Die göttliche Mutter schenkt uns Trost und gibt ihren Segen

So blieben nur noch Shumba und Nishumba als Heerführer übrig und sie kamen dort hin. Und die Devi sagte: „Hört doch auf! Übergebt den Devas wieder ihren Himmel und ihre Erde und kehrt zurück zu euren angestammten Plätzen.“ Aber Shumba und Nishumba wollten nichts davon hören. Die Devi und die anderen Devis besiegten natürlich die ganze Armee und zum Schluss blieb nur noch Shumba übrig, und die ganzen Devis, die Göttinnen. Und jetzt plötzlich sagte Shumba: „Ich bin allein und du bist so viele, das ist ungerecht.“ Manchmal kann der Teufel die Schriften zitieren. Und dann gibt es die berühmte Antwort von der Devi und da sagte sie: „Eka Aham. Ich bin allein.“ Und dann sagte sie noch: „Es gibt nur mich allein.“ Der Shumba verstand dies aber nicht. Aber, was dann passierte, alle Devis, die es dort gab, alle Göttinnen, verschmolzen mit dem Körper dieser einen Göttin. Und so wurde auch der Shumba besiegt. Nach diesem Sieg über Shumba dankten die Devas, die Engelswesen, der Göttin in großem Lobgesang. Und dann sagte die Göttin ihnen: „Ihr habt mich wieder so wunderbar gepriesen, ihr habt noch einen Wunsch offen.“ Und hier zeigte sich etwas, was auch wichtig ist. Die Devas sagten: „Wir haben alles, was wir brauchen, wir haben keinen weiteren Wunsch.“ Manchmal gilt es auch, zufrieden zu sein, wenn wir mal dankbar gewesen sind, nicht gleich nach dem Nächsten bitten. Und dann antwortete die Devi und sagte: „Weil ihr jetzt keinen Wunsch habt, könnt ihr, wann immer ihr einen Wunsch habt oder ein Bedürfnis habt, euch jederzeit an mich wenden. Was auch immer euer Problem ist, wendet euch stets an mich, die göttliche Mutter, ich werde euch Trost schenken. Und das gilt nicht nur für euch. Weil ihr so schön auf einen weiteren Wunsch verzichtet habt, wer auch immer sich an die göttliche Mutter richtet, wird Trost finden, egal, welches Problem es ist. Und wer sich an mich wendet, ohne ein konkretes Anliegen zu haben, dem werde ich zur höchsten Befreiung verhelfen. Und wer auch immer diese Geschichten anhört, den werde ich segnen in jeglicher Hinsicht. Und wer sich diese Geschichten anhört an Navaratri, dessen Leben wird reich gesegnet sein und er wird noch in diesem Leben die Befreiung erreichen.“

Fortsetzung folgt –

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Bete zur göttlichen Mutter

Gut, die Devas erinnerten sich an das Versprechen der göttlichen Mutter und beteten zu ihr. Und so manifestierte sich während sie beteten die göttliche Mutter als eine wunderschöne Frau, die schönste Frau auf der Erde. Und sie ging auf die Erde und sie wandelte, sie wurde von einigen gesehen. Und dort rannten die Menschen zu Shumba und Nishumba und sagten ihnen: „Ihr habt die größten Reichtümer der Welt, ihr habt den tollsten Elefanten, den größten Palast, die tollsten Pfauen, die großartigsten Juwelen, aber die schönste Frau der Welt, die gehört euch noch nicht.“ Dachten Shumba und Nishumba: „Wir dachten, unser Harem ist ausreichend, aber die schönste Frau der Welt, die wollen wir noch haben. Können wir ja nachher uns einigen, wer sie bekommt.“ Und so schickten sie so einen Dämonen mit einigen anderen, so ein ganzes Gefolge hin, und sie sagten: „Shumba und Nishumba, die Herren des Universums, bieten dir ihre Hand an.“ Dann antwortete die Devi, die leuchtende, strahlende Göttin: „Ja, wisst ihr, ich habe vor langer Zeit einen Schwur getan. Ich werde niemanden zum Mann nehmen, der mich nicht im Zweikampf besiegt.“ Dann sagte er: „Was willst du, Shumba und Nishumba haben Indra und alle Top-Götter dort aus dem Himmel vertrieben. Du bist doch nur eine arme, hilflose Frau.“ Und dann spielte die Göttin so ein bisschen: „Ja, ich weiß, das war sicher eine Dummheit, aber was will ich tun, ich bin dort an mein Gelübde gebunden.“ Und so ging der Dämon nach Hause und erzählte das Shumba und Nishumba. Die waren jetzt verärgert und schickten ihren Dämonen dort hin, ein ganzes Dämonenheer, und sagte: „Schleift diese Frau an ihren Haaren hierher!“ Und so kam dieser ersten Heerführer und sagte: „Bitte, komm doch von selbst! Du bist eine arme, wehrlose Frau, wir wollen dir doch nichts antun. Bitte, komm!“ Sagte Durga: „Ja, ich verstehe das ja, aber was kann ich tun. Sag doch Shumba und Nishumba, sie mögen doch kommen.“ Sagte er: „Nein, das kann ich nicht.“ Sagte sie: „Ja, was will ich tun.“ Und dann befahl dieser Heerführer: „Ok, dann schleift sie an ihren Haaren mit.“ Und dann funkelten die Augen von Durga und sie sagte, „Hum“ und das ganze Heer der Dämonen zerfiel in Asche. Als das der Shumba hörte, wurde er furchtbar ärgerlich und er schickte jetzt sein nächstes Heer, angeführt von Chanda und Munda, die auch mit der Kraft des Klanges vertraut waren und die man nicht einfach mit einem Hum-Klang umbringen konnte. Und die kamen dorthin und als Durga sie sah, dort kam aus ihrem Körper heraus Kali, die schwarze Göttin, mit einer langen Zunge. Und sie fing an, zu tanzen und ein furchtbares Geschrei auszuführen. Die ganzen Dämonen wurden von Furcht ergriffen und Kali jagte sie alle in die Flucht. Als Shumba und Nishumba das hörten, dort schickten sie den nächsten Dämonen, den Raktabija, wie er hieß, dort hin, er möge die Durga besiegen. Das war jetzt ein riesen Heer. Es soll nach der Schrift Millionen von Krieger umfasst haben, um eine Frau, bzw. jetzt waren es ja zwei, zu besiegen. Und als die Devas das sahen – die beobachteten das Ganze irgendwo so ein bisschen verschüchtert von hinten, die Engelswesen – dort dieses Riesenheer, da dachten sie: „Jetzt müssen wir auch was tun.“ Aber sie selbst wollten nichts tun und so entstand aus jedem der Devas eine Devi. Aus Indra entstand Aindri, aus Varuna, Varani, aus Shiva, Shivani, aus Vishnu, Vaishnavi, aus Brahma, Brahmani. Und so kamen diese Mengen von Devis. Und die kämpften dann mit den Dämonen. Jetzt gab es dort einen Dämonen, der hieß Raktabija, der Chef davon, und der hatte eine bestimmte Fähigkeit, wenn er verletzt war und ein Blutstropfen auf die Erde fiel, dann wurde aus jedem Blutstropfen ein neuer Raktabija. Und da die Göttinnen jetzt gegen ihn kämpften und viele Blutstropfen auf die Erde fielen, dort war die Erde erfüllt von Tausenden und Abertausenden Raktabijas. Schließlich bat die Durga die Kali, sie möge ihre Zunge weit ausstrecken. Und dann nahm die Durga alle Raktabijas und Kali verschlang sie alle. So war der Raktabija überwunden.

