Lakshmi steht für den Aspekt des Dienens und des Helfens

Und so finden wir hier auch Lakshmi. Lakshmi ist dann die zweiten drei Tage. Also, Kali und Durga gehören irgendwo zusammen. Lakshmi, die hat jetzt gar keine kriegerischen Attribute. Sie hat zwei Hände mit dem Lotus nach oben, sie hat zwei Hände nach unten, wo dann etwas runterströmt. Manchmal kommt da Licht heraus, manchmal kommt irgendwo wie Wasser heraus, meistens kommen dort Goldmünzen heraus. Und das steht für einen zweiten wichtigen Aspekt auf dem spirituellen Weg. Durga und Kali stehen auch dafür, dass wir selbst spirituelle Praktiken machen, stehen auch dafür, dass wir die mit Vehemenz, mit Enthusiasmus, mit Begeisterung machen. Wie eben, der Löwe und der Tiger stehen eben auch dafür. Und dass wir auch durchaus dort konsequent sind, dafür steht dann auch das Schwert. Vielleicht auch freundlich, dafür steht dann auch der Lotus. Lakshmi steht jetzt für den Aspekt des Dienens und des Helfens. Wir selbst sollen werden wie Lakshmi. Zwei Hände nach oben, wie ein Lotus, der nach oben ist, wir nehmen Energie auf, wir öffnen uns zum Kosmos und wir bitten um Führung. Und wir geben das, was wir haben. Wir teilen das, was wir haben, mit anderen und fühlen uns dabei als Instrument, wollen das weitergeben. So wie wir geben, aber dieser Gedanke des Instruments nicht mehr da ist, dann kann entweder unser Ego stark werden, dann werden wir aufgeplustert. Und wenn wir aufgeplustert sind, werden wir wie ein Ballon und ein Ballon platzt irgendwann. Wenn wir Glück haben, gibt es dann irgendjemand mit einer Nadel, bevor wir zu aufgeblasen sind. Beim Vishnu haben wir gerne gesagt, Swami Vishnu hat gerade wieder eine Nadel reingesteckt und dann ist das Ego so ein bisschen wieder deflated. Und das Schicksal wird es schon machen und andere Menschen werden gerne die Rolle des Gurus erfüllen, unser Ego irgendwo ein bisschen zu leeren von heißer Luft. So ähnlich wie ja jetzt gerade im Finanzmarkt Blasen geplatzt sind, so bauen wir in unserem Geist öfters Blasen auf und die platzen glücklicherweise auch. Und was Menschen oft auch passiert, ist, sie brennen aus, wie es so schön heißt. Wenn es nicht mehr fließt, dann irgendwann hat das Ego zu und man gibt weiter und dann kommt nichts mehr. Es ist nicht so, dass wir wirklich keine Energie mehr haben. Es gibt eine riesige Energie und nicht nur unsere eigene Kundalini Energie, sondern göttlicher Segen kann durch uns hindurchströmen, wenn wir uns dafür öffnen.

Fortsetzung folgt –

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Durga, die gute Mutter

Und dann als zweites kommt dann auch noch die Durga dazu. Die sieht ein bisschen freundlicher aus. Die sitzt auf einem Tiger und manchmal auch auf einem Löwen. Da wird sich vielleicht meine Mutter angesprochen fühlen, die sitzt nämlich auch da, sie fühlt sich gerne als Löwin. Also, nicht als jemand, die auf einem Löwen sitzt, sondern Sternzeichen Löwen. Und ich habe irgendwann mal Astrologie studiert und mein Astrologielehrer hat mal gesagt, eines ist sicher bei Löwen, die sind stolz darauf, Löwe zu sein. Und hier ist zwar ein Tiger, aber es gibt auch Bilder von Durga auf einem Löwen reitend. Und diese Durga hat aber auch zum Teil Schwerter, sie lächelt und sie hat zum Teil freundliche Attribute in den Händen, wie einen Lotus oder ein Muschelhorn, zum Teil hat sie aber auch Waffen. Und das symbolisiert auch wieder Verschiedenes. Eines, was es vielleicht auch symbolisiert, ist, so lehrt uns letztlich die kosmische Energie, die Göttin, wie auch immer wir es ausdrücken wollen, oder auch Gott. Manchmal freundlich, manchmal weniger freundlich. Aber letztlich können wir wissen, Gott meint es immer gut. So wie eine gute Mutter, die wird manchmal auch streng sein müssen mit ihren Kindern. Wenn sie immer nur freundlich ist: „Ach ja, der Herd ist jetzt gerade an, die Platte ist auf drei. Bitte, liebes Kindchen, fasse mit deiner Hand nicht drauf.“ Oder: „Ach, da ist ein Baum, du bist auf fünf Meter Höhe, du willst jetzt runterspringen, ist ja ganz ok.“ Ich gehörte früher zu denen, die gerne auf Bäume geklettert sind und dann sich eine Freude gemacht haben, auszuprobieren, „von wie hoch kann ich runterspringen“. Aber ich habe dann dafür gesorgt, dass Mami nicht dabei war. Gut, aber da war ich schon alt genug, um das noch halbwegs zu sehen. Gut, Mutter muss manchmal streng sein, ist aber immer freundlich, und wir wissen, sie meint es immer gut. So können wir wissen, die göttliche Mutter, die kosmische Mutter, letztlich unser Schicksal ist uns geschickt, dass wir daran wachsen. Sie stellt uns Aufgaben, sodass wir daran wachsen. Also nicht nur einfach nur passiv erdulden und einfach nur sagen, „es ist schon alles gut“, sondern Mutter will, dass Kinder wachsen, dass sie sich entwickeln, dass sie ihre Fähigkeiten entwickeln.

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Gottes Manifestationen in uns

