Dafür steht der Saraswati-Aspekt. Wir haben an uns gearbeitet, wir haben praktiziert, wir sind dort konsequent gewesen, wir haben unsere Talente entwickelt, wir haben gedient, wir haben die göttliche Kraft durch uns hindurchwirken lassen, jetzt ist diese Intuition das, was uns tief von innen führt. Saraswati steht natürlich auch für Kreativität. Und interessanterweise, in Indien ist es so üblich, wenn man irgendeine Kunst lernt, dann lernt man erst irgendwo eine stupide Disziplin. Ob das so geschickt ist, weiß ich auch nicht, aber wer jemals mal bei einem klassischen indischen Meister Tablas lernen würde, der würde erst, „da da din din, da da din din, da da din din“. Und dann kommt man beim nächsten Mal… Ich habe selbst so einen Unterricht nicht genossen, aber mir hat das mal jemand erzählt. Das muss man eine Stunde am Tag üben. Eine Woche später, „da da din din, da da din din, da da din din“. Wenn man das gemacht hat, dann, „one, two, three, four, one, two, three, four, one, two, three, four“. Das kommt sogar noch vor, „da da din din“. Aber später, die klassische indische Musik ist nachher eigentlich nur noch Improvisation. Also, am Anfang sehr strikt und irgendwann später Improvisation, alles fließt dort durch, da gibt es zwar irgendwo einen Dal, über den man herum variiert, aber es gibt keine Noten und nichts zu beachten, keinen Dirigenten. Wenn die Künstler zusammen sind, ist eigentlich so wie ein Jazz Konzert, außer dass es natürlich andere Instrumente vielleicht sind. Aber es ist eben dieses Prinzip, man findet sich und dann entsteht eine Stimmung und aus der heraus geschieht alles. So ähnlich soll dieser Saraswati-Aspekt sein. Erst mal eine gewisse Disziplin, dafür steht Durga, diese stellen wir in den Dienst der anderen, Lakshmi, daraus kommt eine Führung, Intuition.
Wenn wir dann diese Phase weitermachen, dann kommt der zehnte Tag, das ist Vijaya Dasami. Vijaya Dasami ist der zehnte Tag des Sieges, der steht dafür, dann erreichen wir Samadhi, die Einheitserfahrung, das unendliche Bewusstsein, Nirvikalpa Samadhi.
Das werden wir feiern. Drei Tage Durga-Puja, drei Tage Lakshmi-Puja, drei Tage Saraswati-Puja, dann am zehnten Tag werden wir probieren, in Samadhi zu kommen. Falls das nicht möglich ist oder falls es vielleicht dem ein oder anderen nicht gelingt, ist dann Vijaya Dasami auch ein Segen für den Alltag fürs nächste Jahr.
Fortsetzung folgt –
Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:
Ø Kirtan – Mantra-Singen: Mit Videos und mp3 Audios, alles kostenlos