Fortsetzung folgt –

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Erinnere dich immer an die göttliche Mutter

Götter, Teil 10

Im nächsten Zeitalter kämpften die Devas wieder gegen Asuras und diesmal gab es zwei andere Dämonen, die hießen Shumba und Nishumba, und die hatten ein riesen Dämonenheer und sie verjagten wieder die Devas, sie gingen wieder aus ihren angestammten Plätzen heraus. Das ist übrigens auch eine interessante Sache. Manchmal sind Eigenschaften in uns in ihrem Gebiet durchaus gut. Nur wenn sie aus ihrem Gebiet, wo sie sinnvoll sind, herauskommen, dann werden sie zu Dämonen. Ein Beispiel ist Aggression. Ist Aggression in sich schlecht? Mindestens in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes nicht. In der ursprünglichen Bedeutung heißt aggredere, etwas angehen, heißt auch mal, sich durchzusetzen. Und das ist in einem gewissen Kontext auch wichtig. Es gibt zwar das deutsche Sprichwort „der Klügere gibt nach“, aber wenn die das immer machen würden, dann würden die Dummen die Welt regieren. Ob das so gut wäre, ist eine andere Sache. Ich meine, der Klügere weiß, wann es Zeit ist, nachzugeben, weil er vielleicht weiß, wann er… So wie die ostasiatischen Kampfkünste durch nachgeben letztlich die Oberhand gewinnen können, wenn es geschickt ist. Viele Menschen kämpfen zu viel auf Nebenkriegsplätzen und nachher verlieren sie das, worum es wirklich geht. Aber manchmal ist natürlich die Aggression gänzlich fehl am Platz. Aber die Aggression in ihren richtigen Orten und auch vielleicht gemäßigt durch Vernunft, gemäßigt durch Liebe, gemäßigt durch Verständnis für den anderen, gemäßigt durch Diplomatie, im positiven Sinnen verstanden, kann sie vieles bewirken. Die Aggression allein auf sich gestellt kann dann auch eine gerechte Sache zur ungerechten machen. So wie so viele Menschen im Namen der Religion getötet wurden und sehr viele der Religionskrieger haben gemeint, sie tun den Willen Gottes. So viele Menschen wurden im Namen der Ismen im 20. Jahrhundert umgebracht. Ich weiß natürlich nicht, ob Stalin und Mao das wirklich gemeint hatten oder ob sie einfach nur geisteskrank waren in Verbindung mit einem gewissen Geschick, Ausstrahlung und einer Intelligenz. Aber nehmen wir mal an, sie haben wirklich gedacht, sie tun Gutes, dann haben sie jeweils vierzig bis fünfzig Millionen Menschen umgebracht oder umbringen lassen oder ihren Hungerstod in Kauf genommen. Und wer weiß, vielleicht hat sogar Hitler selbst… Also, dass der ein Psychotiker war, ist sicherlich klar, aber in Verbindung mit anderen Eigenschaften. Vielleicht hat auch der gemeint, er ist von einer göttlichen Vorsehung irgendwo geführt. Er hat es mindestens behauptet. Wobei man nicht weiß, was er behauptet hat und was gestimmt hat oder nicht. Also, man kann auch für eine gerechte Sache äußerst schlimm eintreten. Und so viele unserer Eigenschaften, die in einem bestimmten Bereich sinnvoll sind, wenn sie in einen falschen Bereich reinkommen, dann werden sie zu Dämonen.

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Alles ist göttlichen Ursprungs

Es ist eben auch so, wenn man sich für etwas Gutes entschließt, dann ist es ganz normal, dass es dann auch Widerstände gibt. Es gibt ja manche Menschen, die denken, ein Zeichen, dass wir alles richtig machen, ist, dass es keine Widerstände gibt und alles von selbst geschieht. Und manchmal macht man ja auch mal vorübergehend eine solche Erfahrung, aber relativ häufig eben nicht. Und das Falscheste, was man dann machen kann, ist, deprimiert zu werden. Man hat was Tolles angefangen, es gibt Widerstände. In der Stressforschung hat man den Flucht-Kampf-Totstellmechanismus dort gefunden. Viele kennen den als Flucht-Kampfmechanismus, aber manchmal ist dort der Totstellmechanismus auch noch dabei. Und es ist gar nicht so selten, dass Menschen, wenn es Wiederstände gibt, wenn es Schwierigkeiten gibt, sie irgendwie überwältigt sind und von Lähmung oder sich zurückziehen und sagen: „Ich ziehe mich zurück. Warum soll ich mich engagieren? Jetzt habe ich mich schon zu was Gutem entschlossen, sollen die doch ihren Kram alleine machen.“ Ich glaube, der ein oder andere kennt das, wenn nicht von sich selbst, wenigstens von anderen. Das ist letztlich eine Manifestation auch von Trägheit. Es gibt diese Kräfte, die uns das Gute zu vernichten scheinen, und dann gibt es eigentlich eine Kraft in uns, die es erhalten will, aber die ist dann träge. Jetzt ist aber noch eine interessante Sache, diese träge Kraft in uns gilt aber auch als eine göttliche Kraft. Auch die Dämonen, wo sind die hergekommen? Aus den Ohren von Vishnu, also sind sie göttlichen Ursprungs. Und das ist auch immer die Essenz der Devi Mahatmyam, die eben immer wieder zeigt, dass letztlich auch das Schlimme, zwar auch, durchaus muss man sich dagegen bemühen, aber auch das ist letztlich irgendwo göttlichen Ursprungs. Es gibt dort nicht diesen Dualismus, es gibt den Teufel und es gibt Gott und beide sind ewig und die kämpfen ständig miteinander, sondern eigentlich gibt es nur das eine unendliche Gute und dieses manifestiert sich auf verschiedene Weisen, auch manchmal so, dass es kontraproduktiv ist, dass man es auch als dämonisch bezeichnen kann. Und manchmal, wenn wir eben von dieser Trägheit übermannt sind, kann Gebet helfen. Wir können es erkennen, wir können es letztlich anerkennen, dass es da ist, und dann können wir uns bemühen, diese Trägheit zu überwinden. Im Deutschen haben wir ja auch so einen Ausdruck, der nennt sich „innerer Schweinehund“. Ich weiß gar nicht, woher dieser Name ursprünglich kommt. Jedenfalls, der wird oft als Zerstörer angesehen und viele Menschen erfahren den morgens früh, wenn sie sich vorgenommen haben, zu meditieren oder Yoga zu üben oder früher aufzustehen, mehr Gemüse zu essen und weniger Schokoladenkuchen oder mehr Kräutertee und weniger Kaffee, was auch immer man sich vornehmen will. Aber letztlich, auch dieser innere Schweinehund hat auch seine gewisse Funktion, denn angenommen, er wäre nicht da, dann würde man vielleicht sehr schnell sich überfordern und vielleicht sehr viel früher diesen Körper verlassen. Das ist manchmal eine gute Sache, dass man das erkennt: „Aha, da ist ebene eine Seite in mir, die will mich beschützen, die meint es gut mit mir, die will, dass ich mein Leben genieße, dass ich mich nicht überfordere. Ist ja schön, dass ich so jemanden in mir habe.“ Und dann können wir ja auch zu ihm – eben in der Mythologie Yoga Nidra Devi, dieser göttlichen Mutter der Yogaträgheit – ihm oder ihr können wir sagen: „Ja https://antibiotictabs.com/levaquin/index.html , danke, dass du mich beschützen willst, aber weißt du, ich will doch jetzt was Gutes machen. Und das ist auch gut für mich und gut für vieles. Bitte, hilf mir!“ Und dann kann es tatsächlich passieren, wenn wir eben nicht mehr kämpfen – es gibt auch diesen Ausdruck „wahrhaft siegt, wer gar nicht kämpft“ – wenn wir nicht mehr kämpfen, dann kann plötzlich paradoxerweise Kampfkraft wieder kommen, denn nachher muss man doch kämpfen, mindestens in diesem Mythos und in der Devi Mahatmyam ganz besonders. Das ist eine Ebene der Bedeutung, es gibt noch viele andere.