Bei Navaratri wird ja die Devi Mahatmyam rezitiert, auch Durga Saptashati genannt, siebenhundert Verse zur Verehrung der göttlichen Mutter. Das machen wir hier auch, über die neun Tage werden dann die siebenhundert Verse rezitiert in Pujas und anderem. Und Teile der Geschichten sind auch nicht so schön, mindestens für einen Menschen, der so wie ich, ein sehr friedvoller Mensch ist und irgendwo vom Temperament her Pazifist. Da gibt es nämlich Geschichten, wo die Devis, die Göttinnen, gegen die Dämonen kämpfen. Und eine besonders blutrünstige ist, da gibt es einen Dämonen namens Raktabija und gegen den kämpft dann Devi und andere Göttinnen. Und so wie der irgendwie verletzt wird, da fallen Blutstropfen herunter und aus jedem Blutstropfen kommt ein neuer Raktabija. Und nachdem das so ein paar Mal passiert ist und dort Tausende und Millionen dann von Dämonen dort entstanden sind, da wissen die Göttinnen nicht weiter. Und Durga ruft dann Kali an und sagt: „Kali, hilf uns!“ Und die Kali streckt dann ihre Zunge aus und dann können die Blutstropfen nicht mehr auf die Erde fallen, sondern wird so groß, dass die ganzen Raktabijas von der Kali verschlungen werden. Auf den ersten Blick eine blutrünstige Geschichte, mit der sich ein spiritueller Aspirant nicht beschäftigen sollte, ist nicht jugendfrei. Und wenn wir eine friedvolle Welt schaffen wollten, sollte es solche Geschichten nicht geben. Wir haben ja jetzt gerade eine Yogalehrerin, die will jetzt gerade ein Yogakinderbuch herausbringen. Und die nimmt dann so zum Teil die Geschichten aus meinem Yogageschichten-Buch und die schreibt sie dann kindgemäß um und wenn da irgendwas unschön ist oder irgendeine Gewalt noch so halbwegs drin ist, wird die irgendwie rausinterpretiert, damit Kinder mit solchen Sachen nicht konfrontiert werden. Ist vielleicht auch eine gute Sache. Auf einer anderen Ebene ist da aber auch eine psychologische Bedeutung, die Kali verschlingt die letztlich. Das heißt, die werden nicht vernichtet, sondern sie werden einverleibt, Teil, und ihre Bedrohlichkeit verschwindet. So gibt es viele von Schattenseiten in uns, die am Anfang bedrohlich wirken und es scheint so, als ob wir dagegen kämpfen müssen, und nachher stellen wir fest, sie sind wertvolle Seiten in uns, die ihre Funktion haben und die ihre Berechtigung haben. Wir müssen lernen, damit gut umzugehen und ihnen den Platz geben, den sie brauchen. So finden wir eine ganze Menge in Kali, aber ich wollte ja eigentlich nicht nur über Kali sprechen. Wir sind ja erst noch bei den ersten drei, der neun Tage. Eigentlich, vier Teile hat Navaratri.

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In uns ist alles Göttlich angelegt

Man kann es genetisch sehen. Wir haben ja letztlich irgendwie, ich glaube, achtundneunzig Prozent der Gene identisch mit dem Schimpansen und irgendwie noch siebzig Prozent mit dem Schmetterling und mit der Ameise. Also steckt alles irgendwo in uns drin und alles ist irgendwo angelegt und es kann kommen und diese Kali ist in uns drin. Gut, Kali steht aber auch noch mal für etwas anderes. Es ist nicht nur, dass wir dort vorsichtig sein müssen, sondern letztlich heißt es ja auch, es gibt die Integration der Schattenseiten. Das ist ein weites Thema, das wir jetzt nicht in ausreichender Tiefe behandeln können. Diejenigen, die schon länger auf dem Weg sind, wissen, dass sie in sich Seiten haben, die sie nicht als großartig sehen. Wer letzten Samstag da war, da hatte ich so über einiges gesprochen, was wir in uns haben, was sich positiv und negativ manifestieren kann. Und es gehört eben auch dazu, zu erkennen, dass z.B. Aggression zwar gegen andere Menschen gerichtet nicht so gut ist, aber Aggression, im Sinne vom Lateinischen „aggredere“, Dinge angehen und irgendwo einen Enthusiasmus haben und irgendwo loslegen, das ist was Gutes. Da müssen wir natürlich lernen, das mit Ahimsa zu verbinden, aber Dinge anzugehen ist gut. Manchen Menschen, denen fehlt das irgendwo. Genauso auch, Ehrgeiz muss auch nichts Schlechtes sein. Es kann was Schlechtes sein, das zu Arroganz führt, aber manchmal haben Menschen vielleicht wenig Ehrgeiz im Sinne von, man will etwas tun für Gott. Nicht im Sinne, für sich selbst, aber irgendwo dieser Wunsch, dort Verantwortung zu übernehmen und etwas zu tun und etwas zu bewirken und die Welt irgendwo zu verbessern, der ist wichtig. Und bei Kali gibt es ja auch zahlreiche verschiedene interessante Geschichten.

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Geschichte von einem Weisen

Wir werden dort feststellen, einiges ist in uns angelegt, einiges weniger Schöne ist in uns drin. Und wir sollten niemals denken, „darüber bin ich hinaus“, manchmal denken das Menschen. Wenn sie irgendwo hören, die Schwierigkeit von jemand anderes, sagen sie: „Ja, du bist noch nicht so weit. Warte erstmal, bis du so klug bist wie ich, dann ist alles in Ordnung.“ Ihr werdet das von keinem reifen Aspiranten hören. Der Vishnu hat gerne so eine Geschichte erzählt von einem Weisen. Und der hatte irgendwo Geburtstag und alle aus dem Dorf haben ihm gratuliert, nur einer nicht. Und der wurde dann von den anderen gefragt: „Warum kommst du nicht? Wir haben doch das große Glück, in unserem Dorf gibt es einen großen Weisen.“ Dann sagte der: „Weißt du, der Bart von diesem Mann ist auch nicht besser als der Bart meines Ziegenbocks.“ Und das wurde dem Weisen irgendwo erzählt. Dreißig Jahre später war er dann auf dem Totenbett und dann ließ er diesen einen Mann zu sich rufen. Nicht seine engsten Schüler, sondern auf dem Sterbebett wollte er noch mal zu dem einen sprechen. Und der wusste jetzt auch nicht, wie ihm geschieht. Er war einer der wenigen im Dort, die sich nicht als Schüler dieses Meisters sahen und ausgerechnet er sollte jetzt dort hin gerufen werden. Keiner verstand es, der am allerwenigsten, aber den letzten Wunsch eines Sterbenden muss man natürlich folgen, das sah auch dieser Mann ein. Und so kam er dort hin und dann sagte der Weise: „Danke dir, für deine Worte von vor dreißig Jahren! Du hast mir klar gemacht, mein Bart ist nicht besser als der Bart eines Ziegenbocks und ich kann jederzeit mich selbst zur Ziege und zum Ziegenbock machen und niemals ist man sicher, bis zum letzten Atemzug.“ Und so sollten wir immer demütig sein.

