Tanz der Veränderung. Shiva hebt ein Bein, eine Welt wird geschaffen, Shiva senkt das Bein, eine Welt vergeht. Und nicht nur die ganzen Welten vergehen – gut, in ein paar Milliarden Jahren passiert das auch – sondern auch in unserem eigenen Leben, Dinge kommen und Dinge gehen. Wenn wir annehmen, dass Dinge nur kommen sollten, aber nie gehen, so funktioniert die Wirklichkeit nicht. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Das kann uns bedrücken, dann können wir sagen, so wie es Buddha letztlich gesagt hat, alles Leben ist Leiden. Ähnlich hat es auch Patanjali gesagt: „Sarvam Dukham Vivekinah. Für einen Menschen von Unterscheidungskraft ist alles Leiden.“ Warum? Weil zum einen gibt es Konflikte zwischen den Gunas, also den Eigenschaften. Wir wollen das Eine erreichen und dann geht das Andere nicht. Wir können nicht beides gleichzeitig erreichen und es sind ja nicht nur zwei Sachen.

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Swami Vishnudevananda und Shiva

Teil 5

Wir haben heute viele Shiva-Mantras gesungen. Demnächst ist ja Shivaratri, die heilige Nacht des Shiva und Shiva hat auf den verschiedensten Ebenen Bedeutungen. Zum einen kann man natürlich sagen, Shiva ist eine universelle Kraft und diese universelle Kraft manifestiert sich in verschiedenen Formen. Es gibt Shiva als der meditierende Shiva, Shiva, der im Lotussitz sitzt und in der Ruhe ist. So symbolisiert Shiva das unendliche Bewusstsein, welches hinter allem steckt. Egal, was wir machen, egal, was wir tun, egal, was wir denken und was wir fühlen, etwas bleibt immer gleich hinter allem. Das ist dieses universelle Bewusstsein. Und das ist etwas, was uns eine starke Ruhe und Kraft schenken kann. Die meisten Menschen haben einen Alltag, der nicht nur ruhig und entspannt ist. Sogar hier im Ashram gibt es Menschen, deren Alltag nicht nur ruhig und entspannt ist. Viel mehr gibt es Vieles, was geschieht, nur, wir wissen, was auch immer geschieht, tief im Inneren das Bewusstsein bleibt gleich. Und aus diesem Bewusstsein heraus kommt dort auf den vielen Bildern von Shiva so eine Ganga herausgeflossen. Ganga ist symbolisch der kosmische Fluss. Aber Ganga symbolisiert auch die Prakriti, die Natur, die aus Shiva heraus sich manifestiert. Viele von euch sind vertraut mit der Shiva-Shakti-Philosophie. Die Teilnehmer der Yogalehrerausbildung, ich glaube, darüber lernt ihr am Montag etwas mehr. Shiva, das Bewusstsein, Shakti, die kosmische Energie. Und das soll natürlich auch heißen, wenn wir meditieren, dann soll das nicht nur einfach heißen, dass wir ruhig sind, sondern da soll Kraft herausfließen. Swami Vishnu  hatte gerne gesagt, das Zeichen, dass das Sadhana gut ist, ist, dass wir mehr Energie haben, um Dinge im Alltag zu tun. Es gab ja auch mal so eine interessante Studie, das ist schon lange her, zehn Jahre oder zwölf Jahre her, die war in Berlin und da wurde so überprüft, welche Wirkung hat Yoga. Eigentlich ging es um Yoga bei Kreuzweh, Kopfweh, Bluthochdruck und Schlafstörungen. Da hat sich gezeigt, ja, Yoga wirkt gut gegen Bluthochdruck, Yoga wirkt gut gegen Schlafstörungen, gegen Kreuzweh und  wirkt auch gegen Kopfweh sehr gut. Aber zusätzlich hat man auch festgestellt, Menschen, die Yoga üben, werden – und das hat die Untersuchenden dort erst mal erstaunt – leistungsorientierter und extravertierter. Das ist kontraintuitiv, denn man würde annehmen, jemand, der Yoga macht, der wird vielleicht ein bisschen meditativer, zieht sich mehr in sich zurück und will vielleicht mit der Außenwelt weniger zu tun haben und außerdem ist er so zufrieden mit seinem Yoga, dass er nicht mehr so viel für den Alltag tun will. Aber in dieser Studie hat sich genau das Gegenteil erwiesen. Menschen, die sich Zeit nehmen fürs Yoga, denen werden die persönlichen Beziehungen irgendwo wichtiger und sie engagieren dort mehr Zeit hinein und bringen dort auch mehr Energie und Herz hinein. Und auch ihre Arbeit wird ihnen irgendwo wichtiger. Letztlich, sie geben sich nicht mehr so zufrieden mit Halbheiten, wo man irgendwie seine acht Stunden absitzt und hofft, dass bald Feierabend ist. Jemand, der Yoga macht, hat irgendwo Zugang zu Energie und zu Intuition und auch zu Enthusiasmus. Und das können wir natürlich auch bewusst fördern.