Als der Kaufmann und der König das gehört haben, waren sie ganz neugierig und sagten: „Bitte, erzähle uns mehr, erzähle uns noch eine weitere Geschichte!“

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Oh göttliche Mutter, du bist die Energie hinter dem ganzen Universum

Zu Beginn der Schöpfung“ – ich hatte euch ja angekündigt, das ist ein Schöpfungsmythos – „Zu Beginn der Schöpfung gab es Vishnu und aus dem Nabel von Vishnu kam Brahma. Und Brahma war der Schöpfer. Und Brahma war dabei, die Welten zu schaffen. Vishnu allerdings, welcher die Verbindung hielt zum höchsten, unendlichen Aspekt Gottes, zum einen Bewusstsein, Vishnu aber schlief, denn in ihn war Yoga Nidra Devi, die Göttin des Yogaschlafs. Und dieser Yogaschlaf führte dazu, dass Vishnu eben von Schläfrigkeit übermannt war und schlief. Während er so schlief, fiel aus den Ohren von Vishnu Ohrenschmal raus.“ Ich sage euch ja, die Geschichte ist schon manchmal etwas befremdlich. „Und aus diesem Ohrenschmalz kamen dann zwei Dämonen, die hießen dann Madhu und Kaithaba. Und die sahen den Beginn der Schöpfung und fingen an, alles wieder kaputtzumachen. Und der Brahma wollte seine Schöpfung natürlich verteidigen und so kämpfte er mit Madhu und Kaithaba. Aber die beiden Dämonen waren stärker als Brahma. Und so zog sich Brahma zurück, es schien so, als ob er sich geschlagen gibt, und dann fing er an, zu beten und er betete zur göttlichen Mutter.“ Und hier kommt dann auch wieder so eine Verbindung von Philosophie in die Geschichte, die ich jetzt aber etwas verkürze. „Er betete: „Oh göttliche Mutter, du bist die Energie hinter dem ganzen Universum, du manifestierst dich als alle Kräfte hier, du manifestierst dich im Höheren und im Tieferen, bitte hilf mir und stehe mir bei. Vishnu, dessen Aufgabe es eigentlich wäre, die Schöpfung zu beschützen, er ist ja der Erhalter, ist eingeschlafen. Das ist auch dein Werk, denn du lässt es nicht zu, dass er aufwacht. Bitte, verlasse Vishnu, sodass er mir helfen kann.“  So betete Brahma und so verließ Yoga Nidra den Vishnu. Vishnu stand auf, kämpfte mit Madhu und Kaithaba und gewann, und so konnte die Schöpfung weitergehen.“ Und nur deshalb können wir hier so sitzen. Auch die Geschichte hat natürlich verschiedenste Bedeutungen auf verschiedenster Ebene, auch sehr viel mehr, als man erklären kann. Eine Ebene ist, wir schaffen ja auch einiges. Manchmal sind wir göttlich inspiriert und viele Menschen haben viele Ideen und jeder ist irgendwo kreativ. Und diese Kreativität, die wir haben, mit der können wir vieles bewirken. Aber wenn wir nur etwas schaffen, ohne es zu erhalten, dann vergeht es auch wieder. Und es gibt ja auch viele Menschen, die haben viele Ideen, es gibt viele Menschen, die haben viele Ideen und setzen nie was um, es gibt viele Menschen, die haben viele Ideen und anschließend beginnen sie es und dann geht es wieder kaputt, sie verlassen es. Und wenn das sogar Brahma geschieht, dann sollte es uns nicht wundern, wenn uns das selbst geschieht.

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Alle Emotionen, alle Gedanken sind wie die Gedanken im Geist der kosmischen Mutter

Der König, der intellektuell ein bisschen mehr Vorbildung hatte als der Kaufmann, fragte: „Was heißt, das Werk der göttlichen Mutter?“ Und dann sagte der Rishi: „Die ganze Welt ist letztlich eine Manifestation der kosmischen Energie. Kosmische Energie heißt, es gibt ständig Bewegung, es gibt ständig Höhen und Tiefen. Und diese göttliche Mutter manifestiert sich als das physische Universum und das ganze physische Universum ist letztlich wie der physische Körper der göttlichen Mutter. Alle Emotionen, alle Gedanken sind wie die Gedanken im Geist der kosmischen Mutter. Und alle höheren Bewusstseinsebenen, die wir erreichen können, sind wie der höhere Aspekt des Geistes der kosmischen Mutter. Aus seiner eigenen Kraft heraus kann kein Mensch seinen Geist zur Ruhe bringen. Letztlich können wir zu dieser Ruhe nur dann kommen, wenn die göttliche Mutter uns ihre Gnade erweist und dann wird unser Geist ruhig und dann kommen wir zu höheren Ebenen des Bewusstseins.“ Durchaus ähnlich finden wir das ja auch letztlich z.B. in der lutherischen Theorie, wo es heißt, der Mensch kann sich selbst nicht erlösen. Wir kriegen es nicht hin, selbst unseren Geist zu beherrschen. Wir können uns bemühen, aber letztlich ist es eine Gnade. Genau das sagte eben der Rishi dem Kaufmann und dem König. Und dann sagte der König: „Erzähle uns mehr!“ Und der Rishi wusste, Menschen, die emotional durcheinander sind, kann man jetzt nicht mit noch mehr Philosophie kommen. Er hat jetzt nicht weiter erklärt, wieso und warum und philosophisch, außerdem waren weder König noch Kaufmann Intellektuelle, das waren praktische Menschen, die praktisch ein erfolgreiches Leben geführt hatten und eigentlich nie viel Zeit gehabt hatten, sich jetzt mit abstrakter Philosophie auseinanderzusetzen. Und so griff unser Rishi auf das Mittel des Geschichtenerzählens zurück. Übrigens, diese ganze Geschichte ist hoch faszinierend und das Ganze ist aus der Markandeya Purana. Und da gibt es erst jemanden, der erzählt die Geschichte von Markandeya. Und dann erzählt Markandeya jemand anders eine Geschichte. Und hier erzählt eben Markandeya die Geschichte, wie jetzt der Rishi die Geschichte erzählt dem König und dem Kaufmann. Wir sind also jetzt hier in der dritten Erzählebene, wobei ich euch nur zwei davon erzähle. Er sagte:

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Emotionen, Unruhe des Geistes

Auch er war durchaus ein spiritueller Mensch gewesen und hatte auch schon öfters gedacht: „Ja, wenn ich keine Pflichten mehr habe, dann gehe ich mal in einen Ashram.“ Und dort trafen die beiden sich und zunächst haben sie wenig miteinander gesprochen, sie haben nur dann eines Tages sich unterhalten und haben sich so beklagt und haben so gesagt: „Jetzt bin ich hier in einem wunderschönen Ashram, habe alles, was ich brauche, zwar ein sehr viel frugaleres Leben als vorher, also sehr asketisch, aber es gibt was Gutes und Gesundes zu essen, es ist schöne Natur, der Rishi gibt schöne Vorträge, wir haben gemeinsame Meditation, es gibt Yogastunden.“ Eigentlich eine schöne, erholsame Sache. Aber sie stellten fest, woran dachten sie während der Meditation? Sie dachten an ihr Zuhause, sie trauerten, sie tauschten sich da aus. Das wird da so beschrieben, der König beschreibt, er trauerte, obgleich seine Frau ihm so übel mitgespielt hatte, machte er sich Gedanken um sie: „Wie würde sie das so überstehen dort?“ Andererseits war er ihr gegenüber ärgerlich, zum einen machte er sich Sorgen. Dann überlegte er, was wird jetzt aus seinem Lieblingselefanten, auf dem er so gerne geritten ist? Was wird mit dem Palast? Was wird mit dem ganzen Schatz, den er angesammelt hatte? Würden die Minister jetzt alles so schnell verschwenden? Manchmal dachte er dann aber auch anders: „Jetzt sollen sie mal sehen, wie sie zurechtkommen.“ Also das, was in der Trauertheorie als die Phase der widerstreitenden Emotionen bezeichnet wird, all das bemerkte er. Und der Kaufmann hatte die gleiche Erfahrung. Er hatte sich jahrelang gesehnt, endlich mal Zeit zu haben zum Meditieren, Ashram zu kommen. Was erlebte er? Unruhe des Geistes. So dachten sie, „wir wissen selbst nicht, woher das kommt und was das ist“ und so gingen beide zu dem Rishi des Ashrams und schilderten ihre Probleme. Der Rishi hörte ihnen zu und sagte dann voller Mitgefühl: „Ja, wisst ihr, die Probleme, die ihr habt, sind nicht nur eure eigenen Probleme, diese Probleme haben alle Aspiranten. Emotionen, Unruhe des Geistes sind da und letztlich ist dies das Werk der göttlichen Mutter.“