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Jetzt fange ich einfach an

Man mus sich die Zeit freischaufeln in seinem Tagesablauf. Auch mit seinem eigenen Geist, denn der Geist ist ja eigentlich ganz nett, er will uns ja Gutes tun. Wenn wir morgens aufwachen und wir haben den Wecker eine halbe Stunde früher gestellt, dann kommt der Liebevolle in uns und sagt: „Ja, noch eine Viertelstunde, du kannst ja noch eine Viertelstunde später meditieren. Ist Meditation nur um 6:00 Uhr morgens möglich? Die geht auch noch um 6:15 Uhr.“ Und um 6:15 Uhr: „Ja, abends geht es doch auch.“ Und abends: „Ja, jetzt brauche ich ein bisschen, muss ich früher ins Bett gehen, weil der Tag war lang. Ich kann ja morgen anfangen.“ Und da muss man halt einfach sagen: „Jetzt fange ich halt einfach an. Ob du willst oder nicht, ich mache es einfach.“ Kali steht auch dafür, dass wir auch eine gewisse Konsequenz haben müssen und durchaus manches im Leben umstellen. Und wer bis jetzt raucht und Fleisch isst und regelmäßig drei Glas Bier trinkt und einen Beruf hat, wo regelmäßiges Betrügen nötig ist, um zu überleben, da muss ich euch warnen, wenn ihr den spirituellen Weg ernsthaft geht, irgendwas werdet ihr ändern müssen. Wie weit ihr geht, ist natürlich jedem selbst überlassen, aber das ist eine zweite Bedeutung von Kali. Eine dritte Bedeutung von Kali ist auch, letztlich die Konfrontation mit dem, was in uns so alles angelegt ist und nicht nur schön ist. Manchen Menschen geht es so, sie denken: „Wenn die anderen freundlich wären, dann ginge es mir gut. Und alles Elend in meinem Leben liegt nur an den anderen.“ Wenn wir jetzt auf den spirituellen Weg kommen, dann werden wir feststellen, es liegt nicht nur an den anderen, sondern auch an uns. Ein typisches Beispiel, was ich dort gebrauche: Angenommen, jemand ist unfreundlich, dann ärgern wir uns über den Menschen und wir wissen, warum wir uns ärgern, weil der andere unfreundlich ist. Wenn wir auf dem spirituellen Weg sind, dann lernen wir, es ist ein Zeichen geistiger Stärke, auch wenn ein anderer unfreundlich ist, uns nicht zu ärgern, großmütig zu sein. Also ärgern wir uns nicht nur über den anderen Menschen, sondern wir ärgern uns auch über uns selbst, dass wir uns ärgern. Und als gute Aspiranten wissen wir auch, dass ein Aspirant liebevoll auch mit sich selbst umgehen sollte. Also ärgern wir uns erstens über den anderen Menschen, zweitens ärgern wir uns, dass wir uns ärgern, und drittens ärgern wir uns über uns selbst, dass wir nicht freundlich zu uns selbst sind. So macht der spirituelle Weg das Leben nicht einfacher, sondern fügt manchmal zusätzliche Komplexitätsgrade zum Leben dazu. Und sich dieser Sachen bewusst zu werden und praktisch seinen eigenen Schattenseiten ins Auge zu schauen, auch dafür steht Kali.

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Kali kann uns herausreisen aus unserem normalen und bequemen Alltag

Wir sind es ja oft eher gewohnt, wir freuen uns, wenn Dinge gut gehen, und wir ärgern uns, wenn Dinge schlecht gehen. Aber wir können eben auch gerade lernen von den Dingen, die schief gehen, und wir können gerade dann lernen, wenn Dinge problematisch sind, wenn wir herausgerissen werden aus unserem normalen und bequemen Alltag. Eine zweite Bedeutung von Kali ist aber auch das, was man oft am Anfang des spirituellen Weges auch machen muss. Und natürlich, ich muss zugeben, für mich ist dieses Bild auch etwas zu brutal. Vielleicht nicht nur etwas zu brutal. Und ich meine, ein moderner Aspirant sollte freundlicher mit seinem Leben umgehen als die Kali. Dennoch heißt oft der Beginn des spirituellen Weges, das wir einiges auch ändern müssen und manchmal auch ein bisschen mit Vehemenz ändern müssen. Und für manche Menschen fällt das auch gar nicht so leicht. Es fängt schon an, wenn man auf dem spirituellen Weg ist, gilt es, auch liebgewordene Denkgewohnheiten etwas zu verändern, es gilt auch, Selbstbild vielleicht irgendwann zu lösen, es gilt auch, einen gesünderen Lebensstil und einen spirituelleren Lebensstil dort zu führen. Und dabei muss man manchmal auch ein bisschen radikal sein. Nicht zu radikal, aber es gehört auch etwas dazu, morgens eine Viertelstunde früher aufzustehen, um zehn Minuten zu meditieren. Das klingt einfach, zehn Minuten sollte man doch haben. Irgendwo höre ich so eine andere Hörsendung, da ist irgendwo WDR-Comedy und dann heißt das immer: „Kannst du mal in der Halbzeit darüber nachdenken, fünfzehn Minuten packst du schon.“ Kennt anscheinend keiner außer mir hier. Also, fünfzehn Minuten Meditation, das packen wir schon. Gut, und vielleicht muss es dann irgendwann mehr werden und irgendwann vielleicht, was die meisten spirituellen Aspiranten, die nicht in einem Ashram leben, langfristig machen, ist, irgendwo eine Stunde mit ihren spirituellen Praktiken zu verbringen, im engeren Sinne, und dann, den Rest des Tages, diese Einstellung hineinzubringen.

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Es gibt keinen Unterschied zwischen der Essenz von Gott, dem Guru und einem selbst

Auf der physischen Ebene bestehen wir alle aus Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und ein bisschen Stickstoff und ein paar Spurenelemente. Dann, die Gene von allen Menschen sind zu über neunundneunzig Prozent identisch. Weiß jemand genau, zu wie viel Prozent mit  Schimpansen identisch? Achtundneunzig Prozent. Und über siebzig Prozent mit der Blattlaus. Und mit der Banane sind wir zu sechzig Prozent verwandt. Gerade, wer vielleicht gelb herumläuft ist… Also, Bausteine des Lebens sind ähnlich und so in jedem alles irgendwo angelegt und wir sind Teil dieser göttlichen Schöpfung und alle anderen auch. Und das ist diese mittlere Ebene, auf der mittleren Ebene sind wir Teil von Gott, Teil der Schöpfung, wie auch immer wir es ausdrücken wollen. Damit verbunden mit allem, im Wissen, „alles ist in mir angelegt, alles ist in jedem anderen angelegt“. Und ich glaube, heute ist das Wissen durchaus verbreitet, dass wir wissen, wenn wir einen Verbrecher sehen, sollte man nicht vorschnell urteilen, denn wir wissen nicht, was in uns alles an Möglichkeiten drin steckt. Jetzt ist ja auch irgendwo wieder, jährt sich alles Mögliche vom Dritten Reich, irgendwo siebzig Jahre Reichskristallnacht bald und fünfundsiebzig Jahre von anderem oder fünfundsechzig Jahre von anderem. Also, es jährt sich immer irgendwas. Und da gab es so viele Verbrecher. Wer von uns wüsste, wie er reagieren würde in einer solchen Situation? Wir hoffen natürlich alle, wir würden unser Leben aufs Spiel setzen, um jemand anderes zu retten. Wer könnte das mit hundertprozentiger Sicherheit sagen? Was nicht heißt, dass man nicht da was tun soll gegen Verbrechen und was nicht heißt, dass nicht auch Verbrecher vielleicht weggesperrt gehören, aber Mitgefühl sollte man trotzdem haben und in jedem Fall keinen Hochmut, denn wir wissen, irgendwie ist alles in uns angelegt. So sagt es auch Patanjali. Und man sollte keinen Hochmut empfinden, denn die Samen von allen sind in uns verborgen. Gut, und auf der allerhöchsten Ebene, sagt Hanuman, „bin ich du“. Also, auf der höchsten Ebene des reinen Bewusstseins, dort können wir sagen: „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman.“ Und damit gibt es keinen Unterschied zwischen dem Individuum, Gott, Guru. Es gibt ja diesen einen Ausdruck in der Guru Parampara Stotram „Ishvaro Gururatmeti, Murtibhedavibhagine“. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Essenz von Gott, dem Guru und einem selbst. Letztlich ist alles die Verkörperung des Einen und des Unendlichen. Das darf man nicht missverstehen. Das soll nicht heißen, dass wir sagen:

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Kali ist der Beginn des spirituellen Weges

In Amerika gibt es so ein Zentrum, da wird Gorillas systematisch die Taubstummensprache beigebracht und die können dann anfangen, sich zu unterhalten. Und die unterhalten sich wie ein Mensch. Die stellen sich Fragen, die tauschen sich aus, auch untereinander, aber vor allen Dingen mit ihrem Pfleger. Und die fragen: „Wie geht es?“ Und die sagen, wie es einem geht. Sie sagen, was sie wollen, was sie nicht wollen. Sie sagen, wenn sie traurig sind. Sie sagen, wenn es ihnen gut geht, wenn sie ärgerlich sind. Sie fragen den Pfleger, wie es ihm geht. Und wenn es ihm nicht gut geht und er das sagt, dann nehmen sie den in den Arm. Die haben sogar einen Humor. So eine Sache, die mir lebhaft im Kopf ist: Irgend so ein Affe hat dort hin gezeigt und hat gesagt, „rote Couch“. Die war aber weiß. Dann hat der Pfleger irgendwo gesagt: „Nein, weiße Couch.“ Und der Affe hat sogar mit dem Kopf geschüttelt und hat gesagt: „Rote Couch.“ Und der Pfleger wusste jetzt nicht, eigentlich war das ein sehr verständiger Affe. Und dann ist der Affe etwas näher gekommen und hat gezeigt, da war ein kleiner roter Faden, und er hat gezeigt, „rote Couch“ und er hat dann vor Freude angefangen, hoch und runter zu springen und zu klatschen und fand das urkomisch und witzig. Allerdings wurde jetzt in der Hörsendung nicht gesagt, ob das der Affe mal gefragt hätte: „Was ist nach dem Tod?“ Vielleicht wird das auch irgendwann kommen. Das wäre jetzt interessant, wenn die Affen jetzt mehr noch untereinander über die Taubstummensprache anfangen, zu kommunizieren und es ihren Kindern beibringen, dann könnte daraus eine ganze Zivilisation werden. Dann ist die Frage, wo ist dann der Unterschied Mensch und Affe? Und dann stellt sich noch mehr die Frage, wieso kommt ein Mensch dazu, Tiere in Gefangenschaft zu halten, oder noch mehr, sie umzubringen und zu fressen, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls mit den Menschen, mindestens der Mensch stellt sich die Frage: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ Manchmal verdrängen wir diese Frage und manchmal muss dann Kali kommen, um sie uns wieder in Erinnerung zu rufen. Und so ist oft Kali der Beginn des spirituellen Weges. Und als solches können wir Kali auch wertschätzen.

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Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich

Manche Menschen kommen auf diesen Weg. Mein eigener spiritueller Weg wurde irgendwo durch eine solche Erfahrung begünstigt, allerdings weniger, was mir selbst passiert ist. Ich muss jetzt gerade daran denken, nächste Woche ist die Fünf-Jahres-Feier und dann haben die örtlichen Zeitungen das Bedürfnis, mich zu interviewen. Und die letzte hat mich dann ja auch – manche haben es vielleicht schon gelesen, da liegt ja auch so eine Zeitung aus. Normalerweise war ich bisher gewohnt, hier in Bad Meinberg fragen sie mich mehr: „Wie viele Übernachtungen gibt es und was sind die Programme? Wie viel Prozent Zuwachs erwarten Sie für das nächste Jahr?“ Diesmal wollte er irgendwie etwas wissen über meinen eigenen spirituellen Weg. Gut, da musste ich dann auch daran denken, als Kind hatte ich irgendwelche spirituellen Erfahrungen, Lichterfahrungen, irgendwo ein Gefühl von Visionen von Jesus. Dann ist mir dieser Glaube irgendwann mal abhanden gekommen, insbesondere als ich – manche kennen das noch – diese Filmserie „Holocaust“ gesehen habe. Das hat irgendwo so den kindlichen Glauben gründlich durcheinander gerüttelt und parallel gab es im Fernsehen diese Bilder von verhungernden äthiopischen Kindern. Da war es nicht mehr einfach nur heile Welten, alles ist gut, sondern da war dann die Frage: „Was hat die Welt für eine Bedeutung, wenn es solches Leiden gibt? Was kann Gott für eine Bedeutung haben, wenn er solchen Leiden zulässt?“ Manche kommen über eine Krankheit auf den spirituellen Weg. Manche kommen über einen Verlust eines nahen Angehörigen auf den spirituellen Weg. Manche durch etwas, was gerade droht. Gerade jetzt momentan, manche lesen ja auch Zeitung oder Internet, gibt es ja in Amerika den fast Zusammenbruch des finanziellen Systems. Irgendwo scheinen da bis jetzt eine Billiarde Dollar vernichtet worden zu sein und manche schätzen, dass da noch mal zwei Billiarden weiter verloren werden. Also, nicht Billionen. Das sind pro Erdbewohner ein paar tausend Euro, also das geht nicht um kleine Mengen, oder vielleicht tausend Euro insgesamt pro Erdbewohner. Also unglaubliche Summen. Letztlich, manche Menschen werden dadurch durcheinander gerüttelt und man sieht, auf einer irdischen Weise wächst nicht alles immer weiter in den Himmel. Und dann kommt man zu der Frage: „Was ist vor dem Hintergrund der Vergänglichkeit ewig? Was ist vor dem Hintergrund, dass alles, was wir haben, irgendwann vergehen kann, was ist da von Bedeutung?“ Und viele Menschen kommen so zu den Fragen: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ Viele Menschen verdrängen diese Fragen. Der Mensch stellt sich diese Fragen, aber wir verdrängen sie. Irgendwo gehört es zum Menschsein dazu. Wir wissen nicht, ob Tiere sich auch diese Frage stellen. Menschen sind ja so egozentriert und denken, nur der Mensch denkt so. Vor kurzem hatte ich mal so eine interessante Hörsendung über Gorillas. Ich hatte es, glaube ich, schon mal vor kurzem erwähnt. Irgendwie hat mich das sehr beeindruckt, deshalb kommt dieses Beispiel ständig jetzt in den Satsangs.