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Yoga selbst kann vieles bewirken wo es unmöglich erscheint

„Ich bin Gott und auf der physischen Ebene kann ich alles wie Gott oder auch, ein Guru ist Gott.“ Also, auf einer physischen Ebene ist ein Guru genauso dem Schnupfen unterworfen wie jeder andere auch und kann sich auch ein Bein brechen und muss auch aufs Klo gehen und irgendwas essen und kann auch eine Wundentzündung haben und geht auch durch verschiedene emotionale Phasen hindurch. Da ist jetzt nicht der große Unterschied. Das ist manchmal ja eine Meinung, die viele Aspiranten heute haben, sie denken, jemand, der Einheit mit Gott erfahren hat, der darf niemals mehr krank werden. Ich kann mich erinnern, irgendjemand wurde mal gefragt: „Warum werden manche, die Yoga üben, auch krank?“ Dann hat er geantwortet: „Weißt du, ich muss dir was ganz Schlimmes erzählen. Manche, die Yoga üben, sterben auch irgendwann. Sogar das passiert.“ Zwar gibt es zahllose empirische Studien, die sagen, „wer Yoga übt, wird ein bisschen älter, bleibt ein bisschen länger gesund, die Wahrscheinlichkeit für diverse Krankheiten reduziert sich“, aber wenn es heißt, „die Wahrscheinlichkeit für diverse Krankheiten reduziert sich“, heißt das nicht, er wird niemals mehr krank. Swami Sivananda hat noch mit sechzig die aktivste Phase seines Ashrams eingeleitet. 1947 wurde der Ashram erst richtig aktiv, bis 1947 war der Ashram mehr oder weniger so eine Ansammlung von einem Dutzend Menschen, die irgendwo im Dschungel in Rishikesh gelebt haben und Sadhana geübt haben und ab und zu mal ein Buch von ihm gedruckt haben.

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Wir sind eine Mischung aus göttlichen Eigenschaften