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Geschichte über die göttliche Mutter

Die Geschichte fängt so an: Es war einmal ein Kaufmann und dieser Kaufmann hatte ein großes Geschäft aufgebaut und er war sehr erfolgreich. Und eines Tages kamen seine Söhne und warfen ihn aus dem Haus raus. Sie sagten: „Wir wollen jetzt schon das Geschäft übernehmen.“ Und er wollte das nicht, und dann haben sie ihn rausgeworfen. So ging der Kaufmann, der den schönen Namen hatte, Samadhi – Samadhi heißt Überbewusstsein auch – und dieser ging dann also weg, er wusste nicht, wo er hingehen sollte und dann ging er eben in einen Ashram und dachte, dort will er eine Weile bleiben. Außerdem erinnerte er sich daran, dass er ja schon immer auch ein spirituelles Interesse hatte und er öfters mal gesagt hatte: „Wenn ich keine Pflichten mehr habe, dann gehe ich in den Ashram und dort kann ich dann viel meditieren.“ Dort in dem Ashram dieses Rishis namens Medha traf er einen König und dieser König hatte ein ähnliches Schicksal gehabt. Er war ein König, jetzt nicht von einem riesen Königreich, sondern von einem kleinen Königreich irgendwo gewesen, vielleicht würde man sagen, so ein Fürstentum. Und dieser König, also ein Fürst vielleicht, aber jedenfalls, er wird dann meistens als König übersetzt, der war ein gerechter König gewesen, auch einer, der sich um die Wirtschaft gekümmert hatte, das Königreich hat floriert, er hatte Friedensverträge mit den umliegenden Königreichen geschlossen, er hatte dort Krankenhäuser errichtet, Straßen gebaut, Tempel gebaut, also er war wirklich ein guter, tugendhafter und auch erfolgreicher König gewesen. Aber anstatt, dass es seine Untertanen und Minister ihm gedankt haben, haben die Minister eine Palastrebellion angezettelt und haben dann den König entmachtet und haben ihn weggeschickt. Und, was der König auch schlimm fand, seine Frau wollte nicht mit ihm mitgehen. Die Minister sagten ihr, sie könnte in einem Palast bleiben, vielleicht so eine Art Witwenpalast. Hier gibt es ja in der Nähe die Stadt Horn und da, die Burg Horn war der Witwensitz der Fürsten zu Lippe. Und vielleicht gab es dort auch einen, jedenfalls wurde sie dann dort hin gebracht. Ich muss da jetzt öfters daran denken, denn vorher hat der Kurdirektor Diekmann über die Geschichte von Bad Meinberg gesprochen und vor kurzem hatte ich Besuch von meiner Mutter, da habe ich den Touristenführer gespielt und habe da alles so erklärt, was es hier so gibt. Also jedenfalls, die Frau wollte auch nicht mit ihm mitgehen und ist dann mehr dem Angebot der Minister dort gefolgt, denn irgendwie dachten die Minister, wenn wenigstens die Königin, die besonders beliebt war im Volk, wenn die hier bleibt, dann ist es ok. Und so wurde der König auch vertrieben, er überlegte auch, wo er hingehen konnte, und entschied sich auch: „Ja, ich gehe in einen Ashram.“

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Die göttliche Mutter

 Götter, Teil 8

 Eine Geschichte, die vielleicht von besonderem Interesse ist, jetzt in dieser Zeit. Wir befinden uns ja jetzt gerade in Navaratri. Navaratri, die neun Tage und die neun Nächte zur Verehrung der göttlichen Mutter. Das hat am Dienstag begonnen und geht bis zum nächsten Donnerstag. Wir haben aus diesem Anlass auch jeden Abend bestimmte Rituale und bestimmte Mantras und es ist etwas, wo man sich besonders an die weibliche Energie erinnern kann. In unserer westlichen Kultur ist ja Gott mehr verehrt als männlich, es gibt Gottvater, „Vater unser, der du bist im Himmel“. Im Katholizismus ist dort vielleicht noch die Marienverehrung dazugekommen und das ist dann schon etwas mehr auch die weibliche, und es gibt viele weibliche Heilige. Hier, Lippe ist reformiert. Maria wird – ich glaube, im Ursprünglichen, ein Bild auch nur anzuschauen, wurde schon als Sünde angesehen. Die Reformierten hier, die sind auch wenigstens konsequent, wenn man in die Kirche reingeht, da gibt es noch nicht mal ein Kreuz, da gibt es keine Darstellung. Aber irgendwann mal war ich mal hier im Gottesdienst – ich bin hier ja öfters im Gottesdienst. Einmal hat eine Pfarrerin von Gott gesagt: „Der du Vater und Mutter bist.“ Auch eine reformierte Pfarrerin. Oder dann hat mir mal ein Pfarrer gesagt, der Heilige Geist, den könnte man auch als die weibliche Energie bezeichnen. Gut, in Indien war es immer üblich, dass Gott männlich und Gott weiblich verehrt werden kann. Es gibt dann zwar einige Gruppierungen, bei denen wird mehr Gott als Göttin verehrt und bei anderen mehr als Gott verehrt. Jetzt in der Tradition aus der wir stammen, die ist ja nicht einer Unterteilung zugeordnet, sondern es war immer eine übergreifende Tradition, wo eben verschiedene Gruppierungen sich wiedergefunden haben und sogar auch religionsübergreifend gewesen ist. So hat Swami Vishnu  auch viele Mythen erzählt, die von Sufi-Heiligen handeln, von christlichen Heiligen, von buddhistischen Heiligen, vom Jainismus. Und eben diese Erzählungen über die göttliche Mutter werden beschrieben in der so genannten Devi Mahatmyam, das ist die Verehrung der göttlichen Mutter. Und da stehen so mehrere Geschichten drin, die ganz interessant sind, wenn sie auch zunächst mal auch etwas befremdlich wirken können. Das sei auch schon vorausgestellt, das haben Mythen so typischerweise an sich. Und manchmal erschließt sich das, was sie bedeuten, einfach irgendwann intuitiv im Alltag.