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Verehrungen Gottes und der göttlichen Mutter

Aber in Indien ist das jetzt die Zeit, ab nächsten Dienstag finden neun Tage Navaratri statt, die neun Nächte und Tage zur Verehrung der göttlichen Mutter. Nach der Tag-Nachtgleiche gibt es auch im Judentum die High Holidays, die hohen Feiertage, zwischen Jom Kippur und Rosch Haschana. Also, das klassische Neujahrsfest ist dort im Judentum nicht am 1. Januar, sondern eben Rosch Haschana, ich weiß nicht genau, wie es dieses Jahr genau fällt, manchmal fällt es genau überein mit dem Navaratri, müsste ich eigentlich noch mal nachgucken. Manchmal ist es auch um einen Monat verzögert oder verschoben, je nachdem, wie in Indien und in Israel der Mond gerade fällt. Das kann nämlich manchmal sein, dass der genau zwischen diesen vier Stunden so fällt, dass sich das Ganze um einen Monat verschiebt. Jedenfalls in Indien ist das neuntägige Fest Navaratri und das beginnt am Dienstag und das hat auch eine bestimmte Reihenfolge. Drei Tage wird Kali verehrt und Durga, dann drei Tage Lakshmi, dann drei Tage Saraswati und dann folgt Vijaya Dasami, der zehnte Tag des Sieges. Und da gibt es auch eine bestimmte Bedeutung, warum das so ist und es gibt vor allem eine spirituelle und auch eine psychologische Bedeutung. Und Rafaela war so freundlich und hat mir jetzt einige Bilder der Göttinnen gebracht, mindestens die in den ersten Reihen werden die sehen können, die anderen müssen meiner Beschreibung vertrauen.

Die neun Tage der göttlichen Mutter beginnen mit der Verehrung von Kali und von Durga. Und wer sich dieses Kali-Bild anschaut, der sieht, da ist eine mit einer dunklen Hautfarbe, blau, und sie hat eine Girlande aus abgeschlagenen Köpfen, sie hat einen Rock aus abgeschlagenen Armen, sie tanzt auf Shiva herum und im Hintergrund tanzen irgendwelche Dämonen, die miteinander kämpfen. Also eigentlich zunächst mal kein spirituelles Bild. Und sie hat natürlich noch alle möglichen Waffen und da hat sie noch so einen Kopf, der abgeschlagen ist. Auf eine gewisse Weise symbolisiert das, wie manche Menschen auf den spirituellen Weg kommen, man könnte auch sagen, auf den spirituellen Weg geprügelt werden. Es gibt verschiedene Weisen, wie wir auf den Weg kommen. Nicht immer geschieht es über Kali, sondern es geschieht manchmal auch anders.

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Die Schöpfung Gottes ist vollkommen

Die Natur hat es eben so gemacht, dass es Zeiten gibt, wo man viel nach draußen geht und Zeiten, wo wir viel nach drinnen gehen. Und wenn es uns nicht gelingt in der Winterzeit, vielleicht mindestens im Herbst, etwas mehr nach innen zu gehen, dann zwingt uns der Körper und letztlich die Psyche dazu, weniger nach außen zu gehen, dann nennt man das Depression. Und so, wenn wir jetzt gleich die Zeit nutzen, etwas mehr zu meditieren als noch vor zwei Wochen, also die nächsten Wochen etwas mehr meditieren als vor ein paar Wochen, vielleicht etwas mehr Asanas, etwas mehr Pranayama, dann wird das eine gute Zeit. Nicht umsonst ist das auch eine Zeit, wo mindestens in machen Kulturen wichtige Feiertage sind. Eigenartigerweise jetzt im Christentum weniger, da ist irgendwo die Zeit zwischen Pfingsten und Advent, passiert nicht allzu viel. Gut, irgendwann kommt Erntedankfest, dann gibt es Reformationszeit, Reformationstag. Irgendwas jährt sich dort. Aber was eigentlich 500? Irgendwas ist 500. Aber was war 1508? Nein, er hat nicht 1508 die Thesen an die Kirche geschlagen, das war 1517. Gut, ich weiß gar nicht, was 1508 war, aber irgendwas muss dort sein, denn die bereiten sich gerade auf irgendetwas Wichtiges vor. Gut, und dann gibt es ja den 1. November, Allerheiligen, was ja sich inzwischen zu Halloween degradiert hat oder entwickelt hat.

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Navaratri – die psychologische Bedeutung der Göttinnen

Götter, Teil 3

Beginnen eine neue Stufe in deiner Yogapraxis

Wir sind gerade in einer besonders wichtigen Zeit des Jahres. Vor kurzem, vor einer Woche, war die Tag-Nachtgleiche, seit einigen Tagen sind die Nächte länger als die Tage. Auf der einen Seite mögen wir das bedauern, auch wenn wir jetzt gerade noch einige schöne, sonnige Tage haben und vielleicht bleibt es ja noch eine Weile. Aber es wird schon so langsam kälter, die Bäume färben sich langsam gelb und rot, was zunächst mal ganz schön ist, aber in ein paar Wochen oder zwei Monaten sind mindestens die Laubbäume laublos. Und diese Zeit ist vom Spirituellen her besonders wichtig. Relativ viele Menschen fangen in dieser Zeit mit Yoga an oder beginnen eine neue Stufe auf der Yogapraxis und so ist es gerade schön, dass jetzt viele Teilnehmer sind, die eine Yogalehrerausbildung machen. Einige, die jetzt gerade eine Yogalehrerausbildung begonnen haben, die dreijährige, und eine ganze Menge anderer, die jetzt gerade ihrer Praxis neue Impulse geben oder viele Einführungsteilnehmer, die ja gerade mit Yoga überhaupt erst beginnen. Das ist so eine Zeit, wo die Natur mehr nach innen geht, die Bäume bringen ihre Säfte nach innen, die Pflanzen bringen ihre Kraft in die Wurzeln hinunter, die Blätter fallen ab und manche Tiere gehen in den Winterschlaf. Äußere Aktivitäten verlangsamen sich etwas und da ist es eine gute Zeit, dass man als Mensch etwas mehr auch nach innen geht, dass man etwas mehr meditiert, dass man sich etwas mehr Zeit nimmt, Zugang zu finden zu dem, was im Inneren ist, vielleicht im Inneren Kraft findet und diese natürliche Ruhe des Geistes, die sich einstellen kann, dafür nutzt, nach innen zu gehen. Viele Menschen fallen ja im Winter in die so genannte Winterdepression und eine Theorie, warum das passiert, ist natürlich, dass man nicht ausreichend raus geht, die Menschen heute halten sich zu lange drinnen auf und irgendwas gibt es mit Vitamin D und Melatonin und all diese Prozesse. Man muss zwanzig Minuten am Tag rausgehen, egal, wie kalt und bewölkt und schneeig es draußen ist. Ein Aspekt, aber es gibt auch einen anderen.