Es gibt ja auch eine wunderschöne andere Schrift, als die Ramayana, aus der die meisten dieser Hanuman-Geschichten stammen, das ist die Devi Mahatmyam. Und da heißt es irgendwo: „Ich verehre die göttliche Mutter wieder und wieder, die sich in allen Wesen manifestiert als die Kraft der Liebe. Ich verehre die göttliche Mutter, die sich in allen Wesen manifestiert als die Kraft des Zornes. Ich verehre die göttliche Mutter, die sich in allen Wesen manifestiert als die Kraft der Vergebung. Ich verehre die göttliche Mutter, die sich in allen Wesen manifestiert als Gier und Ungeduld. Ich verehre die göttliche Mutter, die sich in allen Wesen manifestiert als Kraft des Friedens.“ Wenn wir uns das bewusst machen, dann können wir feststellen, wir sind irgendwo eine Mischung aus göttlichen Eigenschaften. Und das ist etwas Großartiges, wenn wir uns dessen bewusst werden. Gut, manchmal heißt es auch, im Christentum wird oft gesagt, wir sind gemacht im Bilde Gottes. Gott machte uns zum Ebenbild. Oder wir sind Kinder Gottes. Wie unterschiedlich ist ein Kind von seinen Eltern? Genetisch gesehen hat ein Kind alles, was die Eltern auch haben. Und Ebenbild eben auch. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir auf der physischen Ebene allmächtig, allgegenwärtig, allwissend wie Gott sind, das wäre jetzt unsinnig. Aber alles, was in uns ist, ist irgendwo von Gott und damit sind wir ein Teil Gottes. Damit kann es auch letztlich nichts Schlechtes in uns geben. Das heißt aber auch, dass alles, was in jedem angelegt ist, irgendwo in mir auch angelegt ist. Das ist ja auch diese Aussage, Mikrokosmos entspricht Makrokosmos. Und das ist auch z.B. eine Betrachtungsweise, die wir auch sehen können. Wir sind ja in der modernen Gesellschaft sehr individualistisch, was durchaus dem indischen Bild auf gewisse Weise entspricht, dass jeder irgendwo anders ist und es unterschiedliche Wege zum Höchsten gibt, aber gleichzeitig überbetonen wir manchmal dieses Individualistische und wir vergessen, dass wir doch alle ähnlich sind. Nicht gleich, ähnlich, wir sind aus ähnlichen Bausteinen zusammengesetzt.

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Ein voll gelebtes Leben hat verschiedene Aspekte

Der Mensch hat eine zweifache Aufgabe. Zum einen, aus allem Irdischen zu lernen, sodass er sich zum Höchsten richten kann, und umgekehrt, Kanal zu werden, sodass das Himmlische in die Erde hineinfließen kann. Shvia hat zwei Söhne, zum einen Ganesha. Wer schon ein paar Tage hier ist, dort haben wir ja einiges über ihn erzählt, weil vor ein paar Tagen Ganesha Chaturthi war. Ganesha, der Aspekt des Anfangens und des Weitermachens, des Überwindens von Hindernissen, letztlich des Jovialen, des Anfangens und auch nicht zu viel überlegen – letztlich, Überlegen gibt es natürlich auch in bestimmten Aspekten – dabei Freude haben, das Leben auch zu genießen. Und Ganesha gibt uns dort Abhaya, Furchtlosigkeit und Mut. Diese Hand so gehoben gilt immer als Symbol von Abhaya, Furchtlosigkeit. Shiva hat einen weiblichen Aspekt oder mehrere weibliche Aspekte. Durga, und Durga hat zwei Aspekte, Kali, der schreckliche Aspekt, letztlich die Zerstörung pur, was auch heißt, selbst in dem Schlimmen, was einem passiert, ist das Wirken Gottes. Und der schöne Aspekt – hatten wir eigentlich vorher gesehen, mit Shiva zusammen – Parvati, als der freundliche Aspekt. Hier ist noch Subrahmanya, der zweite Sohn von Shiva und Parvati, erkennbar daran, dass er immer jugendlich aussieht und dass er einen Speer hat. Und Sharavanabhava gilt auch der, der alle Negativitäten überwindet. Er ist auch einer der Heerführer der Engelswesen und der Speer symbolisiert auch die einpünktige Konzentration, mit der wir nach dem Höchsten streben. Wir lassen uns oft in die Irre führen und gehen dann in andere Richtungen. Und das Leben ist ja auch schön, dafür steht Lakshmi und in der Fülle. Es gibt viel zu erfahren, dafür steht Saraswati. Es gibt vieles, worum wir uns kümmern müssen und uns bemühen müssen, Verantwortung übernehmen, Vishnu. Es gibt vieles, wo wir uns um das Rechte bemühen müssen, Rama. Es gibt viel Freude und Liebe, die wir im Leben leben können, Krishna. Aber letztlich gilt es, nach dem Höchsten zu streben und dieses Streben einpünktig zu machen.

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