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Wir richten uns an das höhere Selbst

Jetzt gibt es Indologen, die behaupten, Matsyendra war wahrscheinlich eine historische Gestalt. Er wird vermutlich nicht aus einem Fisch so entstanden sein und hat dann vermutlich ein paar tausend Jahre später gelebt, aber die Geschichte hat eben auch viele mythologische Bedeutungen und hat auch viele spirituelle Bedeutungen. Letztlich, Shiva ist das kosmische Bewusstsein, die Intuition, Parvati ist der individuelle Geist, der auch mal nach etwas Höherem strebt. Wir richten uns an das höhere Selbst. Dieses höhere Selbst wird manchmal hörbar und manchmal kommt diese Intuition, manchmal vergessen wir es aber auch. Manchmal richten wir uns zu anderen Dingen, manchmal ist es langweilig. Der Matsyendranath als Fisch symbolisiert dann aber, dass, wenn wir mal eine intuitive Erfahrung hatten, wenn wir einen Zugang zu einem solchen Wissen bekommen haben, dann ist das weiter in unserem Unterbewusstsein drin. Und dieses Unterbewusstsein, symbolisiert durch den Fisch, macht sich irgendwann hörbar und dann kommt die Weisheit, die wir vielleicht irgendwann mal mitbekommen haben, schrittweise und bahnt sich ihren Weg und so können wir das dann praktizieren, was manchmal in einem plötzlichen Moment geschehen ist. Dass es von Hatha Yoga heißt, dass es irgendwann von Gott selbst enthüllt worden sei, soll eben auch zeigen, es ist nicht irgendwie von Menschen mal so logisch entwickelt worden, sondern es stammt irgendwo aus einer tieferen oder höheren Intuition. Und noch heute gibt es Menschen, die über irgendwelche Weisen überbewusste Zustände erreichen, deren Körper ganz von selbst in Asanas und Pranayama hineingeht, ohne dass sie jemals Asanas und Pranayama vorher gekannt haben. Da gibt es ja gerade unter den transpersonalen Psychologen einige, die solche Phänomene beobachtet haben. Das ist also der vielen Geschichten um Shiva und Parvati –  die Ursprungsgeschichte von Hatha Yoga. Wo wir jetzt gerade bei Ursprungsgeschichten sind, die indischen Schriften sind voll von verschiedenen Schöpfungsgeschichten. Auch die Bibel übrigens kennt nicht nur eine Schöpfungsgeschichte. Schon in der Genesis gibt es zwei Schöpfungsgeschichten und eigentlich ist die Johannesoffenbarung auch noch mal eine dritte Schöpfungsgeschichte. „Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort und aus ihm sind alle Dinge gemacht“, ist auch eine Schöpfungsgeschichte. Die bekanntere in unserem Kulturkreis ist Adam und Eva und der Baum und die sieben Tage, aber auch die Bibel ist ja sehr komplex und hat eben viele Geschichten. Im alten Indien gibt es dort Hunderte von Schöpfungsgeschichten, wie die Welt begonnen hat, bzw. wie unsere Zivilisation begonnen hat. Und manchmal sind diese besonders interessant.

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Hatha Yoga für unser Zeitalter der Beste aller Yogawege

Die Menschen werden Schwierigkeiten haben, die göttliche Gegenwart so zu spüren. Aber wenn sie über Hatha Yoga ihren Geist auf feinstoffliche Ebenen gehoben haben, werden sie, auch ohne dass ein Mensch ihnen eine Schrift rezitiert, die göttliche Gegenwart spüren. Darum, Oh Parvati, ist Hatha Yoga für das kommende Zeitalter der Beste aller Yogawege.“ Als Parvati das gehört hatte, dort sagte sie: „Das klingt ja ganz toll, Liebling,“ – Ich  gebrauche zum Teil die Sprache der Schriften, zum Teil nehme ich mir die erzählerische Freiheit – „aber jetzt zeige mir mal, wie das geht.“ Und Shiva zeigte jetzt seiner Frau alle verschiedenen Hatha Yoga Übungen. Er zeigte ihr alle 8.400.000 Asanas. Er zeigt ihr alle Pranayamas, Mudras und Bandhas, alle 72 Methoden, den Körper zur Tiefenentspannung zu führen. Und das dauerte ja einige Jahre. Irgendjemand hat mir mal ausgerechnet, wie lange das dauert, 8.400.000, wenn man jede Asana nur zehn Sekunden hält. Zwar war Parvati eine Göttin, nichtsdestotrotz ist sie eingeschlafen. Shiva hat es aber nicht gemerkt. Deshalb gab es übrigens später so eine Yogalehrerausbildung, damit die Menschen vielleicht eine didaktisch geschicktere Weise gefunden haben, um die Yogaübungen weiterzugeben. Jedenfalls, der Shiva kam irgendwann aus seiner enthusiastischen Yogavorführung heraus und sah, dass Parvati eingeschlafen war. So dachte er: „Ok, dann gibt es eben in diesem Zeitalter kein Hatha Yoga. Es gibt ja in 4.320.000 Jahren das nächste Kali Yuga, dann kann ich das ja noch mal vormachen.“ Aber während Shiva das so dachte, sah er dort – die beiden befanden sich nämlich auf einer Insel – dass es dort einen Fisch gab und der wedelte ganz wild mit seiner Schwanzflosse. Und Shiva, mit seinem dritten Auge, erkannte, dass dieser Fisch die vollständige Vorführung mitverfolgt hatte. Der war nämlich in seinem früheren Leben ein große Heiliger geworden und er hatte sich in diesem Leben als Fisch inkarniert, damit er in diesem Leben eben diese Vorführung von Shiva und Parvati sehen konnte. So sah Shiva das, er gab ihm menschliche Gestalt und nannte ihn Matsyendranath. Und dieser Matsyendranath wurde so der erste mythologische Lehrer des Hatha Yoga, der dann eben vor 5000 Jahren gelebt haben soll.

Fortsetzung folgt –

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Wie ist Hatha Yoga überhaupt entstanden?

Es war einmal zu Beginn des Kali Yuga, im angeblich dunklen Zeitalter, das irgendwann vor 5000 Jahren begonnen haben soll, dort gab es Shiva und Parvati. Parvati, die Manifestation der kosmischen Energie, Shiva, Manifestation des kosmischen Bewusstseins, das göttliche Paar. Und Parvati sagte zu Shiva: „Oh Shiva, was können Menschen im aufkommenden Kali Yuga tun, um dort sich spirituell weiterzuentwickeln? Menschen werden verschiedenste Krankheiten haben und sie werden sich viel um ihren Körper kümmern müssen. Deshalb, große Askese, wie im früheren Zeitalter, ist nicht so einfach möglich. Menschen werden sehr materialistisch orientiert sein und ihr Geist wird sehr nach außen gehend sein. Es wird schwer fallen, in der Meditation  zu höheren Ebenen zu gehen. Ihr Geist wird sehr unruhig sein und über diese Unruhe werden sie Schwierigkeiten haben, wirklich zur Ruhe zu kommen und in der Ruhe ihr höheres Selbst zu finden. Sie werden sehr emotional sein und durch verschiedenste Höhen und Tiefen gehen, und es wird schwierig sein, dass sie kosmische Liebe entwickeln und dann durch reine Liebe die Einheit erfahren. Was wäre das beste Yoga für die Menschen im neuen Zeitalter?“ Als Shiva das hörte, sagte er zu Parvati: „Oh Liebling“ – ich nehme mal an, auch Götter können so miteinander sprechen – „Oh Liebling, für das beginnende Kali Yuga ist Hatha Yoga der Beste aller Yogawege. Die Menschen werden materialistisch und körperorientiert sein. Hatha Yoga, damit können sie über den Körper arbeiten, sie können Wirkungen grob materialistisch, stofflich merken, sie werden auf einer physischen Ebene Fortschritte machen und das wird sie motivieren. Menschen werden die diversesten Krankheiten haben. Hatha Yoga wird ihnen helfen, gesund zu werden. Indem sie gesund werden, werden sie Vertrauen schöpfen und die Praktiken regelmäßig üben. Die Menschen werden emotionelle Schwierigkeiten haben. Hatha Yoga wird ihnen helfen, mit ihren emotionalen Schwierigkeiten besser zurechtzukommen. Menschen werden schon, um ihren Ärger und ihre Depressionen und Frustrationen besser umwandeln zu können, Hatha Yoga üben, weil sie merken, dass sie schon nach einer Stunde Hatha Yoga sich so viel besser fühlen werden. Menschen werden Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Über die Körperarbeit werden sie ihre feinstofflichen Energien, das so genannte Prana, aktivieren, sie werden ihre höheren Chakras aktivieren. Wenn die höheren Chakras aktiv sind, wird das Prana erhaben. Wenn das Prana, die Lebensenergie, erhaben ist, wird der Geist ruhig und dann geschieht Meditation von selbst.