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Ganesha ist der, der alle Hindernisse wegnimmt

Am Ende singen wir „Om Tryambakam“, jeder steht auf. Vorher denkt ihr, „oh, ich kann mich nicht mehr bewegen“, das ist die Illusion. Wir sind alle Esel, wir denken, wir haben so viel Karma, so viel Dinge, die wir tun müssen, „ich kann nicht aufstehen und meditieren, weil, ich muss so viel tun“. Das ist die Illusion und Ganesha erinnert euch immer an diese Illusion. So sagen wir, Ganesha ist der, der alle Hindernisse wegnimmt. Er nimmt die echten Hindernisse weg und auch die, die geschaffen werden durch Illusion. Aber es ist ja eigentlich unser Geist, der all diese Hindernisse kreiert. Und außerdem hebt er seine Hand hoch, zeigt uns die Handfläche. Dieses Mudra heißt: „Abhaya, mache dir keine Sorgen, habe keine Angst.“ Das ist diese Energie, die von Ganesha zu uns kommt. Das ist die Symbolik.

Das letzte Mal hat Sukadev gesagt, „ungefähr zwanzig Minuten“, da habe ich nur sechzehn Minuten erzählt.

Fortsetzung folgt –

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Wir sind unter der Illusion, dass wir alle festgebunden sind, dabei sind wir doch vollkommen frei

Seht ihr, er hält in der Hand das Ladhu. Normalerweise hält er eine Axt, er kann dein Karma zerhacken. Er hält so einen kleinen Stock in der anderen. Wenn ihr wollt, dass das Pferd sich bewegt, dann haut ihr es mit diesem kleinen Stock. Er möchte nämlich, dass ihr euch bewegt. Manchmal hält er so einen Galgenstrick, ein Schlinge. Das ist, wenn ihr wollt, dass ihr ein Pferd ziehen könnt, dann legt ihr das um den Hals von dem Pferd. So die Geschichte ist, dass ein Mann durch den Wald spazierte und der war so eine Art Geschäftsmann. Er hatte eine ganz lange Leine mit Eseln, die er hinter sich herzog. Also, er ist von einer Stadt zur anderen gelaufen, hat was eingekauft, die Esel haben das getragen und irgendwann hat er das dann verkauft, was die Esel für ihn getragen haben. Manchmal musste er durch den Wald gehen und sogar im Wald schlafen in der Nacht. Eines Nachts, als er dann angehalten hat und die Esel losmachen wollte, war die Kordel von einem Esel abgefallen. Aber er brauchte ja diese Kordel, um diesen Esel festzubinden in der Nacht, sonst wäre er ja weggelaufen. Dann hat er sich Sorgen gemacht: „Was soll ich tun?“ Aber glücklicherweise war da ein Yogi in der Nähe, der war gerade am meditieren. Er sah wie ein sehr weiser Mann aus. Da hat der Geschäftsmann gedacht: „Ich gehe mal zu diesem Yogi und frage den, was ich tun kann.“ Und da hat der Yogi gesagt: „Nimm doch einfach deine Hand und lege sie um den Hals von dem Esel herum. Und ich sage dann ein paar Gebete und dann mache dir mal keine Sorgen, der Esel, der wird schon dableiben.“ Und dann hat er den Esel abgeladen und hat seine Hand um den Hals des Esels gelegt. Dann hat er sein Abendessen eingenommen und ist eingeschlafen. Am Morgen ist er aufgewacht, der Esel war immer noch da, also war er sehr froh. Dann hat er sein Frühstück gemacht, hat die Esel alle beladen und hat sich aufgemacht, wieder loszuziehen. Aber dieser eine Esel, der wollte einfach nicht gehen. Ihr wisst ja, die Esel, die sind sehr widerspenstig. Also hat er ihn gezogen und gezogen und der Esel hat sich nicht bewegt. Also ist der Mann zurück zum Yogi gelaufen und hat gesagt: „Was soll ich denn tun, der Esel bewegt sich nicht?“ Hat der Yogi gesagt: „Du bist noch ein größerer Esel als der Esel. Du hast so gemacht mit deiner Hand um den Hals des Esels, nun mache die Bewegung zur anderen Richtung und dann wird er gehen.“ Versteht ihr das? Als er die Hand so um den Esel geschlungen hatte, bewegt hat, um den Hals des Esels, hat der Esel gedacht, er würde festgebunden. Weil er festgebunden war, konnte er nicht gehen, so musst du einfach nur die Hand nehmen und die in die andere Richtung bewegen. Und jetzt denkt er, dass er losgebunden ist. Also, festgebunden sind wir irgendwie alle. Wir sind unter der Illusion, dass wir alle festgebunden sind, dabei sind wir doch vollkommen frei. Ganesha sagt auch: „Ihr seid unter der Illusion oder ihr leidet unter der Illusion, dass ihr festgebunden seid.“

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Gegenmedizin, mache dir keine sorgen