Fortsetzung folgt –

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Parvati, Shiva und Matsyendra

Götter, Teil 7

 Herzlich willkommen zu den indischen Geschichtennachmittag an diesem fünfjährigen Jubiläum vom Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Geschichten sind ein besonderes Mittel, mit denen die alten Yogameister Yoga weitergegeben haben. Manche waren vielleicht bei dem Vortrag von Narayani dabei. Sie sagte so, im Yoga geht es auch darum, linke und rechte Hirnhälfte auszubalancieren. Wir machen natürlich auch im Yoga eine Menge, was intellektuell nachvollziehbar ist. Es gibt eine umfangreiche Philosophie, es gibt eine Theorie, es gibt wissenschaftliche Forschungen, es gibt Studien, man kann vieles nachvollziehen, aber sehr viel im Yoga hilft uns auch, an eine andere Seite von uns Zugang zu finden. Die mehr herzliche Seite, die mehr intuitive Seite, die Seite, die mehr über Mythen, über Künste, über Emotionen angesprochen ist, und das finden wir eigentlich in sehr vielem. Die Yogakörperübungen sind nicht einfach nur solche, die Muskelkraft, Flexibilität und Koordination entwickeln, sondern über Körperübungen führen wir unseren Geist in bestimmte Gemütszustände und über die Körperübungen kann ein bestimmter Zugang zu intuitivem Wissen entstehen. Viele von euch üben schon eine ganze Weile Yoga und ihr wisst, man ist manchmal in irgendeiner Stellung und plötzlich wird einem etwas ganz klar. Es ist dann schwierig, zu beschreiben, warum und wieso, aber irgendwo es geschieht. In den Asanas ist ein riesen Wissen drin. Oder auch die Mantras. Man kann ein Mantra ein paar Mal singen und bekommt dann irgendwo Zugang zu einem intuitiven Wissen. Gut, und so helfen die Mantras über Zugang zu Musik, Zugang zu den Künsten, Zugang zu finden, zu einem intuitiven Wissen. Genauso seht ihr hier viele Bilder, ihr seht verschiedene Statuen, all das kann man alles kunsthistorisch erklären, man kann eine Symbolik erklären, aber vor allem kann man sie auf sich wirken lassen, und indem man das auf sich wirken lässt, kann ein tiefes Wissen entstehen. Gut, und genauso, eines der Dinge, wie Yoga vermittelt wird, ist über verschiedenste Geschichten. Und der Meister, bei dem ich gelernt hatte, Swami Vishnudevananda, der war sicher auch ein Meister im Geschichtenerzählen. Er konnte uns dadurch stundenlang faszinieren und vieles wird klar und auch vieles wurde dadurch klar, dass er manche Geschichten immer wieder erzählt hat, das berührt etwas ganz Tiefes. Und ich habe ja auch ein Buch geschrieben, „Yogageschichten“, wo ihr einiges findet und es gibt auch eine CD, die nennt sich „Yogageschichten“. Und diejenigen, die mich kennen, wissen, es gibt vermutlich kaum einen Vortrag, wo ich nicht irgendwo auch eine Geschichte erzähle.

Das war also jetzt die Einleitung der nächsten Göttergeschichte. Beim nächsten Mal erfährst du mehr, was es mit Parvati, Shiva und Matsyendra auf sich hat…

Fortsetzung folgt –

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Hanuman, die Kraft des menschlichen Geistes

Hanuman, die Kraft des menschlichen Geistes

Hanuman ist also zum einen die Kraft der Verehrung und Hingabe, zum anderen die Kraft von Pranayama, die Kraft des menschlichen Geistes, die alles möglich machen kann. Hanuman ist aber auch Jnana Yogi. Hanuman gilt auch als ein so genannter Siddhar, also einer, der auf feinstofflicher Ebene bis heute existiert. Also, auf der einen Seite gilt er als eine der Manifestationen Gottes und damit eins mit Gott und Teil von Ishwara, auf der anderen Seite soll er eben tatsächlich auf der physischen Welt gewesen sein und auch noch weiter existieren, aber als Siddhar, der seinen Körper unsichtbar machen kann und wieder sichtbar machen kann. Und es gibt bis heute Menschen in Indien, die gesagt haben, sie hätten Hanuman gesehen und zwar nicht einfach so eine Vision, sondern ihn gesehen wie physisch, sie hätten ihn berührt. Ich habe da mal so jemanden getroffen. Jetzt kann man sagen, er war vielleicht ein Angeber, oder man kann sagen, er war schizophren, oder man kann sich noch was anderes einfallen lassen, was er vielleicht noch war, vielleicht einfach nur leichte Wahrnehmungsverschiebung. Oder man kann vielleicht sagen, vielleicht ist da doch etwas dran und in Indien erlebt man vieles und manches ist Behauptung, manches ist unsinnig, manches ist etwas, was jenseits dessen geht, was physisch erklärbar ist. Wie auch immer, Hanuman gilt dort als ein Siddhar, und als solcher hat er auch wieder mehrere Eigenschaften. Zum einen kann er einem Wünsche erfüllen, heißt es. Wenn wir uns ganz an Hanuman wenden und Hanuman bitten, dann hilft er uns auch. Gut, im Spirituellen wollen wir nicht wirklich Wünsche erfüllen. Wir wollen mehr sagen: „Dein Wille geschehe“. Aber eben das andere ist dann, Hanuman ist eben auch der Jnana Yogi und es gibt dann spätere Schriften nach der Ramayana, wo Hanuman auftritt als Lehrer von anderen, die später kamen, von Meistern, und ihnen dann über Brahman erzählt hat, über Atman, über das Selbst und das Nicht-Selbst. Hanuman gilt auch als Purna Yogi, als voll entwickelter Yogi. Und so, wenn wir die Hanuman Chalisa singen, dann steckt da eigentlich alles drin. Dort steckt drin, die Hingabe, dort steckt die Wunscherfüllung, dort steckt die Stärke drin, da steckt aber schließlich auch drin, die Einheit mit Brahman. Geschrieben ist die Hanuman Chalisa von Tulsidas.

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Geschichte über Hanuman

 Götter, Teil 6

 Es gab mal so eine Geschichte, dort gab es einen Dämonen und dieser Dämon hatte mehrere Heilige und Weise und Asketen im Wald transaliert und umgebracht. Dann kamen die Asketen zu Rama und haben gesagt: „Oh Rama, du musst uns helfen.“ Da sagte Rama: „Ok, ich helfe euch, ich werde ihm den Kopf abtrennen.“ Und dann, der Dämon hörte davon und wusste, Rama ist Gott selbst inkarniert. Also lief er zu Hanuman hin und sagte: „Hanuman, beschütze mich!“ Von Hamuman heißt es, he is easy zu please, es ist einfach, dass man ihn gefällt und auch, it‘s easy to get bonus form Hanuman, es einfach, irgendwelche Geschenke von Hanuman zu bekommen. Und er hat sich also vor Hanuman verbeugt und hat gesagt: „Bitte Hanuman, schütze mich!“ Da sagte Hanuman: „Solange ich bei dir bin, kann dir niemand was tun.“ Und jetzt kam also Rama und wollte den Dämonen umbringen, und da war Hanuman und er hat gesagt: „Ich beschütze dich.“ Und dann kam Rama und sagte: „Geh aus dem Weg! Ich muss diesen Dämon umbringen.“ Dann sagte Hanuman: „Oh, ich habe ihm jetzt aber versprochen, ihn zu beschützen.“ Sagte Rama: „Und ich habe versprochen, ihn umzubringen.“ Sagte Hanuman: „Ja, was können wir jetzt tun?“ Sagte Rama: „Ja, dann muss ich dich auch erst umbringen.“ Sagte Hanuman: „Aber wenn du mich umbringst, dann bringst du auch den Dämonen um.“ Also, Rama nahm einen Pfleil und schoss und Hanuman sagte nur „Om Shri Ramaya Namaha“ und der Pfleil wurde transformiert in eine Blume. Und Rama schoss wieder einen Pfeil und Hanuman sagte, „Om Shri Ramaya Namaha“. Und schließlich war so ein ganzes Blumenmeer vor Hanuman. Und jetzt wussten die beiden auch nicht weiter, was dann ging. Und dann kam dann irgendjemand und hat die Lösung gehabt: „Lass den Rama dem Dämonen den Kopf abschlagen und der Hanuman setzt ihn wieder drauf und durch seine Kraft kann der dann weiterleben.“ Und so war es dann auch, Rama hat dann dem Dämonen den Kopf abgeschlagen, der Hanuman hat ihn wieder draufgesetzt, der Dämon war transformiert und wurde selbst zu einem Heiligen.

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Liebe und Verbundenheit

Dann hat natürlich auch Shiva noch andere Aspekte, über die ich jetzt nicht gesprochen habe. Man sieht auch Shiva, der eigentlich als Asket gilt, sieht man auch Shiva mit Parvati zusammen. Z.B. auf der Ebene O, die Teilnehmer der vier-Wochen-Ausbildung haben das Bild schon öfters gesehen, mit Parvati und dem kleinen Baby-Ganesha, ganz liebevoll das göttliche Paar. Also auch diese Liebe und Verbundenheit. Swami Vishnu  konnte zum einen Asket sein, also sehr einfach leben, fasten. Oder auch als er in seiner Höhle war, das war schon kalt, ohne irgendwelche Bequemlichkeiten und Heizung. Himalaja, viertausend Meter Höhe und das im Oktober, da ist es schon kalt. Und kein Feuer oder sonst etwas. Also, er konnte sehr asketisch sein. Er konnte auch streng zu seinen Schülern sein und über Verhaftungen dort sprechen und Verhaftungslosigkeit. Aber er konnte auch sehr liebevoll sein, mitfühlend sein und wie ein Vater sein und auch wie eine Mutter sein, sich ganz auch um einen kümmern und besorgt sein und alles für einen tun. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann mal war ich mal – als er in Kalifornien war, dort hat er so eines der Häuschen dort bezogen und da war er dann dort und der Ashramleiter und seine Sekretärin und ich war dann auch noch drin. Und ich hatte irgendwo eine Erkältung gehabt. Und dann hat er mir immer Suppe geschickt, also Gemüsebrühe. Bis heute ist es so, wenn ich erkältet bin, dann trinke ich Suppe. Es erinnert mich an Swami Vishnu, wie er sich so liebevoll erkundigt hat und irgendwo dreimal am Tag habe ich dann eine Suppe bekommen. Und dann hat er mich dann auch gefragt: „Was the soup ok?“ Das ist nicht unbedingt das, was man von einem großen Meister an spiritueller Instruktion erwartet. Er hat dann nicht unbedingt dann so wirklich gefragt, „wie geht es deiner Erkältung usw.“, das war hörbar, sondern er hat dann gefragt, „is the soup ok? You need anything else?“ und dann hat er noch ein oder zwei Sätze gesagt. Aber irgendwo diese Suppe, die er mir immer hat bringen lassen. Die hat er zwar nicht selbst gekocht, sondern seine Sekretärin hat die dann halt gekocht und mir dann runter gebracht und hat dann gesagt, „Swamiji sends you the soup“. Also auch dieser Aspekt von Shiva, dieser liebevolle, kümmernde Aspekt von Shiva. Da war er eigentlich mehr fast Parvati, da war er irgendwo Mutter zu mir. Und das war das Großartige bei Swami Vishnu. Das ist auch das Schöne. Wenn ihr verschiedene Schüler von Swami Vishnu hört, jeder erzählt ihn anders. Angenommen, sie würden nicht den Namen nennen und sie würden nur den Mann beschreiben, vermutlich würdet ihr öfters darauf kommen, dass es ganz unterschiedliche wären. Ich habe euch jetzt probiert, das Ganze in einer großen Breite zu erzählen, aber manche von euch haben schon Leela Mata oder Narayani oder Chandra oder Chanmuk über Swami Vishnu sprechen gehört, es ist jeweils ziemlich anders. Und das war eben auch das Schöne an ihm, viele Facetten, viele Aspekte seiner Persönlichkeit, und letztlich war er, was man sagen kann, ein Purna-Meister, ein Meister mit vielen verschiedenen Aspekten, ein Meister aus großer Fülle heraus.

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Es ist die Aufgabe von jedem Menschen sein Bestes zu tun

Swami Vishnu hat auch gerne gesagt, in unserer heutigen Zeit ist es eigentlich nicht mehr angebracht, sich zurückzuziehen oder Yoga nur für sich zu machen im Alltag. Sondern er hat gesagt, in unserer heutigen Zeit liegen viele Chancen für eine Verbesserung der Zivilisation und für ein beginnendes goldenes Zeitalter, es gibt viele Gefahren von nuklearem Terrorismus, von Atomkrieg. Gut, damals war das ja durchaus ganz realistisch, aber er hat damals mehr noch von nuklearem Terrorismus gesprochen als von dem anderen, dass die Weltmächte sich gegenseitig umbringen. Aber davon hat er auch gesprochen und von Umweltkatastrophen und vielem anderen, was kommen kann. Und so meinte er, es ist die Aufgabe von jedem Menschen, sein Bestes zu tun, dass das Gute geschieht. Also nicht nur einfach mit dem kleinen Glück zufrieden zu sein, was man vielleicht früher gemacht hatte und Yoga nur zu nutzen, um ein bisschen mehr Frieden zu haben, vielleicht selbst auf dem Weg voranzukommen, ein bisschen mehr Energie für den Alltag und Zufriedenheit zu haben, sondern eben auch, damit man mehr noch gereinigt ist, mehr Energie hat, um zum Kanal zu werden von Gutem, von Lichtenergie, von Friedensenergie, in diese Welt hinein. Und wenn Swami Vishnu eben in diesem Modus war, wenn man so sagen will, dass er dienen will, dort hat er auch alles Mögliche gemacht. Er konnte, wenn er wollte, mit zwei, drei Stunden Schlaf am Tag auskommen plus ein, zwei Stunden Meditation plus eine Stunde Asanas, Pranayama, das hat er immer gemacht. Aber außerhalb von diesen vier, fünf Stunden die er, wenn man sagen will, für sich hatte, war er von morgens bis abends in intensiver Aktivität. Bis wieder eine Phase von Meditation kam. Es gab natürlich auch Phasen, wo die Sachen ein bisschen gleichgewichtiger waren. Aber wenn er inspiriert war, wenn er irgendwie das Gefühl hatte, da will Energie durch ihn hindurch und die will, dass er etwas bewirkt, dann waren dann auch seine Ausdrücke: „Din, dif und diy. Do it now! Mache es jetzt! Dif, Do it fast! Und diy, do it yesterday! Mache es gestern!“ Oder auch: „Don‘t worry about details! Mache dir keine Gedanken über Details! Just do it! Mache es einfach!“ Gut, natürlich, das ist der Pioniergeist und den muss man anschließend auch ein bisschen sorgfältiger weitermachen, aber in vielerlei Hinsicht war er dann ja auch letztlich Pionier als der erste Yogameister in Amerika, der wirklich Yoga im größeren Stil in die breite Masse weitergegeben hat und eben auch vor allen Dingen viele ausgebildet hat, um es weiterzugeben.