Die Sache ist, auch wenn niemand uns glaubt. Ganz oft denken wir: „Ich weiß doch selbst, dass ich ehrlich bin, ich muss das niemandem beweisen.“ Aber sogar Krishna, schaut, durch wie viel Mühsal er gehen musste, um zu zeigen, dass er ehrlich war. Stellt euch vor, ich bin ein Lehrer. Und wenn die Leute glauben, dass ich nicht ehrlich bin, was immer ich denen erzähle, die werden mir das nicht glauben. Deswegen sagen wir, wir müssen nicht nur ehrlich sein, wir müssen auch so wirken, als seien wir ehrlich. Nicht nur so wirken, also auch ehrlich sein. Es ist eine sehr lange Geschichte, aber weil ihr jetzt die Geschichte gehört habt, müsst ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr den Mond anschaut. Das ist jetzt die Gegenmedizin. Wenn ihr jetzt den Mond an Ganeshas Geburtstag anschaut, dann müsst ihr euch keine Sorgen machen. Man nennt Ganesha auch Ekadanta. Ekadanta bedeutet Einzahn, in Wirklichkeit ein Stoßzahn. Manche Leute sagen, weil er seinen Stoßzahn gegen den Mond geschleudert hat. Die andere Geschichte ist, weil es heißt, dass er tatsächlich die Mahabharata geschrieben hat. Der Weise Vyasa hatte jemanden gebraucht, der die Mahabharata aufgeschrieben hat. So hat er Ganesha gefragt: „Würdest du das bitte aufschreiben?“ Und Ganesha hat gesagt: „Ok, ich schreibe das auf, aber du musst einfach immer weitersprechen. Hör nicht auf zu sprechen, weil, in dem Moment, wo du aufhörst, dann werde ich aufhören, zu schreiben. Wenn du aufhörst und wenn ich dann aufhöre, dann ist die Geschichte gelaufen.“ Also, Vyasa hat gesagt: „Ok, du musst aber alles, was ich sage, verstehen, während du es schreibst. Und wenn du es nicht verstehst, dann musst du darüber nachdenken, bevor du es aufschreibst.“ Also haben sie sich beide darauf geeinigt. Auf diese Weise, wann immer Vyasa müde wurde – er hat da ja nonstop erzählt, manchmal ist er müde geworden – dann hat er was gesagt, was so ein bisschen verwirrend war und dann hat Ganesha nachgedacht und dann konnte Vyasa für ein paar Minuten, vielleicht sogar für ein paar Stunden, aufhören zu reden. Er konnte eine kleine Pause machen, eine Tasse Tee trinken. Und dann irgendwann hat Ganesha verstanden, was Vyasa sagen wollte, und dann konnten die weitermachen. Aber während Ganesha schrieb, er hatte so einen Stift und auf einmal ging der Stift kaputt. Kennt ihr diese Federn, mit denen man geschrieben hat? Man taucht sie in Tinte und dann schreibt man damit. Und als diese Feder dann gebrochen ist und er hätte aufhören müssen, zu schreiben, hat er seinen Stoßzahn ausgebrochen und hat dann mit dem Stoßzahn geschrieben. Also gibt es zwei Geschichten, warum Ganesha nur einen Stoßzahn besitzt.

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Geschichte über den Fluch von Ganesha

Jeder kannte ja Krishna und wusste, dass Krishna einfach göttlich ist. Und in dem Moment haben sie aufgehört, daran zu glauben. Und da gab es einen Mann, der hat in demselben Land gelebt wie Krishna. Sein Name war Satachid. Er war ein großer Verehrer der Sonne. Er hat dauernd die Sonne angebetet und die Sonne hat ihm ein wunderschönes Juwel geschenkt. Und wenn er dieses Juwel trug, dann hat jeder gedacht, dass dieser Mann die Sonne selbst sei. Das war ein ganz spezielles Juwel. Dieses Juwel produzierte acht Goldbarren jeden Tag. So, wer immer dieses Juwel besitzt, der wird sehr, sehr reich sein. Also Krishna ist zu diesem Satachid gegangen und hat gesagt: „Warum gibst du dieses Juwel nicht einfach an die Menschen? Wir können dieses Juwel in die öffentliche Schatzkammer legen und dann haben wir immer Geld, um irgendetwas Wichtiges anzuschaffen. Wir können schöne Schulen bauen, gute Krankenhäuser, jeder kann medizinische Versorgung bekommen und dann müssen wir uns keine Sorgen mehr machen.“ Aber Satachid war überhaupt nicht damit einverstanden. Der hat gesagt: „Nein, nein, das gehört mir.“ Und er war auch ein bisschen ärgerlich mit Krishna. Eines Tages hat Satachids Bruder dieses Juwel geborgt und ist damit in den Wald gegangen. Und er hat dieses glänzende Juwel getragen und ein Löwe hat das gesehen. Der Löwe hat das gesehen, hat ihn umgebracht und das Juwel an sich genommen. Und dann ist er weggerannt mit dem Juwel im Mund. Dann hat ein Bär diesen Löwen gesehen. Der Bär hieß Jambovan, er hat den Löwen umgebracht und das Juwel an sich genommen. Das ist eine sehr komplizierte Geschichte. Der Bär hat es zu seiner Höhle mitgenommen, die Bären kennen nicht den Wert von Juwelen. Er dachte: „Ach, das ist aber ein nettes, glänzendes Spielzeug für meinen Sohn.“ Dann hat er es dem Sohn gegeben und der Sohn hat damit gespielt. In der Zwischenzeit, als der Bruder nicht zurückgekommen ist, der Bruder, der das Juwel getragen hatte. Also, das Juwel war verschwunden und niemand wusste, wo es war. Jeder hat gesagt: „Vielleicht hat Krishna das gestohlen.“ Und: „Ja, es muss Krishna gewesen sein, der es gestohlen hat.“ Da sind alle sehr ärgerlich mit Krishna geworden. Und dann hat Krishna gesagt: „Nein, ich war es wirklich nicht.“ Aber niemand hat ihm geglaubt, weil er ja den Mond angeschaut hatte an Ganeshas Geburtstag. Dann hat sich Krishna entschlossen, dass er das beweisen wollte, dass er nicht schuldig war. Also ist er den Fußspuren gefolgt und er folgte dem Bruder, aber dieser Bruder war tot. Das Juwel ist weg. Dann sieht er die Fußspuren von dem Löwen. Er folgt den Löwenspuren und findet den toten Löwen. Dann sieht er die Bärenspuren. Und irgendwann kommt er dann zu der Höhle des Bären. Und da hat er dann das kleine Bärenkind gefunden, das mit dem Juwel spielt. Aber der Babybär hat große Angst bekommen als er Krishna sah und fing an zu weinen. Der Vater Jambovan kam und er hat mir Krishna gekämpft. Und es heißt, dass der Kampf über achtundzwanzig Tage ging, also einen vollen Mondzirkel. Und irgendwann hat Jambovan festgestellt, mit wem er da überhaupt gekämpft hat, weil, er war ein großer Anhänger von Krishna. Dann hat er das Juwel an Krishna gegeben und Krishna konnte es mitnehmen. Und Satachid war so glücklich, dass er gesagt hat: „Ok, du kannst meine Tochter zur Frau haben.“