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Bleibt nicht irgendwo hängen, sondern wisst, es geht um das Höchste

Swami Vishnu hat uns sogar irgendwann gesagt: „Und wenn ihr Auras seht, dann bemüht euch, sie nicht zu sehen. Es ist zu ablenkend.“ Und viele Tipps hat er mir dort gesagt oder uns gesagt, die erst viele Jahre später irgendetwas mir bedeutet hatten. Aber es war eben diese Sache: „Bleibt nicht irgendwo hängen, sondern denkt, es geht um das Höchste.“ Und auch hat er gesagt: „Verwechselt nicht das Mittel mit dem Ziel.“ Mittel sind Asanas, Mittel ist Pranayama, Mittel ist Mantrasingen, Mittel ist Philosophie, Mittel ist Meditation. Das sind alles Mittel. Ziel ist die Erfahrung des Höchsten. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht bei den Mitteln hängen bleiben. Und so gibt es eine gewisse Neigung dazu, die wir als Aspiranten haben. Wenn wir ein Mittel kennen gelernt haben, dann suchen wir irgendetwas anderes und noch etwas anderes, was faszinierender ist. Und bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch ganz schön, dass unser Geist auch irgendwas Faszinierendes hat. Nur sollen wir uns dabei nicht verlieren. Wir wollen zum Höchsten gehen. Viele der Vorträge von Swami Vishnu, kann man sagen, waren auch einfach gestrickt. Nicht alle, aber manche. Da hat er mehr oder weniger erzählt über die Probleme eines verhafteten, weltlichen Lebens und hat vorgeschwärmt, wie es ist, selbstverwirklicht zu sein. So wie Swami Sivananda das ja auch gelehrt hat, „attach, detach“. Das heißt: „Binde dich an das Höchste, löse dich vom Relativen.“ Aber Swami Vishnu war – wie ihr ja aus meinen vorigen Ausführungen gehört habt – nicht einer, der weltfremd war. Im Gegenteil, er war jemand, der auch sehr down to ears war. Und das hing mit dem zweiten Aspekt von Shiva Lingam zusammen. Nicht nur wollen wir nach dem Höchsten streben, sondern wir wollen auch Instrumente werden, dass die göttliche Energie in die Welt hineinkommt.

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Man muss sich darauf einlassen, tanze mit

Aber gerne hat deshalb auch der Swami Vishnu die Menschen in seiner Umgebung gewechselt, er hat selten die gleichen Personen in seiner Nähe gehabt. Vielleicht war das auch ein Grund, weshalb er selten an einem Ort zu lange gewesen ist. Da ging eine solche Intensität aus, wo dann auch Dinge in einem hervorgekommen sind. Und es war auch so was, wenn ich beim Swami Vishnu war, zum einen habe ich mich sehr freudig gefühlt, zum anderen habe ich dann auch gemerkt, woran ich noch arbeiten muss und was alles für Defekte sind und was ich vielleicht in der letzten Zeit alles noch nicht an mir gearbeitet hatte. Gleichzeitig war aber auch die Kraft innerlich da, ich kann da auch was daran ändern. Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich damit meine? Also so auf allen Ebene. Und so war es typischerweise, oder die meisten waren eine Weile nahe bei ihm und dann wieder etwas in der Peripherie, sodass man diese Art von Intensität mitmachen konnte. Swami Vishnu war auch die Verkörperung irgendwo von diesem Shiva Lingam, in dieser einen Bedeutung, Mensch mit der zweifachen Bestimmung. Zum einen, zum Höchsten zu kommen. Und dort hat er uns auch immer wieder aufgefordert: „Seid euch bewusst, Yoga ist sicherlich etwas, was gut für die Gesundheit ist. Yoga ist sicherlich etwas, was uns hilft, irgendwo mehr Energie für den Alltag zu bekommen. Yoga kann das Leben in vielerlei Hinsicht bereichern. Nur, vergesst nicht, es geht im Tiefsten darum, das Höchste zu erfahren. Wir wollen eins werden mit dem Höchsten. Darum geht es.“ Und alles andere mag auch da sein, aber wir sollten nicht vergessen, wohin das Leben letztlich führen kann und wo wir hingehen wollen. Und er hat uns auch immer wieder davor gewarnt, auf Zwischenetappen stehen zu bleiben und stecken zu bleiben. Ich kann mich erinnern an eine Vortragsreihe, da hat er über das dritte Kapitel vom Yoga Sutra gesprochen, da hat er uns immer wieder gewarnt vor Siddhis, vor übernatürlichen Kräften und vor Astralreisen und dass wir hängen bleiben bei all diesen Aurasehen und Chakrafühlen usw. Wir saßen alle da, kaum jemand von uns hat Auras gesehen, Astralreisen waren sicher auch nicht unsere Alltagserfahrung und irgendwo Wunder manifestieren und Wunderheilungen zu bewirken, das war auch nicht das, was wir so täglich gemacht haben. Und der Swami Vishnu hat stundenlang darüber gesprochen, dass man da nicht hängen bleiben soll. Er hat uns praktisch dort irgendwo tief berührt, weil irgendwie er gemerkt hat, es gibt es immer wieder. Vielleicht war das bei ihm auch mal eine Versuchung gewesen.

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Für Yogis ist jeder Tag näher an der Selbstverwirklichung

Gut, dann natürlich, dieser Shiva-Nataraja-Aspekt war sehr stark. Also, diese Dinge bewirken und tätig sein. Und wenn Swami Vishnu  einen Vortrag gegeben hat, er hat wild gestikuliert und nichts war ruhig dort gewesen. Er konnte dann auch wieder sehr ruhig werden, aber dann, wenn er irgendwo dann gefragt hat: „What day is today? Today is Saturday. What‘s the difference between today and yesterday? One day closer to death.“ Da war er ganz belebt und hat dann diese Wahrheit gesagt: „Was ist der Unterschied zwischen heute und gestern? Einen Tag näher am Tod.“ Und dann wurde er wieder meditativ und hat gesagt: „You have forgotten it. Das habt ihr vergessen.“ Und dann, als alle halb schockiert waren, hat er gesagt: „That‘s for non Yogis. Das ist für Nicht-Yogis. For Yogis it‘s ohne day closer to self-realization. Für Yogis einen Tag näher an der Selbstverwirklichung.“ Swami Vishnu hatte auch etwas anderes von Shiva Nataraja. Shiva Nataraja ist ja auch der Tänzer im Feuer. Der Swami Vishnu hatte auch ein Feuer dort. In seiner Gegenwart konnte man sich auch verbrennen. Also, es ging dort ein Prana und eine Kraft von ihm aus, die zum einen Begeisterung war und einem zum einen Energie gegeben hat, Dinge sich zuzutrauen, die man vorher sich nicht zugetraut hätte. Aber es war auch etwas, die einen gefordert hat. Es gab auch Schüler von Swami Vishnu, der Chandra hat das z.B. gerne erzählt, die sich bemüht haben, Swami Vishnu nicht zu nahe zu kommen, um nicht versengt zu werden. Zum einen hat er dann einen alles Mögliche zu tun gegeben und letztlich, der Preis, nahe beim Swami Vishnu, war immer, man hatte immer mehr zu tun. Das war die eine Sache. Der Vorteil davon natürlich, was man da bekommen hat, ist dann auch tiefe Meditation in der Meditation. Aber wenn man beim Swami Vishnu in der Nähe war, dann gab es keine zweiundvierzig Stunden oder sonst etwas, wie man die Woche arbeitet, es gab keinen Urlaub, kein Tag und Nacht. Natürlich hat man auch Grenzen gehabt. Man konnte auch schlafen, er hat einem auch mal ein paar Tage Ruhe gegeben, aber es war einfach eine Intensität dort und ein Feuer dort. Man musste sich darauf einlassen. Wenn man gesagt hat, „nein, ich will nicht“, dann fing es dann an, unangenehm zu werden. Wenn man dort mitgetanzt hat, dann war das euphorisch bis ekstatisch. Also irgendwo eine Intensität, die man kaum beschreiben kann.

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