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Sorgenlos wie Ganesha

Aber Ganesha hat sich darum gar keine Sorgen gemacht, weil, Ganesha macht sich um nichts Sorgen, überhaupt nichts kann ihm irgendwas anhaben. Also griff er sich die Schlange, nimmt die Schlange und legt die Schlange um seinen Bauch wie so einen Gürtel. Es gibt einige Bilder von Ganesha, wo er diese Schlange um den Bauch trägt. Also, er nimmt all die Süßigkeiten, steckt die zurück in seinen Bauch und dann nimmt er die Schlange und schlingt sie um seinen Bauch wie einen Gürtel. Ihr lacht jetzt alle. Stellt euch vor, der Mond hat das auch gesehen und der hat auch angefangen, zu lachen. Also, Ganesha war nicht irgendwie besorgt, aber er war schon ein ganz kleines bisschen in Verlegenheit gebracht. Ein Elefant hat zwei Zähne, zwei Stoßzähne. Also, er bricht einen Stoßzahn ab und wirft den Stoßzahn gegen den Mond. Und er hat den Mond verflucht, dass der Mond dunkel werden sollte. Aber der Mond kann natürlich nicht dunkel werden, wir brauchen den Mond. Und das hat dem Mond ganz leid getan, er ist zu Ganesha gegangen und hat gesagt: „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich entschuldige mich. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.“ Aber Ganesha hat gesagt: „Nein, ich kann das nicht Hundertprozent zurücknehmen. Wenn du irgendwann Karma machst, dann musst du mit dem Karma auch selbst fertigwerden.“ Auch der Mond muss sein Karma abarbeiten. Und der Ganesha hat gesagt: „Naja, ok, dann mache ich das einfach ein bisschen leichter für dich. Du wirst einfach immer ein bisschen dunkler und dann irgendwann kannst du wieder zurückkommen. Aber das einzige, wenn irgendjemand an meinem Geburtstag dich anschaut, dann werden die verflucht.“ Und der Fluch geht nämlich so, dass, wenn du den Mond anschaust an Ganeshas Geburtstag, dann wird niemand irgendetwas glauben, was du sagst. Du kannst sagen, dass du eine ganz ehrliche Person bist, aber wenn du dann den Mond anschaust, dann wird dir niemand glauben. Natürlich gibt es einen Weg, um sich um alles herum zu mogeln. In Indien sagt man immer, das ist jetzt genauso, wie ich es dir sage, aber es gibt noch einen Weg, wie du dich da drum herum schlängeln kannst. Und es gibt auch einen Weg, sich um diesen Fluch herum zu mogeln. Also, die Geschichte geht so weiter, dass sogar Krishna… Ihr kennt ja alle Krishna? Also, sogar Krishna war vor diesem Fluch betroffen. Krishna hat den großen Fehler gemacht, dass er den Mond angeschaut hat an Ganeshas Geburtstag.

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Ganeshas Fluch und wie man ihn überwindet

Götter, Teil 2

 

Am Mittwoch ist Ganesha Jaturthi, das bedeutet, der vierte Tag des Mondzyklus. In Indien orientiert sich der Monat am Mond, deswegen reden wir vom Mondkalender. Und im Mondkalender gibt es zwei Teile, vom Neumond zum Vollmond und vom Vollmond zurück zum Neumond. Das wäre dann der vierte Tag dieses Zyklus. Und wir sagen, das ist Ganeshas Geburtstag. Kennt ihr alle Ganesha? Jeder liebt Ganesha. Wir haben ihn ja hier. Aber es gibt etwas an seinem Geburtstag, wo ihr aufpassen müsst. Man kann dann nicht den Mond anschauen. Wenn ihr am Mittwochabend den Mond anschaut, dann habt ihr große Probleme, weil, an Ganeshas Geburtstag gibt es einen Fluch, der auf dem Mond liegt. Die Geschichte geht so, eines Tages hat Ganesha seinen Geburtstag gefeiert. Und ihr wisst ja, Ganesha liebt diese runden Süßigkeiten sehr. Die nennen wir Ladhus. In Südindien nennt man sie Mudhakam. Und an seinem Geburtstag machen alle Leute diese Süßigkeiten für ihn. Und alle laden ihn zu sich ein und sagen: „Bitte, komm zu uns, um deinen Geburtstag zu feiern.“ Und so hatte er eine Menge Ladhu, Mudhakam, Eiscreme und Schokolade und alles Mögliche. Und irgendwann war es Zeit, nach Hause zu gehen. Und ihr wisst ja, Ganeshas Gefährt ist eine kleine Maus, er reitet auf einer kleinen Maus. Also, ihr müsst euch vorstellen, dieser riesige Elefant, der auf einer ganz kleinen Maus reitet. Sein Bauch war so voll von diesen ganzen Süßigkeiten, also ritt er ganz vorsichtig nach Hause und plötzlich tauchte eine Schlange vor der Maus auf. Und die Maus hatte einen furchtbaren Schreck bekommen, ist gehüpft, und Ganesha fiel runter. Und als er runtergefallen ist, da ist sein Magen plötzlich aufgeplatzt, sein Bauch, und all die Süßigkeiten kamen raus.

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Seit vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist

„Ich bin noch, doch nicht ich bin, sondern Jesus ist in mir.“ Und so wie es heißt: „Aham Brahmasmi.“ Und wenn Jesus gesagt hat, „ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“, dann hat er eben nicht gemeint auf der physischen Ebene, noch nicht mal auf einer geistigen Ebene im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung, sondern im Sinne von Erkenntnis der wahren Natur. Und hier sind wir beim letzten Lebensabschnitt von Hanuman. In seinem letzten Lebensabschnitt wurde nämlich Hanuman zum JnanaYogalehrer, zum Vedanta-Lehrer, zum Lehrer der höchsten philosophischen Wahrheit. Und ich habe jetzt nicht alle Bilder von Hanuman mit heruntergebracht, es gibt ja im hinteren Treppenhaus so eine indische Göttergalerie, wo auch eine ganze Menge von Hanuman-Bildern da sind. Und da gibt es auch eben so eins, wo er so meditierend dasitzt und das ist von seinem letzten Lebensabschnitt. Und da soll er viele Jahre dort verbracht haben, meditierend. Und immer dann, wenn ein Schüler kam und ihn etwas gefragt hat, dann hat er dann geantwortet und die weisesten Antworten dort gegeben. Und das ist der letzte Abschnitt von Hanuman. Und das kann der Höhepunkt des erfüllten spirituellen Lebens sein, wo wir zu der tatsächlichen Erkenntnis kommen, „Aham Brahmasmi, ich bin Brahman“, zur tatsächlichen Verwirklichung der einen unendlichen und absoluten Ewigkeit, zur lebendigen Erfahrung von „Satchidananda Swarupoham, meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit“.

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